Nimmt man vereinfachend an, dass ein Bungee-Springer in der ersten Phase nach seinem Absprung aus Meter Höhe frei fällt, so würde er sich entsprechend den Gesetzen der Physik nach t Sekunden in einer Höhe
über der Erdoberfläche befinden.
Die Gleichung
beschreibt eine spezielle quadratische Funktion.
Der Graph einer quadratischen Funktion ist eine Parabel (quadratische Parabel). Die Symmetrieachse der Parabel verläuft parallel zur y-Achse und schneidet den Graphen der Funktion im Scheitelpunkt (Scheitel) der Parabel.
Für a > 0 ist die Parabel nach oben und für a < 0 nach unten geöffnet.
Für a > 0 besitzt die Parabel einen tiefsten Punkt (einen Minimumpunkt) und für a < 0 einen höchsten Punkt (einen Maximumpunkt). Diese Punkte sind jeweils Scheitelpunkt der Parabel.
Wir betrachten zunächst quadratische Funktionen mit a = 1. Man erhält
bzw. durch Umbenennung
Um den Zusammenhang zwischen den reellen Zahlen p, q und den Graphen der entsprechenden quadratischen Funktionen zu erkennen, ist es zweckmäßig, eine Fallunterscheidung durchzuführen.
Parabel nach oben bzw. nach unten geöffnet
Fall 1: p = 0, q = 0
Man erhält die quadratische Funktion .
Ihr Definitionsbereich ist die Menge der reellen Zahlen, ihr Wertebereich die Menge aller nichtnegativen reellen Zahlen.
Der Graph dieser Funktion wird Normalparabel genannt.
Ihre Symmetrieachse ist die y-Achse; der Scheitel hat die Koordinaten (0; 0).
Aufgrund der im Funktionsterm auszuführenden Operation (Quadrieren) ist die Funktion für alle streng monoton fallend und für alle streng monoton wachsend sowie nach unten beschränkt.
Normalparabel
Fall 2: p = 0; q 0
Es ergibt sich die Gleichung mit , z.B. also
oder .
Im Vergleich zum zuvor betrachteten Fall erhält man die Funktionswerte der jeweiligen Funktion, indem man zum entsprechenden Funktionswert von die Zahl 1 addiert bzw. von diesem 4 subtrahiert (allgemein: q addiert).
Das heißt geometrisch: Der Graph der Funktionen ist eine um Einheiten in Richtung der positiven (für q > 0) bzw. negativen y-Achse (für q < 0) verschobene Normalparabel mit der y-Achse als Symmetrieachse und dem Scheitel (0; q).
Verschobene Normalparabenl mit y-Achse als Symmetrieachse
Fall 3: p ≠ 0, q = 0
Man erhält die Gleichung mit , zum Beispiel also
.
Um mit den vorangegangenen Fällen vergleichen zu können, liegt es nahe, die Summe im Funktionsterm in ein vollständiges Quadrat umzuwandeln.
Das ist mithilfe der quadratischen Ergänzung möglich:
Die Funktionsgleichung erreicht damit die Gestalt .
Der Einfluss des Summanden e auf den Graphen der Funktion ist bekannt (siehe Fall 2).
Anhand der Funktionsgleichungen und erkennt man:
Der Funktionswert, den die Funktion an einer beliebigen Stelle x annimmt, ist gleich dem Funktionswert von
an der Stelle x – d, denn
.
Also: Der Graph der Funktion y = ist die um Einheiten in Richtung der positiven (falls d < 0) oder der negativen x-Achse (falls d > 0) verschobene Normalparabel.
In Bezug auf das betrachtete Beispiel bzw. – 1 bedeutet das: Der Graph der Funktion ist die um je eine Einheit in Richtung der negativen x- und y-Achse verschobene Normalparabel; der Scheitelpunkt ist S(–1; –1).
Normalparabel mit S (-1; -1)
Fall 4: p 0; q 0
Man erhält die Gleichung mit .
Mithilfe der quadratischen Ergänzung kann diese wieder in die Struktur überführt werden, aus der sich die Koordinaten des Scheitelpunktes S(–d; e) unmittelbar ablesen lassen (siehe Fall 3).
Man spricht deshalb auch von der Scheitelpunktsform der Gleichung einer quadratischen Funktion. Bei der Umformung geht man in folgenden Schritten vor:
Beispiel: | Allgemeiner Fall: |
also und damit | also und damit |
Das heißt: Die Koordinaten des Scheitelpunktes kann man unmittelbar aus p und q erhalten, ohne die Scheitelpunktsform zu erzeugen.
Führt man für die Abkürzung D ein, so erhält man für die Koordinaten des Scheitelpunktes bzw. .
D nennt man Diskriminante der quadratischen Funktion.
Normalparabel mit S (-2,5; 0,75)
Stand: 2010
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