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- 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
- 7.1.1 Amerika
- Mittelamerika – Karibik
Die Karibik und die Festlandsbrücke Zentralamerika bilden zusammen das zwischen Nord- und Südamerika befindliche Mittelamerika. Zur Karibik zählt die Inselwelt Mittelamerikas, die den Golf von Mexiko und das Karibische Meer zum Atlantik hin abgrenzt (Bild 1).
Die Inselwelt besteht im Wesentlichen aus den karibischen oder Westindischen Inseln, die insgesamt eine Fläche von etwa 240000 km², die der von Großbritannien entspricht, besitzen. Sie erstrecken sich in einem weit geschwungenen, fast 4000 km langen Bogen zwischen der nordamerikanischen Halbinsel Florida und der Nordküste Südamerikas am Delta des Orinoco.
Drei Inselgruppen können unterschieden werden: die Großen Antillen mit den Inseln Kuba, Hispaniola (mit der Dominikanischen Republik und Haiti), Jamaika und Puerto Rico, die Kleinen Antillen und die Bahamas. Zu den Kleinen Antillen gehören wiederum die Inseln über dem Wind (Virgin Islands/Jungferninseln bis Trinidad) und die Inseln unter dem Wind (Aruba bis zur Isla de Margarita).
Das Karibische Meer bildet den Südteil des amerikanischen Mittelmeeres und wird von Zentralamerika und den Westindischen Inseln nahezu vollständig umschlossen. Nur im Nordwesten ist es durch die 190 km breite Straße von Yukatán mit dem Golf von Mexiko verbunden. Während die durchschnittliche Tiefe etwa 2000 m beträgt, erreicht es mit erheblichen 7680 m im Caymangraben seine tiefste Stelle.
Die Karibik
Die Oberflächengestalt der Inseln ist sehr vielgestaltig. So besteht Kuba zum größten Teil aus flach gewelltem Tiefland (Kalktafel), das von stark verkarsteten Gebirgen überragt wird. Ähnliche Strukturen finden sich auf Jamaika. Die Inseln der Kleinen Antillen, z. B. Antigua, Grenada, St. Lucia oder Domenica, sind dagegen vorwiegend vulkanischen Ursprungs und werden von Vulkankegeln überragt (Bild 3).
Je nach ihrer Lage haben die Inseln der Großen und der Kleinen Antillen immerfeuchtes oder wechselfeuchtes tropisches Klima. Das Klima der Inseln wird vom Nordostpassat gemildert und von der Höhenlage beeinflusst. Die höchsten Niederschläge von mehr als 6000 mm pro Jahr fallen an den Ostseiten der Gebirge. Charakteristisch für den karibischen Raum sind im Spätsommer auftretende Hurrikane (tropische Wirbelstürme), die nicht selten ganze Inseln verwüsten. Die ursprüngliche Vegetation, vor allem immergrüne tropische Regenwälder und Bergwälder, ist in weiten Teilen der Inseln dem Einfluss des Menschen gewichen.
Kalksteinberge überragen das Tiefland im Westen Kubas.
Land | Fläche in km² | Einw. in 1 000 | Hauptstadt |
Antigua und Barbuda | 442 | 88 | Saint John`s |
Bahamas | 13 939 | 342 | Nassau |
Barbados | 430 | 256 | Bridgetown |
Dominica | 751 | 74 | Roseau |
Grenada | 344 | 104 | Saint George`s |
Haiti | 27 750 | 10 033 | Port-au-Prince |
Jamaika | 10 991 | 2 700 | Kingston |
Kuba | 110 860 | 11 204 | Havanna |
Saint Kitts and Nevis | 269 | 50 | Basseterre |
Saint Lucia | 616 | 172 | Castries |
Saint Vincent an the Grenadines | 389 | 109 | Kingstown |
Trinidad und Tobago | 5 128 | 1 339 | Port of Spain |
Die Kariben, die Ureinwohner der Inselwelt, sind bei der Kolonisierung der Antilleninseln durch Europäer im 18. Jahrhundert fast ausgerottet worden. Heute leben nur auf Domenica (und im zentralamerikanischen Guatemala) noch einige Tausend Nachfahren der Ureinwohner. Mit Ausnahme von Haiti und Domenica, wo die Bevölkerung mehrheitlich aus den Nachfahren Sklaven aus Afrika besteht, dominiert auf den anderen Inseln die Bevölkerung gemeinsamer Nachkommen. Die vorherrschende Religion ist auch in der Karibik der Katholizismus, hier aber häufig mit afrikanischen Kulten vermischt, auf Haiti beispielsweise der Woodu-Kult.
Wie die Staaten Zentralamerikas gehören auch die der Karibik zu den wirtschaftlich gering entwickelten Entwicklungsländern. Der dominierende Wirtschaftszweig, in dem der Großgrundbesitz (Pflanzungen und Plantagen) vorherrscht, ist die Landwirtschaft. Erzeugt werden vor allem Exportkulturen, wie Kaffee, Kakao, Kokosnüsse, Zuckerrohr, Tabak, Bananen und Baumwolle. Eine der wichtigsten Einnahmequellen der meisten Staaten in der Karibik ist der Tourismus, der in der herrlichen Natur und im angenehmen Klima der meisten Inseln seine Basis hat.
Die Pitons, Vulkanpfropfen, ragen auf St. Lucia direkt aus dem Meer.
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