Wenn geografische Karten oder auch Kartenskizzen selbst angefertigt werden sollen, ist besonders auf die Anschaulichkeit und Lesbarkeit der Karteninhalte zu achten. Dazu müssen die Karteninhalte, die z. B. aus einer als Vorlage dienenden Atlaskarte übernommen werden sollen, zielgerichtet ausgewählt und vereinfacht werden. Diese Tätigkeit wird als Generalisierung bezeichnet.
Bei der kartografischen Generalisierung erfolgt das Verallgemeinern
- durch grafisches und inhaltliches Vereinfachen,
- durch grafisches und inhaltliches Zusammenfassen,
- durch Auswählen der für den kartografischen Darstellungszweck notwendigen und wesentlichen Karteninhalte und umgekehrt durch Weglassen der weniger wichtigen Inhalte,
- durch Hervorheben der wesentlichen Karteninhalte entsprechend der charakteristischen Besonderheiten des dargestellten Raumes bzw. des Darstellungszwecks.
Kartografische Generalisierung bedeutet deshalb, dass entsprechend der Zweckbestimmung, der Thematik und dem Maßstab auf einer Karte die Wirklichkeit in ihren wichtigsten, typischen Zügen und charakteristischen Besonderheiten abgebildet werden sollte.
- Zusammenfassung: Da es in den kleineren Maßstäben vor allem aus Lesbarkeitsgründen nicht mehr möglich ist, alle Objekte (hier Gebäude) des Ausgangsmaterials zu übernehmen, werden benachbarte gleichartige Objekte zusammengefasst. Dabei wird der Sachverhalt durch wenige, aber größere Kartenzeichen dargestellt.
- Qualitätsumschlag: Im Ausgangsmaterial mit dem großen Maßstab können z. B. die Gebäude noch einigermaßen grundrissgetreu oder in vereinfachter Form als Umriss wiedergegeben werden. Das ist bei kleineren Maßstäben nicht mehr möglich. Die geografischen Objekte werden folglich in einer neuen Qualität als Signaturen (hier Rechtecke und Quadrate) dargestellt.
- Verdrängung: Durch die vergrößerte bzw. verbreiterte Darstellung geografischer Objekte mittels Signaturen müssen ausgewählte benachbarte Signaturen nach außen verdrängt werden. Da aber die relative Lage der Objekte zueinander beibehalten werden soll, erfolgt ein Verschieben der Signaturen (hier Gebäudesignaturen) „aus der Karte hinaus“.
Insgesamt muss aber festgestellt werden, dass es für das Generalisieren keine starren Regeln gibt. Alle Generalisierungsmethoden haben ihre Berechtigung und müssen in ihrem Zusammenhang gesehen werden, da sie sich wechselseitig beeinflussen. Vorrangstellung besitzt allerdings die Auswahl der geografischen Objekte. Erst nach einer sinnvollen Auswahl kann entschieden werden, wie und in welcher Form die Darstellung der Objekte auf der Karte erfolgen müsste.
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