Negative Zahlen waren den Mathematikern lange Zeit nicht recht geheuer. Für PYTHAGORAS und seine Nachfolger waren Zahlen immer Anzahlen von Dingen, Längen von Strecken, Inhalte von Flächen, Volumina von Körpern. DIOPHANT VON ALEXANDRIA (um 250 ) beschäftigte sich mit zahlentheoretischen Fragen und dem Lösen von Gleichungen. Er wusste, dass es auch negative Lösungen gab, ließ diese aber nicht gelten (x + 10 = 5 war für ihn keine richtige Gleichung).
Im indischen Kulturkreis wurden negative Zahlen z. B. zum Beschreiben von Schulden angewandt. Man findet sie bei BRAHMAGUPTA (598 bis 670) und auch bei BHASKARA (1114 bis 1185).
Auch im alten China wurden bereits ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. rote bzw. schwarze Rechenstäbchen zur Darstellung positiver bzw. negativer Zahlen verwendet.
In Europa wurden negative Zahlen erstmals von den Mathematikern der Renaissance benutzt, aber zunächst nur mit größter Zurückhaltung. Der bedeutende Mathematiker MICHAEL STIFEL (1486 bis 1567) kannte sie zwar, hielt sie aber für „absurde und fiktive Gebilde“. Auch die großen Mathematiker RENÉ DESCARTES (1591 bis 1650) und BLAISE PASCAL (1623 bis 1662) gingen sehr vorsichtig mit negativen Zahlen um. Allmählich wurden dann aber Zahlen, die kleiner als Null sind (und weniger als Nichts repräsentieren), akzeptiert.
Besonderen Anteil hatten hierbei GERONIMO CARDANO (1501 bis 1576) und JOHN WALLIS (1616 bis 1703), beides bedeutende Mathematiker, die sich mit dem Lösen von Gleichungen (auch höheren Grades) und mit Potenzreihen beschäftigten.
Blaise Pascal (1623 bis 1662)
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Stand: 2010
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