Futuristische Räume können sehr gut mithilfe von 3-D-Animationen dargestellt können. Die Animation des Künstlers wird im Raum so installiert, dass der Betrachter mit dem virtuellen Raum in Lebensgröße konfrontiert wird. Der Besucher wird quasi durch die Räumlichkeiten geführt. Die Animation ist mit einem Sound unterlegt, der den Betrachter irritiert. Es sind Geräusche zu hören, die dem Besucher das Gefühl geben, dass es zu Störungen kommen kann, was sich auf das Gemüt des Betrachters auswirkt und seine Wahrnehmung beeinflusst.
Die Videokunst, entstanden in den frühen 1960er-Jahren, ist eine Kunstform, die sich mit der Videotechnik beschäftigt. Hierbei lassen sich viele angewandte Techniken aus dem Experimentalfilm wiederfinden. Die Videokunst arbeitet aber auch mit der Präsentationsform als Videoinstallation oder Videoskulptur, wobei oft der Monitor als Leinwand oder Skulptur verstanden wird, um das Medium Video weiter auszuloten. Skulpturale und installative Aspekte treten bei der Verwendung von mehreren Monitoren oder Videoprojektionen oft in den Vordergrund.
Inhaltlich begann die Videokunst meist mit der Kritik an dem vorherrschenden Massenmedium Fernsehen und dessen Machtpotenzial. Im Laufe der Entwicklung entstanden immer mehr Arbeiten unter künstlerischen Aspekten und in Form von Installationen, die sich bewusst von den Sehgewohnheiten der Massenmedien, wie Fernsehen oder Kino abgrenzten.
So entstanden z.B. Arbeiten, die mit einer Livekamera den Betrachter in das Kunstwerk integrierten. Durch die dokumentarischen Möglichkeiten des Videos kam es zu vielen Körperperformances, die auf Video aufgenommen und gegebenenfalls verfremdet wurden, um die ästhetischen Aspekte zu verstärken.
Im Folgenden ist ein Video zu sehen, bei dem die Künstlerin zunächst ihren eigenen Körper in einem weißen Raum filmte und diese Aufnahmen später in einem Schnittprogramm zu einem Video zusammengeschnitten hat. Sie setzt dabei den Schnitt als wichtigstes Instrument ein, um das Video in einen bildnerischen Verlauf zu bringen. Die Nahansicht einer Strumpfhose mit Nähten und Maschen lässt Landschaften entstehen, die mit ihrem eigentlichen Körper nicht mehr viel zu tun haben. Das bewegte Bild wird als malerisches Mittel empfunden und eingesetzt
Ein entscheidender Punkt in der Entwicklung der Videokunst war die Verfügbarkeit der tragbaren Videotechnik für den Normalverbraucher. Jetzt konnten Künstler frei mit dem Medium Video experimentieren.
Im Video 3 sehen wir den Kopf der Künstlerin, wobei das Porträt nie zu erkennen ist. Das Video trägt den Titel „Headbanger“. Die Künstlerin filmte sich selbst vor einem schwarzen Hintergrund und bewegte ihren Kopf im Sinne des Headbangers, wie es durch Heavy Metal Konzerte bekannt ist. Das Video entspricht jedoch nicht dem eigentlichen Thema, denn es läuft in einem sehr langsamen Tempo entgegen der eigentlichen Richtung. Es läuft rückwärts. Verschiedenste Assoziationen werden beim Betrachter geweckt. Es entstehen Bilder, die mit diesem Thema für gewöhnlich nicht in Verbindung stehen. Auch hier werden die Sehgewohnheiten durch den Umgang mit Neuen Medien aus der Bahn gebracht und neu reflektiert. Die Helldunkelgestaltung ist uns bereits aus den Medien der Malerei und Fotografie bekannt.
Oft kommt es zu Überschneidungen zwischen der Videokunst und dem Musikvideo, hierbei lassen Künstlerinnen wie PIPILOTTI RIST (geb. 1962) Videos zu Musik oder Musik zu Videos verschmelzen. Die Künstlerin verfremdet Musik von Chris Isaak oder John Lennon und verbindet sie mit Bildern. Dabei baut sie bewusst Bild- und Tonstörungen in ihre Videos ein, ein bildnerisches Mittel, das bereits im Experimentalfilm eingesetzt und in der Gegenwart weiterentwickelt wird.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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