- Lexikon
- Geografie
- 7 Regionen
- 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
- 7.1.1 Amerika
- Republik Honduras
Honduras befindet sich etwa in der Mitte der Festlandsbrücke Mittelamerika zwischen dem Karibischen Meer im Osten und dem Pazifik im Westen, zu dem es aber nur einen schmalen Zugang (Fonseca-Bucht) besitzt.
Nachbarstaaten sind im Westen Guatemala, im Süden El Salvator und im Osten Nicaragua.
Honduras ist knapp so groß wie Griechenland. Seine Landeshauptstadt ist das im zentralen Hochland gelegene Tegucigalpa.
Honduras besteht zu mehr als 70 % aus Gebirgszügen, die zum Kordillerensystem Amerikas gehören.
Mehrere Gebirgsketten steigen im Osten des Landes auf über 2000 m an. Zwischen ihnen liegen Hochebenen und -becken, die aus vulkanischen Böden bestehen und sehr fruchtbar sind.
Den Nordosten des Landes nimmt an der über 600 km langen lagunenreichen Karibikküste eine breite Ebene mit feuchten, z. T. versumpften Niederungen ein, die sogenannte Mosquitia.
Das tropische Klima des Landes steht unter dem dauernden Einfluss des Nordostpassats. Im feuchtheißen, nur sehr dünn besiedelten Tiefland an der Karibikküste und an den Osthängen der Gebirge wuchert deshalb tropischer Regenwald, der in den höheren Gebirgslagen in Nebelwald übergeht.
Die im Regenschatten liegenden, trockeneren Gebirgstäler und Hochebenen werden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und sind die Hauptsiedlungsgebiete des Landes.
Fläche: | 112 088 km² |
Einwohnerzahl: | 7,1 Mio. |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einw./km² |
Bevölkerungswachstum: | 2,3 %/Jahr |
Lebenserwartung: | 66 Jahre |
Staatsform: | Präsidiale Republik |
Hauptstadt: | Tegucigalpa |
Bevölkerungsgruppen: | Mischlinge 90 % (Mestizen, Mulatten), Indianer 7 % (größtenteils Maya), Weiße 1 % |
Sprachen: | Spanisch als Amtssprache |
Religionen: | Katholiken 85 %, Protestanten 10 % |
Klima: | tropisch wechselfeucht mit ganzjährigen Niederschlägen, Durchschnittstemperatur in Tegucigalpa im Januar 19 °C, im Mai 24 °C |
Bodennutzung: | Wald 34 %, Weideland 30 %, Ackerland 16 % |
Hauptexportgüter: | Bananen, Kaffee, Zucker, Schalentiere |
Bruttoinlandsprodukt: | 6 978 Mio. US-$ (2003) |
Wirtschaftssektoren: (Anteil am BIP, 2003) | Industrie 31 %, Landwirtschaft 13 %, Dienstleistungen 56 % |
Bruttosozialprodukt: | 970 US-$/Einw. (2003) |
Honduras ist das ärmste Entwicklungsland auf der mittelamerikanischen Landbrücke mit nur schwach entwickelter Industrieproduktion. Hohe Auslandsschulden, eine Rekordinflationsrate und eine Arbeitslosenquote um die 40 % kennzeichnen die wirtschaftliche Situation des Landes, in dem knapp die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt.
Im November 1998 richtete darüber hinaus der Hurrikan Mitch schwerste Zerstörungen an, die die Wirtschaft von Honduras für Jahre noch zusätzlich belasten werden.
Mit seiner einseitigen Wirtschaftsstruktur galt das Land lange Zeit als das Musterbeispiel für eine abhängige Bananenrepublik.
Honduras gehörte zu den weltgrößten Bananenexporteuren. Vor allem amerikanische Konzerne beherrschten und beherrschen die Bananenproduktion auf den großen Plantagen an der Karibikküste. Sie beherrschten damit auch weitgehend die Wirtschaft des Landes und besaßen einen großen Einfluss auf die Politik und die Regierung des Landes.
Inzwischen ist die Palette der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zwar breiter geworden und die Bananen wurden als wichtigstes Exportgut vom Kaffee abgelöst; an der wirtschaftlichen Grundsituation hat sich aber wenig geändert.
Im Jahre 1502 betrat KOLUMBUS an der Nordküste von Honduras zum ersten Mal das amerikanische Festland.
Danach teilte Honduras bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahre 1821 das Schicksal vieler Länder Mittel- und Südamerikas: Unterwerfung durch spanische Eroberer, weitgehende Ausrottung der indianischen Ureinwohner, spanische Kolonie.
Aber auch nach Erringung der staatlichen Unabhängigkeit wurde die Geschichte des Landes bis in die Gegenwart hinein von Grenzkonflikten, Rebellionen, Umstürzen, der Herrschaft grausamer Diktatoren und nicht zuletzt durch militärische Interventionen der USA zur Sicherung ihres Einflusses überschattet.
Weltweites Aufsehen erregte u. a. 1969/70 der sogenannte „Fußballkrieg“ mit El Salvator.
Seine eigentliche Ursache waren illegale Einwanderer aus dem hoffnungslos übervölkerten El Salvator, die in Honduras Land in Besitz genommen hatten. Sein Anlass jedoch war ein verlorenes Fußball-Länderspiel, nach dem sich die Spannungen in heftigen kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Staaten entluden.
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