Hauptstadt Lissabon

Lissabon, portugiesisch Lisboa, ist die Hauptstadt Portugals und des Distrikts Lissabon. Sie ist mit 591500 Einwohnern die größte Stadt und der wichtigste Hafen des Landes. Lissabon liegt an der Westküste der Iberischen Halbinsel am Ufer einer Bucht, die der Tejo kurz vor seiner Mündung in den Atlantik bildet. Lange Zeit war die Anreise über den Tejo der wichtigste Weg um nach Lissabon zu gelangen. Lissabon ist der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt Portugals.

Die Stadt ist Regierungssitz und beherbergt die obersten Staatsbehörden und Gerichte. Sie ist Sitz eines katholischen Erzbischofs und hat sechs Universitäten. Die älteste wurde schon 1290 gegründet. Kunstmuseen von Weltrang, unter anderem das Museu Nacional de Arte Antiga, die GULBENKIAN- Stiftung und das Museum Calouste ziehen zahlreiche Besucher an.

Lissabon war 1998 Austragungsort der Weltausstellung EXPO der Meere. In dieser Zeit wurde unter anderem das viel beachtete Ozeanium errichtet. Die vielseitige Industrie umfasst Schiff- und Waggonbau, ein Stahlwerk, eine Erdölraffinerie und dient der Herstellung von Konsumgütern. Der Hafen war lange Zeit der größte der Iberischen Halbinsel. Er verfügt über Trockendocks für 300000-Tonnen-Tanker und besitzt heute auch ein Containerterminal. Über den Tejo führen zwei architektonisch interessante Brücken. Seit 1960 verkehrt eine U-Bahn in der Stadt.

Stadtbild

Lissabon, die „weiße Stadt am Meer“, gilt als eine der schönsten Städte der Welt. Unterhalb des Kastells São Jorge liegt die Altstadt Alfama mit der romanisch-gotischen Kathedrale Sé Patriarcal, der Spätrenaissancekirche São Vicente de Fora und dem Pantheon, der, im lebhaften Zentrum der Stadt liegenden, Kirche São Roque mit Johanneskapelle. Die zahlreichen Restaurants und Lokale, in denen die traditionsreiche Fado-Musik gespielt wird, locken nicht nur Einheimische in die Altstadt. Die nach dem schweren Erdbeben von 1755 im Rechteckschema angelegte Unterstadt Cidade Baixa mit den Plätzen Praça do Comércio im Süden und der Praça Dom Pedro IV, besser unter dem Namen Rossio bekannt, ist das Geschäfts- und Bankenzentrum. Im anschließenden Viertel Chiado vernichtete ein Großbrand 1988 wertvolle Bausubstanz, darunter auch ein Wahrzeichen Lissabons, den von GUSTAVE EIFFEL erbauten turmartigen Aufzug (Elevador), der die Unterstadt mit dem Zentrum verbindet. Er wurde inzwischen wieder in Betrieb genommen, dient aber nur noch als Aussichtspunkt. Im Stadtteil Belém befinden sich das im manuelitischen Stil erbaute ehemalige Hieronymitenkloster (um 1502–1572) und der Torre de Belém, die beide zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, sowie das „Denkmal der Entdeckungen“.
Im Nordwesten von Lissabon liegt das barocke ehemalige königliche Sommerschloss Queluz.

Aus der Geschichte

Die Stadt ist phönikischen Ursprungs. Vom phönikischen Namen Alis Ubbo leitet sich der heutigen Name Lissabon ab. In römischer Zeit war sie Hauptort der Provinz Lusitania. 1147 wurde die zeitweise unter westgotischer, später maurischer Herrschaft stehende Stadt durch ALFONS I. von Portugal erobert und war seit 1260 Residenz. Im 15. Jh., dem glorreichen Zeitalter der Entdeckungen, stieg Lissabon zu einem der wichtigsten Handelsplätze und zu einer der reichsten Städte Europas auf. Um 1600, unter spanischer Herrschaft, verlor die Stadt an Bedeutung. Ein verheerendes Erdbeben zerstörte Lissabon 1755, das unter dem Minister POMBAL glanzvoll wiederaufgebaut wurde.

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