SIMÉON DENIS POISSON wurde am 21. Juni 1781 in Pithiviers (Department Loiret) geboren. Er wurde vor allem durch seinen Vater unterrichtet, sollte nach dessen Wunsch einen medizinischen Beruf ergreifen und wurde deshalb zur entsprechenden Ausbildung nach Fontainebleau geschickt, wo sein Onkel als Chirurg tätig war. Allerdings brachte der junge POISSON dem Arztberuf wenig Interesse entgegen, so dass er ohne einen entsprechenden Abschluss nach Hause zurückkehrte.
Da er offensichtlich mehr Talent für die geistige Arbeit als manuelles Geschick besaß, schickte ihn sein Vater zur École Centrale. Den dortigen Lehrern fiel POISSONS besondere Begabung für Mathematik auf, so dass sie ihn veranlassten, sich für ein Studium an der Ècole Polytechnique in Paris zu bewerben.
Nach bestandener Aufnahmeprüfung studiert POISSON hier von 1798 bis 1800 Mathematik, wobei zu seinen Lehrern u.a. LAPLACE und LAGRANGE gehörten. Eine im letzten Studienjahr geschriebene Arbeit zur Gleichungslehre war von solch hoher Qualität, dass es POISSON erlaubt wurde zu graduieren, ohne weitere Prüfungen absolvieren zu müssen.
Er erhielt zunächst eine Anstellung als Repetitor (Tutor) an der Ècole Polytechnique, um bereits ab 1802 die Nachfolge von FOURIER anzutreten. Im Jahre 1806 schließlich wurde POISSON als ordentlicher Professor für Analysis und Mechanik berufen, 1808 wurde er Mitglied der Société d’Arcueil und 1812 des Institut de France. Auch war er Astronom des Bureau des Longitudes.
POISSON war überaus produktiv wissenschaftlich tätig. Davon zeugen über 300 von ihm verfasste Arbeiten. Diese umfassen nahezu alle Teilgebiete der Physik sowie in der Mathematik neben der Wahrscheinlichkeitstheorie die Infinitesimalrechnung und die Differenzialgeometrie.
Allein die nach ihm benannten Begriffe wie etwa POISSON-Konstante in der Mechanik, poissonsches Gesetz in der Thermodynamik, POISSON-Gleichung in der Elektrostatik und POISSON-Verteilung, zeugen davon. Er trug entscheidend zur Mathematisierung der Physik bei.
SIMÉON DENIS POISSON gehört zu den 72 Wissenschaftlern, deren Nachnamen in den Eiffelturm eingraviert sind. Er verstarb am 25. April 1840 in Sceaux bei Paris.