Funktionalismus
Der Funktionalismus bedeutete die Überwindung von Eklektizismus und Historismus. Die funktionale, material- und sachgerechte Formgebung von Gebrauchsgegenständen begann mit WILLIAM MORRIS und dem Arts and Crafts Movement. Die Zielvorstellungen des Funktionalismus wurden im Deutschen Werkbund und am Bauhaus weiterentwickelt. Ähnlich dem Bauhaus verlief die Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, wo besonders der hier entwickelte Gedanke des Systemdesigns bis in die 1960er-Jahre das deutsche Industriedesign beeinflusste.
Wachsende Funktionalismuskritik
Die Schließung der HfG Ulm war unter anderem auch eine Folge der wachsenden Funktionalismuskritik. Der wissenschaftliche Entwurfs- und Produktionsweg mit dem Ziel der Gebrauchsoptimierung förderte eine Masse von Produkten (besonders im technischen Bereich) mit einem relativ einheitlichen Erscheinungsbild – glatt, zurückhaltend, sachlich, neutral. Es fehlte an Strategien der ästhetischen Differenzierung und einer individuellen emotionalen Produktsprache.
In den USA zeigte schon in den 1960er-Jahren die in der bildenden Kunst existierende Pop-Art (populäre Kunst) auch im Design Ansätze des antifunktionalistischen Designs. Alltägliche Gebrauchsprodukte, dem zum Teil banalen Geschmack breiter Massen angepasst, und zum schnellen Verbrauch bestimmt, propagierten den rauschenden Konsum der Wegwerfgesellschaft.
Neue Tendenzen und Strömungen des Alltags und der Technik (z. B. Weltraumfahrt, Comic usw.) fanden Eingang in die Formensprache der neuen Ästhetik und führten oft zu parodistischen Lösungen.