Als Zentralbegriff der Geografie, insbesondere der Landschafts- und Geoökologie, wird der Landschaftsbegriff in folgender Bedeutung wissenschaftlich exakt gefasst:
Landschaft ist die allgemeine Bezeichnung für einen erdoberflächennahen konkreten Raum. Dieser Raum unmittelbar beiderseits der Erdoberfläche ist der gegenseitige Durchdringungsbereich fast aller Sphären der Erde,
- der Lithosphäre (Gesteinshülle),
- der Atmosphäre (Lufthülle),
- der Hydrosphäre (Wasserhülle),
- der Pedosphäre (Bodenhülle) und
- der Morphosphäre (Gestalthülle).
In diesem Bereich nimmt die Biosphäre, die Tier- und Pflanzenwelt, eine den gegebenen Bedingungen entsprechende Gestalt an. Der Mensch be- bzw. erwirtschaftet die Landschaft und zunehmend aktiver und verändert dabei das bestehende Wirkungsgefüge zwischen den Einzelbestandteilen mehr oder weniger.
Inhalt und Wesen der Landschaft werden als Naturlandschaft noch weitgehend von der Naturausstattung vorgezeichnet, aber zusätzlich und zunehmend von der menschlichen Gesellschaft beeinflusst zur Kulturlandschaft gestaltet.
Landschaften, heute also meist Kulturlandschaften sind nichts Fiktives, sondern sehr konkrete geografische Realität, die in vielfältiger und tiefgründiger Kulturarbeit aus Naturlandschaften, eigentlich aus „menschenfreien Naturräumen“, hervorgegangen sind und sich auch in Zukunft fortentwickeln werden.