- Lexikon
- Kunst
- 2 Kunstgeschichte
- 2.1 Vor-und Frühzeit, Altertum
- 2.1.2 Kunst des Altertums
- Griechische Kunst
Geometrische Kunst 1050–700 v.Chr. | Archaische Kunst 700–490 v.Chr. | Klassische Kunst 490–320 v.Chr. | Hellenisti- sche Kunst 320–1.Jh. v.Chr. |
Kultbauten aus Holz und Lehm erste Städte Kleinplastik als Weihegeschenke Vasenmalerei: Abstraktion des Schmuckes (Begräbnis-, Kampf-, Mythologieszenen ) | dorische Säulentempel Großplastiken (Kuroi, Koren ) Figurenschmuck in Giebelfeldern der Tempel schwarzfigurige u. rotfigurige Vasen-malerei | dorische und ionische Tempel Stadtanlagen Skulpturenfriese nackte männl. Freifigur in Kontrapoststellung (Polyklet:Speerträger) Fresken in makedon. Königsgräbern rotfigurige Vasenmalerei | ionische u. korinthische Tempel in Städten Westkleinasiens Theater Bibliotheken stark bewegte Skulpturen dramatische Geschehnisse in Tempelfriesen und Gruppenplastiken alltägliche Szenen Bühnenmalerei Wandmalerei (Landschaft, Raumdarstellung) |
Nach dem Zusammenbruch des wirtschaftlichen und kulturellen Systems der Mykener, verursacht durch innere soziale Unruhen und den Druck der Völkerwanderung (einwandernde indogermanische Völker um 1200 v.Chr.), brach eine Zeit größter Armut und Not an. Die Dezimierung der Bevölkerung, der Rückgang der Landwirtschaft führten in Griechenland zu einem Nomadenleben (Hirtenleben). Diese nomadische Entwicklung führte zu einem kulturellen Niedergang: schlichter, schmuckloser Baustil, Kunst des Schreibens ging verloren. Man spricht deshalb auch von der „dunklen Zeit“.
Etwa ab 1100 v.Chr. entstand wieder ein hierarchisches System und es setzte mit der Besiedlung der kleinasiatischen Westküste (ionische Wanderung), mit der Entdeckung der Eisenverarbeitung, dem wieder zunehmenden Ackerbau ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung ein.
Diese Epoche ist gekennzeichnet durch das Zusammenlegen kleiner Siedlungen, aus denen später die Poleis hervorgingen. Benannt wurde die Epoche nach den Mustern auf der neu aufkommenden Töpferei und Vasenmalerei. In diese Zeit fällt auch die Übernahme des phönizischen Alphabets, dem die Griechen die fehlenden Vokale hinzufügten.
Die archaische Kunst gilt als der Wegbereiter der späteren Klassik. In dieser Zeit bilden sich die literarischen Formen, wie die Epen HOMERs sowie HESIODs Theogonie heraus. Es entwickeln sich die Lyrik (ALKAIOS, Vertreter der lesbisch-äolischen Lieder), die Tragödie (AYSCHYLOS, Oresteia), die Prosa und das wissenschaftlich-rationale Denken der Vorsokratiker. In der Architektur geht die Richtung wieder zum Monumentalen. Ein bezeichnendes Stilmittel der archaischer Kunst war das sogenannte archaische Lächeln.
Die Zeit der klassischen Kunst ist geprägt vom peloponnesischen Krieg und der athenischen Demokratie. Diese Zeit wird auch das goldenen Zeitalter genannt. Die sakrale Kunst gewinnt in der Architektur zunehmend an Bedeutung – es entstehen gewaltige Tempelbauten. In der Plastik kommt zunehmend die Bewegung und innere Geschlossenheit der Bildkomposition zum Ausdruck (Diskus-, Speerwerfer).
Die hellenistische Kunst entwickelt sich aus der Verschmelzung der griechischen und orientalischen Kultur. Es herrschen wirklichkeitsbezogene Themen vor. Der Höhepunkt des Hellenismus war vor allem durch repräsentative mythologische Sujets (z. B. Alltagsszenen auf griechischen Vasen) geprägt. Das bekannteste Werk ist die Laokoongruppe – ein 1,84 m hohes Marmorbildwerk der Bildhauer ATHANODORES, HAGESANDER und POLYDOROS aus Rhodos.
Im 8. Jahrhundert erreichte die griechische Kultur ihren ersten Höhepunkt (HOMER). Im kleinasiatischen Siedlungsgebiet nahm sie orientalische Einflüsse auf. Im Zeitalter des Hellenismus durchdrang sie im Osten (Alexanderzüge) und im Westen (Rom) die gesamte antike Welt. Griechische Kultur (Religion, Philosophie, Literatur, Kunst, Staatswesen und Lebensauffassung) prägten und beeinflussten wesentlich die Kultur Europas.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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