MICHEL ROLLE wurde am 21. April 1652 im französischen Ambert geboren. Über seine Ausbildung ist nur so viel bekannt, dass er sich vieles im Selbststudium aneignete. ROLLE arbeite zunächst als Gehilfe bei Rechtsanwälten in der Umgebung von Ambert. Im Jahre 1675 ging er dann nach Paris, wo er als Buchhalter (Schreiber und „Rechenexperte“) tätig war.
In seiner Freizeit beschäftigte sich ROLLE mit dem Studium der Mathematik, wobei sein besonderes Interesse der Geometrie und der Algebra galt. Im Jahre 1682 löste er ein von JACQUES OZANAM (1660 bis 1717) öffentlich gestelltes Problem. Das führte dazu, dass ROLLE bekannt und 1685 in die Académie Royal des Sciences aufgenommen wurde, die ihm ab 1690 auch finanzielle Zuwendung in Form einer Pension gewährte.
Im Jahre 1690 publizierte ROLLE sein Werk „Traité d'algèbre“ über Methoden des Lösens von Gleichungen und (des Berechnens von) Wurzeln. Er führte u.a. die Darstellung für die n-te Wurzel ein.
Den heute nach ihm benannten Satz formulierte ROLLE in einem weiteren (teils unverständlichen) Buch aus dem Jahre 1691. Im Beweis griff er dabei Gedanken des Holländers JOHANN VAN WAVEREN HUDDE (1628 bis 1704) auf.
Der Satz von ROLLE besagt (in heutiger Formulierung) Folgendes:
- Ist f eine im abgeschlossenen Intervall stetige und im offenen Intervall differenzierbare Funktion und gilt , dann gibt es mindestens eine Stelle mit .
Interessant ist, dass ROLLE als Entdecker eines der wichtigen Sätze der Infinitesimalrechnung dem leibnizschen Calculus ansonsten misstraute und diesen eigentlich zu widerlegen versuchte.
MICHEL ROLLE verstarb am 8. November 1719 in Paris.
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Stand: 2010
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