Hinsichtlich der Funktion eines Bauwerkes unterscheidet man insbesondere
- Sakralbauten (Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen) und
- Profanbauten (Bauwerke ohne religiöse oder kultische Nutzung).
Sakralbauten
Sakralarchitektur (lat. „sacer“ = heilig) ist die zusammenfassende Bezeichnung für alle Bauten, die kultischen und religiösen Zwecken dienen (Sakralbauten):
- in der Antike Tempel,
- in der christlichen Kunst Kirchen und Klöster,
- in Ägypten und Lateinamerika Pyramiden,
- in der islamischen Kunst Moscheen,
- im Buddhismus Pagoden, Stupas, Viharas und
- in der jüdischen Kunst Synagogen.
In den frühen Architekturzeugnissen der prähistorischen Kunst mit kultischen Funktionen – den Megalithbauten Frankreichs, Englands, Irlands, Maltas, Norddeutschlands – wird das Wesen von Sakralarchitektur besonders deutlich. Statt natürliche Örtlichkeiten wie Berge, Quellen, Bäume etc. als heilige Bezirke weiterhin zu nutzen, werden in der Jungsteinzeit Steine bewegt, transportiert und nach einem bestimmten System geordnet aufgestellt.
Durch diese Steinsetzungen und den damit verbundenen kultischen Handlungen – Begräbnis, Opferung, Ahnenverehrung – bekommt der ausgewählte Ort als etwas Beständiges und Bleibendes ideellen Sinn. Durch eine regelmäßige Wiederholung bestimmter kultischer und religiöser Handlungen an diesen architektonisch bestimmten Orten entwickeln sich Traditionen. Entsprechend dem kultischen Verhalten, Prozession und Konzentration, entstehen die Urformen sakraler Räume – geformter Gang und geformter Platz.