- Lexikon
- Geografie
- 5 Räumliche Gliederungen
- 5.1 Arten räumlicher Gliederungen
- 5.1.1 Naturräumliche Gliederung und naturräumliche Ordnung
- Landschaftliche Gefügestile in der chorischen Dimension
Die geografischen Arbeitsmethoden naturräumliche Gliederung und naturräumliche Ordnung, mit deren Hilfe die Geografen den Aufbau der geografischen Hülle nach naturräumlichen Gesichtspunkten erforschen und kennzeichnen, führen zu Naturräumen bzw. Landschaften unterschiedlicher Größe, unterschiedlichen Inhalts und unterschiedlicher praktischer Verwendbarkeit. Diese Naturräume bzw. Landschaften gehören ganz bestimmten geografischen Dimensionsstufen an.
Es werden vier geografische Dimensionsstufen ausgegliedert, die weiter unterteilt werden können. Von oben nach unten sind das:
Zwischen Landschaften oder naturräumliche Einheiten, die unterschiedlichen Dimensionen angehören, bestehen hierarchische Zusammenhänge: Landschaften einer unteren Dimension, also kleinere Landschaften, können in Landschaften einer höheren Dimension, also in größere Landschaften eingeordnet werden. Und umgekehrt werden Landschaften einer höheren Dimension, also größere Landschaften, in mehrere Landschaften unterer Dimensionen, also in kleinere Landschaften gegliedert.
Bei der naturräumlichen Gliederung werden größere landschaftliche Einheiten in kleinere landschaftliche Einheiten geteilt und zergliedert.
Im Rahmen der naturräumlichen Gliederung werden vor allem äußerlich sichtbar wahrnehm- und beschreibbare, also physiognomische Merkmale, wie das Vorhandensein bestimmter Gesteine, das Hervortreten bestimmter Reliefformen oder bestimmte Nutzungsmerkmale, herangezogen.
Die naturräumliche Ordnung erkundet die kleinsten homogenen landschaftlichen Einheiten, die Geoökotope, und ordnet sie zu ranghöheren Einheiten, den Geoökotopgefügen.
Die rangniederen topischen Landschaftseinheiten sind innerhalb einer ranghöheren chorischen Landschaftseinheit nicht zufällig zusammengewürfelt, sondern nach bestimmten Anordnungs- und Vergesellschaftungsregeln zusammengefügt (Bild 3). Man hat erkannt, dass dies in der Natur nach ganz bestimmten Stilen und Mustern geschieht. Man spricht deshalb von Gefügestilen, Verteilungsmustern oder Mosaiken.
So gibt es die regellosen Muster „kompakt“, „gelappt“ und „fleckenhaft“ sowie eine Reihe von gerichteten Mustern (Gefügestilen). Die unterschiedlich markierten (gerasterten) Flächen innerhalb der Quadrate stellen topische Landschaftseinheiten (Geoökotope) dar, die sich voneinander unterscheiden, untereinander in der landschaftlichen Hierarchie aber gleichrangig sind. Sie sind stets zu einer (schematisch begrenzten) übergeordneten chorischen Landschaftseinheit (Geoökotopgefüge) zusammengefügt, geordnet.
Solche Geoökotopgefüge zeigen nicht nur spezielle Karten, sie sind auch oft aus dem Flugzeug erkennbar.
Die Gesetzmäßigkeiten der Bildung der Gefügestile sind allerdings noch nicht tiefgründig genug erforscht. Meist liegen derartigen Gefügestilen die Verlagerung von Wasser und von darin gelösten Stoffen sowie von Feststoffen zugrunde. Oft ist ein heutiger Gefügestil auch aus früheren naturraumbildenden Epochen ererbt worden, z. B. aus der Eiszeit.
Häufige Gefügestile in chorischen Landschaftseinheiten
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