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- 5 Räumliche Gliederungen
- 5.1 Arten räumlicher Gliederungen
- 5.1.3 Wirtschafts- und sozialräumliche Gliederung
- Wirtschafts- und sozialräumliche Struktur der Islamischen Republik Pakistan
Pakistan ist ein auf dem indischen Subkontinent liegender Staat in Südasien. Er grenzt im Südwesten an Iran, im Norden und Nordwesten an Afghanistan und China sowie im Südosten an Indien. Im Süden hat Pakistan Zugang zum Arabischen Meer und damit zum Indischen Ozean.
Daten zur Landes- und Wirtschaftsstruktur von Pakistan | |
Daten zur Landesstruktur | |
Fläche: | 796 100 km² |
Weltrangplatz: | 35 |
Bevölkerung: | 172,8 Mio. Einw. (2008) |
Bevölkerungsdichte: | 191 Einw./km² |
Anteil unter der Armutsgrenze: | 31 % (1996) |
Lebenserwartung: | 64 Jahre (2003) |
Säuglingssterblichkeit: | 7,4 % (2003) |
Kindersterblichkeit: | 9,8 % (2003) |
Bevölkerungswachstum: | 2,4 %/Jahr |
Analphabetenrate: | männl. 43 %, weibl. 72 % (2002) |
Städtische Bevölkerung: | 34,1 % (2003) |
Daten zur Wirtschaftsstruktur | |
Bruttosozialprodukt | |
gesamt: | 81,8 Mrd. US-$ (2003) |
pro Einwohner: | 520 US-$ (2003) |
Bruttoinlandsprodukt | |
gesamt: | 82,324 Mrd. US-$ (2003) |
durchschnittlicher realer Zuwachs 2003 bis 2003: | 5,1 % |
Anteil der Bereiche am BIP: | Landwirtschaft 23 %, Industrie 23 %, Dienstleistungen 53 % (2003) |
Erwerbstätigkeit: | Landwirtschaft 48,4 % (2003) |
Arbeitslosigkeit: | durchschnittlich 8,3 % (2003) (hohe Unterbeschäftigung) |
Auslandsverschuldung: | 37,9 Mrd. US-$ (2000) |
Import | |
Gesamtwert: | 15,59 Mrd. US-$ (2003/04) |
Importgüter: | Chemikalien 18 %, |
Importländer: | Japan 6 %, USA 9 %, Saudi-Arabien 11 %, Malaysia 4 %, Vereinigte Arabische Emirate 5 % |
Export | |
Gesamtwert: | 12,21 Mrd. US-$ (2003/04) |
Exportgüter: | Textilerzeugnisse 66 %, Nahrungsmittel 10 %, Leder 2 % |
Exportländer: | USA 24 %, Hongkong 5 %, Großbritannien 8 %, Deutschland 5 % |
Innen- und außenpolitisch instabile Verhältnisse machen das Entwicklungsland Pakistan zu einem von Krisen geprägten Land. Amtsmissbrauch und Korruption, häufiger Regierungswechsel, rivalisierende Familienclans und religiöse Fanatiker verschärfen die Situation noch.
Ein großes Problem stellt das anhaltend hohe Bevölkerungswachstum dar. Die staatliche Politik zur Familienplanung scheiterte an religiösen Vorurteilen und daran, dass Kinderreichtum nach wie vor als notwendige Sicherheitsvorkehrung für das Alter betrachtet wird. Das ohnehin hohe Wachstum wurde durch Millionen von Flüchtlingen, die vor allem aus Indien und Afghanistan in den letzten Jahrzehnten ins Land strömten, zur regelrechten Bevölkerungsexplosion. Das hat zur Folge, dass das Staatsgebiet Pakistan heute von über 172 Millionen Menschen bevölkert wird. Im Jahre 1947 waren es nur etwa 30 Millionen.
Nicht zuletzt deshalb ist Pakistan ein bitterarmes Land. Eine weitere wesentliche Ursache dafür sind die extrem ungerechten Besitzverhältnisse. Eine verschwindend geringe Minderheit besitzt den größten Teil des Bodens und der Reichtümer des Landes.
Der ohnehin niedrige Lebensstandard ist in den letzten Jahren noch weiter gesunken. Viele Pakistani sind ohne feste Arbeit und nur mangelhaft sozial abgesichert. Fast jeder Dritte fristet sein Dasein unterhalb der Armutsgrenze. Die Slums um die Großstädte Karatschi, Lahore und Faisalabad, deren Bewohner zumeist unter menschenunwürdigen sozialen und hygienischen Bedingungen leben, quellen zunehmend über. In der Säuglings- und Kindersterblichkeit gehört Pakistan mittlerweile zu den „führenden“ asiatischen Staaten.
Auch die Analphabetenrate ist selbst für Entwicklungsländer hoch. Das hängt u. a. damit zusammen, das die Kinderarbeit, z. B in den vielen Teppichfabriken des Landes, weitverbreitet ist. Für den Schulbesuch bleibt da keine Zeit.
Die Landwirtschaft besitzt aufgrund der natürlichen Gegebenheiten die größte wirtschaftliche Bedeutung. Etwa ein Drittel der Staatsfläche kann landwirtschaftlich genutzt werden. Das für den Ackerbau geeignete Land muss jedoch größtenteils künstlich bewässert werden, um sichere Erträge zu erreichen. In der Viehhaltung dominiert die extensive Weidewirtschaft, die auch von nomadisierenden Hirten betrieben wird.
Durch den verstärkten Einsatz von Dünger und Pestiziden sowie durch die Gewährung von staatlichen Subventionen konnte Pakistan eine kontinuierliche Ertragssteigerung sowohl bei Getreide und bei Hülsenfrüchten als auch bei den Industriepflanzen Baumwolle, Tabak und Hanf erzielen. Trotzdem reichen die Erträge noch nicht für die Ernährung der Bevölkerung aus, sodass Nahrungsmittelimporte lebensnotwendig sind.
Die Industrie des Landes, die vor allem in der Pandschab-Ebene angesiedelt ist, ist nur schwach entwickelt. Führende Industriezweige sind die Textil-, die Nahrungsmittel- und die Tabakwarenindustrie, die vor allem Produkte aus dem nationalen Agrarbereich weiterverarbeiten.
Pakistan verfügt auch über bedeutende Bodenschätze. Deren Förderung und Transport sind aber sehr kostenintensiv. Deshalb werden nur Erdöl, Erdgas, Chromerz, Kalkstein, Salz und Kohle in nennenswerten Größenordnungen abgebaut.
Die Lage Pakistans
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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