Diejenigen Farben, in der wir einen Körper sehen, bezeichnet man als Körperfarben.
Für die Farbwahrnehmung spielen folgende zwei Faktoren eine Rolle: Wir nehmen mit unseren Augen nur das Licht wahr, das von einem Körper ausgehend (1) in unsere Augen gelangt (2).
Welches Licht von einem Körpers ausgeht, hängt wiederum davon ab,
Darüber hinaus wird die Farbe eines Körpers von der Struktur seiner Oberfläche und von seiner Dicke beeinflusst.
Fällt Licht auf einen lichtundurchlässigen Körper, so wird ein Teil des Lichtes reflektiert, ein anderer Teil absorbiert. Wir sehen den Körper in der Mischfarbe des reflektierten Lichtes.
Beleuchtet man z.B. eine Zitrone mit weißem Licht, so erfolgt durch die Zitrone eine Absorption farbiger Anteile außer Gelb. Gelbes Licht wird von der Zitrone reflektiert. Dieses reflektierte Licht gelangt in unsere Augen. Wir nehmen Gelb als Körperfarbe einer Zitrone wahr.
Eine Zitrone reflektiert nur gelbes Licht
Luft, Glas, dünnes Papier oder Farbfilter sind lichtdurchlässig. Fällt Licht auf einen solchen lichtdurchlässigen Körper, so wird ein Teil des Lichtes reflektiert, ein Teil absorbiert (aufgenommen) und ein Teil hindurchgelassen. In welcher Farbe wir dann den betreffenden Körper sehen, ist abhängig davon, ob wir
betrachten. Wir nehmen jeweils die Mischfarbe wahr, die sich aus den reflektierten bzw. hindurchgelassenen Anteilen des Lichts ergibt. Damit kann ein lichtdurchlässiger Körper in der Draufsicht eine andere Farbe als in der Durchsicht haben.
Wird ein Körper nicht mit weißem, sondern mit farbigem Licht beleuchtet, dann gilt ebenfalls:
So erscheinen uns z.B. Früchte je nach der Art der Beleuchtung in völlig unterschiedlichen Farben. Ein Pullover erscheint bei Kunstlicht in einer anderen Farbe als im Sonnenlicht. Fleisch und Wurst in einer geschickt beleuchteten Fleischtheke erscheinen viel appetitlicher als bei Beleuchtung mit einer normalen Glühlampe.
Der Flügel einer Libelle, eine Seifenblase, eine dünne Ölschicht, die Oberfläche einer CD oder das Gefieder von Vögeln erscheinen in den unterschiedlichsten Farben, wobei diese Farben teilweise auch von der Blickrichtung abhängig sind.
Ursachen dafür sind das Auftreten von Beugung und Interferenz an sehr feinen Oberflächenstrukturen oder an dünnen Schichten. Damit kommt es zur Verstärkung bzw. Abschwächung (Auslöschung) bestimmter Wellenlängen und damit bestimmter Farben. Man spricht dann von Farben dünner Schichten (Interferenzfarben) bzw. von Strukturfarben. Allgemein gilt:
Die Farbwahrnehmung durch den Menschen ist nicht nur ein einfacher physikalischer Prozess. Da unsere Sinneswahrnehmungen im Gehirn verarbeitet werden, spielen für die Farbwahrnehmung auch Erfahrungen, Stimmungen und subjektive Empfindungen eine Rolle. Das bedeutet:
Da Erfahrungen, Stimmungen und Empfindungen bei verschiedenen Menschen unterschiedlich sind, gilt auch:
Auch unser Wohlbefinden hängt mit Farben zusammen. Manche Farben erscheinen uns warm, angenehm und sympathisch, andere hingegen kalt oder unangenehm.
Gelb, Orange und Rottöne werden meist als warm und angenehm empfunden. Grün ist eine für den Menschen eher beruhigende Farbe. Blau, Violett und andere „bläuliche“ Farben werden meist als kalt und unangenehm wahrgenommen.
Rot und Orange sind Warnfarben für den Menschen, die seine Aufmerksamkeit erhöhen. Man nutzt diese Farben deshalb auch als Signalfarben, z.B. bei Verkehrsschildern oder bei der Schutzkleidung von Straßenbauarbeitern. Solche Warn- und Signalfarben gibt es auch im Tierreich. Die unterschiedlichen Empfindungen, die Farben beim Menschen hervorrufen können, werden bei der Farbgestaltung von Räumen und Gegenständen genutzt.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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