- Lexikon
- Geografie
- 7 Regionen
- 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
- 7.1.2 Europa
- Slowakische Republik
Die Slowakische Republik ist einer der jüngsten Staaten im Osten Europas und hat nur etwa die Größe Niedersachsens. Die Hauptstadt Bratislava (Pressburg) liegt im Südwesten des Landes nahe der Grenze zu Österreich.
Die Slowakei grenzt im Westen an die Tschechische Republik, im Südwesten an Österreich. Der nördliche Nachbar der Slowakei ist Polen, der östliche die Ukraine. Im Süden bildet die Donau auf rund 170 km die Grenze zu Ungarn. Sie ist auch der wichtigste Schifffahrtsweg des Landes.
Die Slowakische Republik ist ein Gebirgsland. Vier Fünftel des Landes liegen höher als 750 m ü. d. M.
Der größte Teil des Landes wird von den waldreichen Westkarpaten eingenommen. Diese werden durch Becken und breite Täler in einzelne Gebirgszüge und Bergmassive gegliedert. Die wichtigsten Gebirgszüge sind die Niedere Tatra und das Slowakische Erzgebirge, die überwiegend Mittelgebirgscharakter tragen, sowie das alpin geformte Hochgebirge der Hohen Tatra mit Bergen von mehr als 2500 m Höhe.
In den südlichen Landesteilen der Slowakei breiten sich größere Tieflandgebiete aus: die Donautiefebene im Südwesten, die von der Waag, dem längsten Fluss der Slowakei, durchflossen wird, und die ungarischen Tiefebenen Kisalföld (Kleines Ungarisches Tiefland) und Alföld (Großes Ungarisches Tiefland), die im Südosten in die Slowakei hineinreichen.
Die Slowakei hat überwiegend gemäßigt kontinentales Klima. Es ist geprägt durch warme Sommer und kalte Winter. In der Landeshauptstadt liegt die mittlere Temperatur im Januar bei –3 °C, im Juli bei 20 °C (Bild 3). In den Gebirgen fallen jährlich bis zu 2000 mm Niederschlag. Östlich der Gebirge ist es dagegen recht trocken. So fallen in den im Regenschatten des Slowakischen Erzgebirges liegenden Ebenen beispielsweise weniger als 500 mm Niederschlag im Jahr.
Rund 40 % des Landes sind noch von Wald bedeckt. Nadelwälder mit Fichten und Tannen haben aber die einst vorherrschenden Laubwälder abgelöst. Ebenso wie in der Tschechischen Republik und Polen hat das durch Rauchgase der Industrie verursachte Waldsterben bereits große Teile des Waldes erfasst.
Die Ebenen und niederen Landesteile werden heute fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt.
Fläche: | 49 012 km² |
Einwohner: | 5,4 Mio. |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einw./km² |
Bevölkerungswachstum: | 0,1 %/Jahr |
Lebenserwartung: | 73 Jahre |
Landeshauptstadt: | Bratislava (Pressburg) |
Staatsform: | demokratische Republik |
Sprachen: | Slowakisch, Ungarisch, Tschechisch |
Religionen: | Katholiken 60 % |
Klima: | gemäßigtes Kontinentalklima |
Bodennutzung: | keine Angaben |
Wirtschaftssektoren: (Anteil der Beschäftigten) | Landwirtschaft 6,2 %, Industrie 38,4 %, Dienstleistungen 55,4 % |
Exportgüter: | Maschinen und Transportmittel, chemische Erzeugnisse, Brennstoffe, Rohstoffe |
Bruttoinlandsprodukt: | 32 519 Mio. US-$ (2003) |
Bruttosozialprodukt: | 4 940 US-$/Einw. (2003) |
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind Slowaken, die zur Bevölkerungsgruppe der Westslawen gehören. Nur an der Südgrenze des Landes siedeln ungarische Minderheiten. Häufig findet man in dieser Gegend zweisprachige Straßenschilder und Ortsnamen. Sinti und Roma bilden eine weitere, aber sehr kleine Minderheit. Slowakisch als Amtssprache des Landes ist dem Tschechischen sehr ähnlich.
Die Bevölkerung ist im Land regional sehr unterschiedlich verteilt. Die Täler und Beckenlandschaften sind ausgesprochen dicht besiedelt, während große Teile der Gebirge dünn oder gar nicht besiedelt sind.
Rund 60 % der Bevölkerung leben im Ergebnis anhaltender Landflucht in den Städten des Landes.
Mit der zunehmenden Verstädterung hat auch in der Slowakei das Bevölkerungswachstum stetig abgenommen. Es beträgt heutzutage nur noch 0,3 %.
Klimadiagramm von Bratislava
Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks erlebten die Slowakei und ihre Wirtschaft einen tief greifenden Strukturwandel, der durch die schrittweise Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien gekennzeichnet ist.
Von den Umstrukturierungsmaßnahmen waren die chemische Industrie und der Maschinenbau, die nach 1945 besonders stark ausgebaut worden waren, in besonderem Maße betroffen.
Daneben haben die Textil-, Glas- und Keramikindustrie im Land traditionelle Bedeutung.
Unter den Industriestandorten ist Bratislava der wichtigste. Er ist Zentrum der petrochemischen Industrie, die vorwiegend russisches Erdöl und Erdgas verarbeitet. In Bratislava ist ebenfalls Maschinen- und Fahrzeugbau angesiedelt.
Haupthandelspartner der Slowakischen Republik sind die Tschechische Republik und Deutschland.
In der Landwirtschaft der Slowakei sind etwa ein Zehntel der Erwerbstätigen beschäftigt. Vor allem die Ebenen im Südwesten und Osten des Landes werden landwirtschaftlich intensiv für den Anbau von Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln genutzt.
In günstigen Lagen gedeihen Wein, Tabak und Hopfen.
Im 5. Jh.: Slawische Stämme wandern in das Gebiet der heutigen Slowakei ein und verdrängen germanische Stämme.
1918: Nach wechselvoller Geschichte wird die Tschechoslowakische Republik ausgerufen, einer der Nachfolgestaaten der Monarchie Österreich-Ungarns.
1945: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernehmen die Kommunisten die Macht, und die Slowakei wird 1948 Teilrepublik der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik
1990: Umwandlung der in eine Föderation mit Bildung einer Tschechischen und einer Slowakischen Föderativen Republik
1992: Auflösung der Föderation und Gründung der Slowakischen Republik als unabhängiger Staat
2004: Beitritt der Slowakei in die EU und die NATO
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