Zur Wirkung eines Gemäldes trägt ebenso wie Format und Positionierung die Gerichtetheit von Format und Bildelementen bei. Das Querformat kommt dem normalen Seheindruck am nächsten, es betont die horizontalen Linien, während das Hochformat die vertikalen Linien sehr betont.
Bei extremen Formatproportionen (z. B. langes Hoch- oder Querformat) wirkt schon die Ausrichtung des Formats für sich.
Andere Bildformate, wie Kreis oder Ellipse, wirken ungewöhnlich. Dynamisch oder unruhig wirken Bildelemente mit unterschiedlicher Gerichtetheit, was sich bei zunehmender Anzahl steigert.
TIZIAN: „Dornenkrönung“;um 1570, 280 × 182 cm;München, Alte Pinakothek(Die unterschiedliche Ausrichtung der Figuren führt zu einem bewegten Eindruck.)
Gerichtetheit von Form- und Bildelementen - Dornenkrönung
Somit vermittelt ein Gemälde mit starker Gleichrichtung seiner Elemente einen ruhigen Eindruck. Diese Wirkung ist bei horizontaler Ausrichtung der Bildelemente und des Formats am stärksten.
CLAUDE MONET: „Das Mohnblumenfeld“ („Der Heuschober“);1885;St. Petersburg, Eremitage(Die horizntale Ausrichtung der Bildelemente ruft eine beruhigende Wirkung hervor.)
Gerichtetheit von Bild- und Formelementen - Das Mohnblumenfeld