Die Hallstatt-Kulturen in Mitteleuropa

Das Verbreitungsgebiet der Hallstatt-Kulturen erstreckte sich über Kroatien, Bosnien, Süd- und Westdeutschland, das Alpengebiet, bis nach Ost- und Südfrankreich sowie Nordspanien.
Hauptmerkmal der Hallstatt-Kulturen sind die sogenannten Hallstatt-Schwerter. Das waren lange Schwerter, die zunächst aus Bronze, später aus Eisen hergestellt wurden.
Zur Hallstatt-Kultur gehörten regionale Gruppen mit unterschiedlicher Ausprägung und verschiedenem Kontakt zu den Stadtkulturen des Mittelmeerraumes. Während der südliche Teil Europas unter dem Einfluss der Etrusker und Griechen stand, und sich so zur vorstaatlich organisierten Hochkultur entwickelte, beeinflussten die Kelten besonders den westlichen Teil Europas.

Im gesamten Bereich der Hallstatt-Kultur kam es zur Ausprägung eines gleichartigen Stils bei der Herstellung von Keramik und von Metallerzeugnissen. Diesen Annäherungsprozess hatte die technische Entwicklung stark beeinflusst. Für die Herstellung von Metall- und Holzerzeugnissen, für die Schmuckherstellung war die Erfindung der Drehbank und für die Keramikproduktion die Töpferscheibe bestimmend. Die wirtschaftliche Verflechtung der Gruppen untereinander nahm durch die intensive Erschließung von Minerallagerstätten, hier besonders Eisen, Blei und Salz, zu. Es entwickelte sich zunehmend der Fernhandel.

Die Stadt, die der Zeit den Namen gab

Hallstatt liegt im oberösterreichischen Salzkammergut am Südwestufer des Hallstätter Sees. In der späten Bronzezeit bis zur frühen La-Tène-Zeit wurde hier unter Tage Salz abgebaut. In Grubenbauten, die bis zu 1,6 km lang und 330 m tief waren, wurden Tragsäcke, Leuchtspäne und Werkzeuge gefunden. Im Salzbergtal wurden 1000 Gräber mit Brand- und Körperbestattung gefunden. Die Tracht und Bewaffnung der Toten weist darauf hin, dass hier Volksgruppen aus Krain, Nieder- und Oberösterreich sowie Süddeutschland lebten. Nach diesen Funden wird die ältere Eisenzeit Hallstatt-Zeit oder Hallstatt-Kultur genannt.

Totenbestattung

Vorherrschend war noch die Brandbestattung, die allmählich von der Körperbestattung abgelöst wurde. Die Toten wurden unter Grabhügeln auf einem Wagen beigesetzt. Wahrscheinlich unter skythischem Einfluss (Reiterstämme, die aus Turkmenien kamen) wurden in der Spätzeit die Frauen und Diener nach dem Tod des Gatten getötet und mit ihm beigesetzt.
Besonders prägnant aus dieser Zeit sind die sogenannten Fürstengräber. Sie befanden sich immer in der Nähe befestigter Herrensitze.

Besonders in Norddeutschland wurden die sogenannten Glockengräber gefunden. Hier wurden Urnen in Steinkisten bestattet. Dabei hatten die Urnen zum Teil die Form von Häusern oder Speichern. Diese waren mit kunstvollen Bildern, die Jagdszenen, Reiter oder pferdebespannte Wagen darstellten, verziert.

La-Tène-Kultur

Etwa ab 450 v. Chr. bildete die La-Tène-Kultur den Höhepunkt der Eisenzeit. Diese Zeit wurde besonders durch die Skythen, Griechen und Etrusker beeinflusst. In kulturell zurückgebliebene Gebiete wie Böhmen, die Britischen Inseln und auf die Iberischen Halbinsel) bringen die Träger der La-Tène-Kultur die städtische Kultur. Hier sind das vor allem die Kelten. Sie wanderten aus ihrem Ursprungsgebiet an Oberrhein und Oberdonau nach Frankreich, Spanien, auf die Britischen Inseln und nach dem Süden der Donau entlang. Durch den Besitz eiserner Schwerter errangen sie eine militärische Vormachtstellung.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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