Bundesland Mecklenburg-Vorpommern

Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an Schleswig-Holstein, im Südwesten an Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen (Bild 1).
Das Land besitzt eine Fläche von rund 23000 km² und hat nur 1,65 Mio. Einwohner. Seine Hauptstadt Schwerin liegt im Westen des Landes am Südwestufer des Schweriner Sees.
Mecklenburg-Vorpommern existierte in der DDR von 1949 bis zur Auflösung der Länder im Jahre 1952. Am 3. Januar 1990 wurde es neu gebildet und trat am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei.

Mecklenburg-Vorpommern – Übersicht

Mecklenburg-Vorpommern – Übersicht

Naturraum

Das ganze Land liegt im Norddeutschen Tiefland und grenzt im Norden an die Ostsee.

Die Gesamtlänge der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns beträgt 1470 km. Davon sind aber nur 340 km direkt zur Ostsee gekehrte Außenküste. Der größte Teil entfällt auf die durch viele Nehrungen, Bodden und Haffs stark gegliederte Binnenküste.
Der Küste sind insgesamt 794 Inseln vorgelagert. Die größten Inseln sind von Westen nach Osten Poel, Hiddensee, Ummanz, Rügen und Usedom, deren östlicher Teil bereits zu Polen gehört.

An der Küste Mecklenburgs, die von der Travemündung bis zum Fischland reicht, wechseln kurze Steiluferabschnitte mit feinsandiger Flachküste ab. Der Küstenabschnitt Vorpommerns, der östlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst beginnt, ist abwechslungsreicher und durch zahlreiche Bodden (Bild 2) und Haffs gegliedert. An den Außenküsten wechseln sich Steilküsten mit lehmigen und Kreidekliffs mit ausgedehnten dünenreichen Flachküsten ab .

typische Boddenküste im Hinterland der Ostseeküste

typische Boddenküste im Hinterland der Ostseeküste

Bundesland Mecklenburg-Vorpommern - Boddenlandschaft
Boddenküste

Der überwiegende Teil der im Eiszeitalter geformten Landschaft des Norddeutschen Tieflands wird von leicht welligen Grundmoränen eingenommen. Die von NW nach SO verlaufenden Endmoränenzüge, in die die Seen der Mecklenburgischen Seenplatte eingebettet sind, erheben sich bis zu 179 m hoch und sind ein Teil des Nördlichen Landrückens.
Die Müritz ist nach dem Bodensee mit 115 km² der größte See Deutschlands. Sie liegt im 319 km² großen Müritz-Nationalpark.

Ferieninsel Rügen

Eine kleine Welt für sich ist Deutschlands größte Insel Rügen. Die 926 km² große Ostseeinsel wird durch den Greifswalder Bodden und den Strelasund vom Festland getrennt, mit dem seit 1936 eine Bahn- und Straßenverbindung über den Rügendamm bei Stralsund besteht.
Rügen besitzt mehrere Inselkerne aus eiszeitlichen Moränen. Die Steilküsten der höher gelegenen Inselkerne bilden zahlreiche Halbinseln und sind durch Nehrungen miteinander verbunden. Solche Inselkerne sind unter anderem der Wittow mit dem Kap Arkona, der Jasmund und das Mönchgut.

Eine Sehenswürdigkeit ist die Kreidesteilküste von Stubbenkammer an der Nordostküste des Jasmund, die im Königstuhl 118 m Höhe erreicht und Nationalpark ist.
Bei Weitem wichtigster Wirtschaftszweig auf Rügen ist neben der Landwirtschaft, dem Fischfang und dem Kreideabbau bei Sassnitz der Fremdenverkehr, der sich auf die vielen Seebäder, allen voran Binz mit seiner verspielten Bäderarchitektur, konzentriert.
Zu Binz gehört der Ortsteil Prora mit einem von den Nationalsozialisten gebauten Urlaubskomplex mit ehemals 20 000 Betten, der sich in einer Gesamtlänge von 4,5 km am Sandstrand des Prorer Wieks hinzieht und seit 1994 unter Denkmalschutz steht. Von Sassnitz und Mukran aus verkehren Fähren nach Schweden und Litauen.

Klima / Vegetation

Das ozeanisch geprägte Übergangsklima weist mit warmen Sommern und verhältnismäßig kalten Wintern sowie einem Jahresniederschlag von regional nur 500 mm schon deutlich kontinentale Züge auf. Etwa ein Fünftel der Fläche ist mit Wald bestanden, im Küstenland sind es lichte Kiefernwälder, die mit Strandgräsern abwechseln, im Binnenland auch Laubmischwald. 13 % nehmen Moore ein.

Bevölkerung

Mecklenburg-Vorpommern ist mit einer Bevölkerungsdichte von 77 Einwohnern pro km² das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland. Die einzigen Großstädte sind Rostock und die Landeshauptstadt Schwerin. Die schon vor der Vereinigung 1990 vorhandene Abwanderungstendenz verstärkte sich, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Zwischen 1989 und 1998 verringerte sich die Einwohnerzahl, durch starken Geburtenrückgang, vornehmlich aber durch die Abwanderung in die westlichen Bundesländer, um ca. 175 000 Personen. Universitäten bestehen in Greifswald und Rostock.

Wirtschaft und Verkehr

Die Landwirtschaft und die darauf aufbauende Nahrungsmittelindustrie sind die dominierenden Wirtschaftszweige. Ackerbau wird hauptsächlich im Bereich der fruchtbaren Grundmoränen betrieben, die Mecklenburg-Vorpommern in einem breiten Band von Nordwesten nach Südosten durchziehen. Dort werden vor allem Weizen, Ölfrüchte, Futtermittel und Zuckerrüben angebaut sowie intensive Schweinezucht betrieben. Auf den südlich anschließenden Endmoränengebieten und Sanderflächen mit weniger fruchtbaren Böden werden überwiegend Roggen und Kartoffeln erzeugt. Auf den Weideflächen der Flussniederungen im Norden und Nordosten, der Elbe im Südwesten und im Küstenbereich herrscht Rinderzucht vor. An den zahlreichen mecklenburgischen Seen wird Teichwirtschaft betrieben, die aber ebenso wie die Küstenfischerei an Bedeutung verloren hat.

Die Wirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern befindet sich nach wie vor in einer komplizierten Situation.
Nach 1950 wurde in den Hafenstädten an der Küste die Werftindustrie auf- und ausgebaut. Die großen Werften in Rostock-Warnemünde, Wismar, Stralsund und Wolgast, mussten und müssen allerdings nach der Wende sehr um ihre Existenz fürchten. In den Hochseehäfen in Rostock, Wismar und Stralsund war der Güterumschlag rückläufig. In Rostock hat sich der Umschlag stabilisiert und entwickelt sich positiv.

Ein weiterer „Lichtblick“ für die Wirtschaft des Landes ist der wachsende Tourismussektor.
Die wichtigsten Urlaubsgebiete Mecklenburg-Vorpommerns liegen an der Ostseeküste. Vor allem auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und den Inseln Rügen und Usedom werden die Übernachtungskapazitäten stetig ausgebaut und Möglichkeiten für den Erlebnistourismus geschaffen. Der Ausflugsverkehr auf die kleine Insel Hiddensee musste schon begrenzt werden, um die Umwelt zu schützen. Weitere Erholungsgebiete liegen im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte.

Landeshauptstadt Schwerin

Malerisch liegt Schwerin am Südwestufer des Schweriner Sees und sechs weiterer Seen. Die Stadt beherbergt neben den Landesbehörden zahlreiche Museen, einen zoologischen Garten und das Mecklenburgische Staatstheater. Zahlreiche barocke und klassizistische Bauten prägen das Stadtbild. Besonders beeindruckend liegen Schloss (Bild 11) und Schlosskirche auf einer Insel. Die gewerbliche Produktion mit Kabelherstellung, Maschinenbau und Nahrungsmittelindustrie konzentriert sich vor allem im Industriekomplex Schwerin-Süd.
Schwerin ist seit 1160 Stadt und Bischofssitz und war bis 1918 Residenz der Herzöge von Mecklenburg.

Das Schweriner Schloss in der Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern.

Das Schweriner Schloss in der Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern.

Bundesland Mecklenburg-Vorpommern - Schweriner Schloss
Landtag Schwerin
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