Grenzüberschreitende regionale Wirtschaftsbeziehungen

Die Euroregion TriRhena ist ein typisches Beispiel für ertragreiche grenzüberschreitende wirtschaftliche Zusammenarbeit in Euroregionen.

Die Bezeichnung TriRhena leitet sich daraus ab, dass die drei beteiligten Länder Deutschland, Frankreich und Schweiz am Rhein liegen. In der Region leben über 2,3 Mio. Menschen auf 8700 km². Über 50 000 Deutsche, Franzosen und Schweizer pendeln tagtäglich zu ihren Arbeitsstätten über die Grenzen der Nachbarländer.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Baden in Süddeutschland und der Nordschweiz dauert schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Damals gründeten Schweizer Textilunternehmer Filialen im Südschwarzwald. Später folgten Werke der Nahrungsmittelindustrie und mit Beginn des 20. Jahrhunderts schließlich Aluminiumhütten. Dazu wurden gemeinsam Laufwasserkraftwerke am Hochrhein, z. B. das Kraftwerk Laufenburg, geschaffen. Platzmangel führte weiter zur Gründung von Tochterunternehmen von Chemiefirmen aus Basel (Schweiz) auf der deutschen Rheinseite, z. B. in Grenznach, Wehr und Hüningen. Umgekehrt bieten chemische Großbetriebe der Nordwestschweiz, wie Hoffmann-La Roche und Novartis, über 30000 Menschen aus dem französischen Elsass und 18000 Südbadenern einen Arbeitsplatz.

Die schweizerische Großstadt Basel ist ein Knotenpunkt der Euroregion. Sie besitzt eine günstige Lage am Rheinknie. Hier bündeln sich wichtige Verkehrswege, wobei der nur begrenzt vorhandene Raum u. a. dazu geführt hat, dass sich die gemeinsamen Grenzzolleinrichtungen für die Autobahn in Weil am Rhein ausschließlich auf deutschem Gebiet befinden. Zur Zeit wird auch gemeinsam versucht, eine Lösung für das morgendliche Stau-Chaos an dieser Stelle zu finden. In den 20 Jahren seit dem Bau der Zollstation hat sich die Zahl der LKW verzehnfacht. Basel erfüllt außerdem entscheidende Handels- und Messefunktionen für die ganze Region.

Die politische und die Grenzsituation zwischen Deutschland und Frankreich bis nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die wechselnde Zugehörigkeit des Elsass zu diesen Ländern behinderte in der Vergangenheit häufig die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Region.
Heute befindet sich in Frankreich der einzige internationale Flugplatz des Raumes. Über den Flughafen Basel-Mulhouse (Mülhausen) soll einmal der größte Teil des Luftverkehrs laufen. Deshalb ist ein Ausbau geplant, an dem sich auch Deutschland beteiligen wird.

In der Gegenwart ist die Region TriRhena insgesamt durch zahlreiche Betriebe der Chemie- und Pharmaindustrie, des Maschinenbaus, u. a. das Automobilwerk Peugeot, und von High-Tech-Industrien, wie der Biotechnologie (z. B. die Firma GeneScan), der Medizintechnik und der Solartechnik, stark industriell geprägt. Hinzu kommt eine Konzentration wichtiger Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen, die grenzüberschreitend eng zusammenarbeiten. Deutlich sichtbar wird dies z. B. am Zusammenschluss von über 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Biotechnologie mit vier Universitäten und über 40 privaten und anderen Einrichtungen im Gebiet von Straßburg bis Basel. Man spricht mittlerweile in Anlehnung an Silicon-Valley in Kalifornien, dem überragenden Zentrum von High-Tech-Industrien in den USA, von einem BioValley-Netzwerk.

Insgesamt haben vielseitige Kooperationsbeziehungen zwischen Firmen und Forschungseinrichtungen in allen drei Ländern einen großen Aufschwung genommen. Darüber hinaus wurden gemeinsame Biotech-Parks und Innovationszentren geschaffen.

Symbol der Euroregion TriRhena

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