Die Stadt Tokio

Tokio, die Hauptstadt Japans, trug bis 1868 den Namen Edo. Sie bietet 7,97 Mio. Menschen eine Heimat und liegt auf Honshu, der größten japanischen Insel.

Im 15. Jahrhundert war Edo als Burgstadt gegründet worden und ging 1590 in den Besitz der Familie Tokugawa über. Nachdem 1603 ein Mitglied dieser Familie zum Shogun (höchster Titel im feudalen Japan) ernannt worden war, wurde Edo zum politischen Zentrum Japans. Bereits um 1700 war Tokio mit über 1,3 Mio. Einwohnern eine der größten Metropolen weltweit. 1869 stieg die Stadt zur Kaiserresidenz auf und trägt seither den Namen Tokio, was „Östliche Hauptstadt“ bedeutet.

Heute sind in Tokio über fast 9 Mio. Menschen zu Hause und im gesamten Ballungsraum um die Metropole leben rund 36 Mio. Einwohner. Und die Stadt wächst weiter. Obwohl die Grundstückspreise hier zu den höchsten weltweit zählen, reißt der Strom der Menschen, die aus anderen Landesteilen herziehen, nicht ab. Die Stadt ist inzwischen so weit gewachsen, dass sie fast ohne Grenzen in die nahe liegenden Städte Kawasaki/Yokohama im Süden und Funabashi/Chiba im Osten übergeht.

Mit durchschnittlich 14.500 Einw./km² hat die Stadt Tokio eine extrem hohe Bevölkerungsdichte, weshalb die Verkehrssysteme schon seit Jahrzehnten überlastet sind. Deshalb wird seit den 60er Jahren versucht, den privaten Autoverkehr einzuschränken und die Bevölkerung vermehrt zur Nutzung von Autobussen zu bewegen.

Als Hauptverkehrsknotenpunkt des Landes besitzt Tokio den größten Hafen des Landes und seit 1960 ein weitläufiges U-Bahn-System, welches 1997 eine Länge von 170 km hatte.

Trotz der großen Verdichtung wird das Stadtbild durch mehr als 200 Parkanlagen aufgelockert, die gleichzeitig der Naherholung dienen. Der mit 85 ha größte und bekannteste Park ist der Uenopark. Hier gibt es einen Zoo sowie mehrere Tempel und Schreine.

Tokio ist eine Stadt mit vielen Gesichtern, wo Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen zu Hause sind. So haben hier Regierung und Parlament ihren Sitz. Daneben existieren zahlreiche Universitäten und Hochschulen sowie die Akademie der Wissenschaften. Von kultureller Bedeutung sind neben dem Nationaltheater mehrere private Bühnen sowie zahlreiche Galerien, Museen und Bibliotheken.

Tokio ist auch die größte Industriestadt des Landes. Hier sind vor allem die Elektroindustrie, der Schiffs-, Kraftfahrzeug- und Flugzeugbau sowie die Metall verarbeitende, feinmechanische, chemische, optische und pharmazeutische Industrie sowie die Druckindustrie beheimatet. International ist Tokio als Handels- und Finanzzentrum bekannt.

Ein enormes Problem stellt die Erdbebengefahr dar. Das letzte große Erdbeben war 1923 und forderte über 74000 Tote. Den Erdbeben, aber auch den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges fielen große Teile der historischen Bausubstanz zum Opfer.

Nur wenige alte Bauwerke sind noch erhalten. Hierzu zählen der Sensoji-Tempel, der Nezu-Schrein sowie der Sajakuji-Tempel, die im 17./18. Jahrhundert errichtet wurden.

Fast alle touristisch interessanten Gebäude stammen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, so zum Beispiel der Kaiserpalast, dessen Rekonstruktion nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1962 abgeschlossen wurde. Weitere wichtige zeitgenössische Bauwerke sind das Nationalmuseum für Westliche Kunst von 1959 und der Tokioturm. Dieses 1958 errichtete Wahrzeichen der Stadt ist 333 m hoch und wurde dem Pariser Eifelturm nachempfunden.

Moderne Hochhäuser prägen die Skyline der nordwestlichen und nördlichen Bezirke. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Bezirk Shinjuku, dessen Bild von einem Ensemble von Wolkenkratzern geprägt wird, die Höhen von mehr als 200 m erreichen.

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