Der Vortrag wird in der Regel von einer Person innerhalb eines überschaubaren zeitlichen Rahmens vor einem Publikum frei gehalten und gibt, mit mehr oder weniger ausführlicher Stellungnahme, einen Überblick über ein bestimmtes (Fach-)Thema.
Dabei kann es sich um ein der Zielgruppe bereits vertrautes Thema handeln oder um neue Fakten und Ergebnisse, die z. B. durch eine Studie zusammengetragen wurden. Vorträge, Referate, Präsentationen oder Reden sollten stets eine klare, nachvollziehbare Struktur aufweisen, logisch aufgebaut sein, das Publikum interessieren und dessen Aufmerksamkeit erhalten sowie empfänger- und Ziel orientiert sein.
Zentrale Wirkungsmittel sind das gesprochene Wort (sprachliches Wirkungsmittel) und die Körpersprache (nicht-sprachliches Wirkungsmittel). Zu den sprachlichen Mitteln gehören eine einfache und klare, aber auch bildhafte Sprache, rhetorische Fragen, Praxis bezogene Beispiele und die sporadische Ansprache der Zuhörer zur indirekten Einbindung.
Des Weiteren sollten die Zuhörer bereits am Beginn des Vortrags über den Verlauf, die Struktur und die Ziele des Vortrags informiert werden. Während des Vortrags können diese Punkte in Form einer niedergeschriebenen, knappen und übersichtlichen Gliederung auf einer Tafel oder einem Flipchart für die Zuhörer zur Verfügung stehen und vom Referenten zur Führung des Publikums stets aufgegriffen werden.
Nicht-sprachliche Mittel sind die Körperhaltung, nicht aufgesetzt wirkende Gestik und Mimik, der Blickkontakt zum Publikum und die Stimmführung, die auf keinen Fall monoton sein darf. Dazu gehört aber genauso die mitunter erst auf den zweiten Blick wichtig erscheinende angemessene Kleidung, die dem Rahmen des Vortrags entsprechen sollte.
Neben diesen sprachlichen und nicht-sprachlichen Wirkungsmitteln, besteht zudem die Möglichkeit, visuelle Medien zur intensiveren Verdeutlichung des Vorgetragenen einzusetzen.
Studien haben ergeben, dass über die Hälfte der aufgenommenen Informationen gekoppelt über das Sehen - und folglich weniger als die Hälfte über das reine Hören - vom Publikum festgehalten werden. Visuelle Medien sind z. B. Flipcharts und Tafeln, Whiteboards sowie Overheadprojektoren, Beamer und Präsentationsprogramme (Powerpoint), mit deren Hilfe anschauliche Folien dargestellt werden können. Die Informationen auf den Folien müssen übersichtlich angeordnet und in einer auch für weiter hinten Sitzende erkennbaren Schriftgröße dargestellt sein. Die Folien sollten außerdem nicht zu schnell hintereinander präsentiert werden, um die vollständige Aufnahme der darauf visualisierten Informationen (Text, Fotos, Grafiken) zu gewährleisten.
Ferner ist der Einsatz kleinerer Video- und Audiosequenzen hilfreich, um Sachverhalte zu untermalen und die Aufmerksamkeit des Publikums zu behalten.
Ein weiteres Element des Vortrags ist das sogenannte Thesenpapier oder handout, das zentrale Thesen und Aussagen des Vortrags zusammenfasst. Es kann dem Publikum als Orientierungsfaden entweder zum Vortrag ausgehändigt werden oder bereits mit mehr Vorlauf zur Verfügung gestellt werden, damit für die Zuhörer die Gelegenheit besteht, sich mit dem zu erwartenden Thema zu beschäftigen und Fragen für eine eventuell sich anschließende Diskussion zu notieren.
Vorbereitung
Inhaltlich ist zu bedenken, an welches Zielpublikum sich der Vortrag richtet. Von welcher Vorbildung hinsichtlich des zu präsentierenden Themas kann man bei den Zuhörern ausgehen und welche Fachbegriffe können dementsprechend verwendet werden? Mit welchen Fragen ist zu rechnen? Welche Grundeinstellung zum Thema ist zu erwarten? Zudem muss bei der Vorbereitung berücksichtigt werden, in welchem zeitlichen Rahmen der Vortrag stattfinden kann. In der Regel stehen 20-30 Minuten zur Verfügung. Länger als 45 Minuten sollte der Vortrag jedoch nicht dauern, denn für den Zuhörer wird es sonst schwer sich konzentrieren. Wichtig ist, den Vortrag bei der Vorbereitung nicht vollständig auf die verfügbare Zeit auszudehnen. Zwischenfragen des Publikums können den Vortrag aufhalten, so dass am Ende nicht mehr genug Zeit ist, den vorbereiteten Schluss zu präsentieren, weil die Pausenklingel ertönt.
Unter Berücksichtung des Zeitrahmens kann mit der Strukturierung und Aufarbeitung des recherchierten Materials begonnen werden. Hier bietet sich ein Stichwortmanuskript an, wobei der jeweilige Stichpunkt so gewählt werden muss, dass er auch direkt zum gewünschten Gedanken führt. Schon bei diesem Manuskript muss der rote Faden gefunden werden, an dem der Vortrag Punkt für Punkt ausgerichtet wird.
Außerdem müssen die Stichworte gewährleisten, dass der Redner daraus durch nur kurzes Hinsehen einen artikulierbaren Text formulieren kann. Weiterhin sollte das Manuskript auch anzeigen, an welchen Stellen die audiovisuellen Medien zum Einsatz kommen sollen. Daher muss das Manuskript insgesamt gut leserlich sowie mit großen Abständen und kurzen, knappen Sätzen versehen sein. Markierungshilfen (farblich, Striche, Pfeile usw.) lassen den roten Faden und Hinweise auf Übergänge oder eben die Verwendung einer Folie oder Grafik schneller wiederfinden.
Sobald das Manuskript fertig ist, kann der Probelauf des Vortrags beginnen. Hintergrund ist zum einen das Einprägen des roten Fadens, der Argumente und Stichworte, um den Vortrag weitestgehend frei, also ohne den Kopf stets auf das Papier gesenkt, zu halten. Jetzt kommen neben den eingangs erwähnten sprachlichen Mitteln auch die nicht-sprachlichen Mittel zum Einsatz: Körperhaltung, Gestik und Mimik können überprüft und gegebenenfalls optimiert werden.
Zum anderen sollte auch der Einsatz der audiovisuellen Medien, sowohl technisch als auch inhaltlich, vorab genauestens kontrolliert werden, damit während des Vortrags keine peinlichen Missgeschicke auftreten. Alles zusammen kann dann vor einem Probe-Publikum vorgetragen werden, welches nochmals eine Kritik vornehmen kann.
Ähnlich wie bei einem Essay oder einer ähnlichen schriftlichen Argumentationsform spiegelt auch der Vortrag beim Sprechen einen bestimmten Aufbau wider:
Der Einstieg ist meist am schwersten. Um die angespannte Situation zu entschärfen, muss die Aufmerksamkeit und das Interesse des Publikums durch persönliche Worte, eine Anekdote oder Ähnliches hergestellt werden. Danach kann mit der Nennung der vorzutragenden Punkte begonnen werden. Die Thematik wird also vorgestellt. Der Zuhörer muss neugierig gemacht werden.
Auch können das Ziel/die Ziele des Vortrags benannt und der geplante Zeitrahmen erwähnt werden. Um den Zeitplan einhalten zu können, kann ebenso mitgeteilt werden, dass im Anschluss an den Vortrag vertiefende Fragen gestellt werden können. Zwischenfragen müssen nicht unbeantwortet bleiben. Entweder greifen sie einen Punkt heraus, den man möglicherweise vergessen hätte zu erwähnen (ergänzend) oder sie werden wie erwähnt am Anschluss in der Diskussion Beantwortung finden (aufschiebend).
Nun zeigt sich, ob die Vorbereitung des Vortrags Früchte trägt. Im Hauptteil sollten die wichtigsten und interessantesten Aussagen des Vortrages genannt werden. Wenn die Zuhörer, mit einem Thesenpapier ausgestattet, interessiert und konzentriert den Ablauf des Vortrages verfolgen, kurze Zwischenfragen stellen und eventuell durch Kopfnicken bestätigen, dass sie dem Gesagten zustimmen, kann man von einem strukturierten Aufbau des Vortrages ausgehen. Der rote Faden hat sich auf das Publikum übertragen.
In der Zusammenfassung werden die Schlussfolgerungen präsentiert. Man kann nun ein Fazit kann ziehen und die Antworten auf eventuell eingangs formulierten Fragen darstellen. Neue Informationen gehören nicht in die Zusammenfassung.
Schließlich ist es sinnvoll, eine Botschaft, eine take-home-message zu äußern, denn meist bleibt das zuletzt Gesagte den Zuhörern am besten in Erinnerung. Die Zusammenfassung ist zudem der Ort, an dem eine eventuell anschließende Diskussion vorbereitet wird.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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