- Lexikon
- Geografie
- 7 Regionen
- 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
- 7.1.4 Afrika
- Republik Sambia
Sambia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt ist Lusaka.
Sambia umfasst zum großen Teil die Rumpfflächen der zentralen östlichen Lundaschwelle. Sie sind zwischen 1100 und 1500 m hoch gelegen und werden von Inselbergen überragt. Die Lundaschwelle begrenzt das südliche Afrika im Norden und bildet die Wasserscheide zwischen dem Kongo und dem Sambesi und damit zugleich zwischen dem Indischen und dem Atlantischen Ozean.
Der Nordosten Sambias mit dem Tanganjikasee liegt im Bereich des Ostafrikanischen Grabensystems. Dieser Bereich hat als Störungszone ein bewegtes Relief. Die höchste Höhe wird mit 2068 m erreicht. Das Ostafrikanische Grabensystem ist eines der großen Bruchsysteme der Welt im Osten Afrikas. Es reicht vom Njassagraben im Südosten Afrikas bis nach Vorderasien zum Roten Meer und dem Jordangraben.
Mit seinen zahlreichen Seen und Flüssen verfügt Sambia über fast die Hälfte der Süßwasservorräte im südlichen Afrika. Sambia wird vom Sambesi und seinen Nebenflüssen durchzogen. Der Sambesi ist der bedeutendste Fluss. Er durchfließt das Land auf einer Länge von 1550 km. Die Victoriafälle auf der Grenze zu Simbabwe gehören zu den größten Wasserfällen der Welt. Auf einer Länge von 1700 m stürzt der Sambesi hier 110 m in die Tiefe.
Sambia hat tropisches Hochlandklima. Es ist mäßig warm und feucht. Die Regenzeit dauert von Oktober bis April. Der kälteste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 17 °C, der heißeste der Oktober mit 30 °C (Bild 3).
Ein Viertel der Landesfläche Sambias ist mit Wald bedeckt. Im Südosten gibt es Regenwaldgebiete. Weite Teile werden von Laub abwerfendem Trockenwald bedeckt. Savannengebiete prägen die zentralen Teile Sambias. Sie bestehen aus offenen Graslandschaften mit einzelnen Baumgruppen. Sumpfgebiete gibt es entlang vieler Flüsse.
Fläche: | 752 614 km² |
Einwohner: | 10,9 Mio. |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einw./km² |
Bevölkerungswachstum: | 1,2 %/Jahr |
Lebenserwartung: | 36 Jahre |
Landeshauptstadt: | Lusaka |
Staatsform: | Republik |
Sprachen: | Englisch, verschiedene Bantusprachen |
Religionen: | Christen 72 %, Anhänger von Naturreligionen 27 % |
Klima: | tropisches Hochlandklima |
Bodennutzung: | Ackerland 7 %, Weideland 47,2 %, Wald 27,2 % |
Wirtschaftssektoren: (Anteil der Beschäftigten) | Landwirtschaft 23 %, Industrie 27 %, Dienstleistungen 50 % |
Exportgüter: | Kupfer, Kobalt, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr |
Bruttoinlandsprodukt: | 4 335 Mio. US-$ (2003) |
Bruttosozialprodukt: | 380 US-$/Einw. (2003) |
Klimadiagramm Lusaka
In Sambia gibt es über 90 ethnische Gruppen. Die meisten sind Bantustämme. Etwa 40000 Europäer und 10000 Inder leben im Land sowie Flüchtlinge aus Angola. Die Verstädterung ist fortgeschritten. 45 % der Einwohner leben heute bereits in Städten. Die Hauptstadt Lusaka hat 980000 Einwohner (1999). Im übrigen Land beträgt die Bevölkerungsdichte 12 Einwohner pro Quadratkilometer und ist damit sehr gering. Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit ist extrem hoch.
Amtssprache Sambias ist Englisch. Daneben werden vor allem Bantusprachen gesprochen. Fast drei Viertel der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum. Traditionelle Stammesreligionen werden weiter gepflegt.
Drei Viertel der Erwerbstätigen waren Mitte der neunziger Jahre in der Landwirtschaft beschäftigt. Für die Eigenversorgung werden besonders Mais, Hirse, Maniok, Gemüse und Weizen angebaut. Tabak, Baumwolle und Erdnüsse sowie Zuckerrohr werden in Großfarmen für den Export kultiviert.
Neben der Landwirtschaft ist der Bergbau wichtigster Wirtschaftszweig. Sambia hat enorme Bodenschätze. Wichtigster Devisenbringer ist der Kupferbergbau aus dem sogenannten Copperbelt im Norden Sambias. Daneben werden Steinkohle, Zink, Blei und Silber mit dem Nebenprodukt Kobalt gefördert. Durch Wasserkraftwerke am Sambesi und Kafue wird elektrische Energie erzeugt.
Für afrikanische Verhältnisse ist Sambias Industrie gut und vielseitig entwickelt. Erzverhüttung, Metall-, Nahrungsmittel-, und Textilindustrie sowie chemische und pharmazeutische Industrie sind die Schwerpunkte. Die Haupthandelspartner Sambias sind Japan, die Republik Südafrika, Großbritannien und Deutschland. Die Tansambahn verschafft dem Binnenland Sambia eine Verbindung zum Ozean. Sie führt zum Hafen Daressalam in Tansania und dient zur Verschiffung von Exportgütern.
Der Tourismus in Sambia ist noch wenig entwickelt. Der Individualtourismus zu den Hauptanziehungspunkten der Nationalparks und der Viktoriafälle wird von der Regierung gefördert.
Sambia ist wahrscheinlich schon seit 70000 Jahren besiedelt. Felsmalereien aus der frühen Steinzeit gehören zu den Zeugnissen einer sehr alten Kultur. Bantustämme wanderten in mehreren Wellen vom 3. Jh. v. Chr. an in das Gebiet ein. Vom 10. Jh. an knüpften Araber und Portugiesen Handelskontakte mit den Bantustämmen. Aus dem Kongo wanderten im 17. Jh. weitere Stämme ein. Im Jahre 1899 begann die britische Herrschaft über das Gebiet. Die „British South Africa Company“ unter dem Minenbesitzer CECIL RHODES übernahm die Verwaltung des Gebietes. Nach RHODES wurde die Region Rhodesien, das britische Protektorat Nord-Rhodesien genannt.
1964 erlangte das Land seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Die schlechte wirtschaftliche Lage führte in den 80er und 90er Jahren zu inneren Unruhen in der Republik Sambia.
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