Im Zentrum, dem Altstädter Ring, liegen das Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr von 1410 und die gotische Teynkirche.
Die Neustadt wurde ab 1348 zwischen Altstadt und Vysehrad um zwei lang gestreckte Plätze angelegt: um den Karlsplatz mit dem Neustädter Rathaus und um den Wenzelsplatz mit dem Nationalmuseum und dem Standbild des heiligen Wenzel, das erst 1922 vollendet wurde. Die Neustadt ist das Geschäfts- und Einkaufszentrum Prags. Vom großen ehemaligen Judenviertel, der Josefstadt, sind unter anderem die frühgotische Altneu-Synagoge und der jüdische Friedhof erhalten.
Aber auch die neuere Zeit hat architektonische Spuren hinterlassen. Von den Bauten des 20. Jh. sind vor allem Bauwerke des Jugendstils und des tschechischen Kubismus bemerkenswert. Aufsehen erregt auch das Bürohaus Rasín („Ginger and Fred“ oder das „Tanzende Haus“), das 1994–1996 von F. O. GEHRY und VLADIMIR MILUNIC errichtet wurde.
Aus der Geschichte
Prag entwickelte sich aus mehreren Siedlungen zwischen den beiden Burgen Vysehrad und Hradschin. Durch intensive, auch deutsche Besiedlung entstand die sogenannte Kleinseite. Unter Kaiser KARL IV., der Prag 1346 zu seiner Residenz machte, erlebte die Stadt als eines der großen Zentren Mitteleuropas ihre Blütezeit. Prag war Ausgangsort der reformatorischen Hussitenbewegung und des Böhmischen Aufstands, der am Anfang des Dreißigjährigen Krieges stand. 1784 vereinigten sich die vier Prager Städte Altstadt, Kleinseite, Neustadt und Hradschin. Von 1918–1992 war Prag Hauptstadt der Tschechoslowakei (ab 1990 Tschechische und Slowakische Föderative Republik).
Im August 1968 wurde die Reformbewegung Prager Frühling gewaltsam niedergeschlagen.
Seit 1993 ist Prag Hauptstadt der unabhängigen Tschechischen Republik.