Als Texttypus findet man die narrative Textform sowohl in einem literarischen als auch nicht-literarischen Kontext.
Ein allgemeines Kennzeichen des narrativen Textes ist seine ordnende Funktion: Er stellt zeitliche und räumliche Elemente in einen bestimmten Bezug zueinander, besitzt also eine Struktur. Diese kann kausaler Natur sein, das bedeutet sie stellt logische Zusammenhänge her, meist in Form von Ursache und Wirkung. Oder sie gestaltet sich bewusst als eine zusammenhanglose Anreihung von Handlungen und Erlebnissen, die gegebenenfalls noch auf assoziativem Weg in Verbindung miteinander stehen. Diese sehr abstrakte Form der narrativen Textform ist in der Regel modernen bzw. postmodernen literarischen Strömungen vorbehalten.
Allen narrativen Textformen gemeinsam ist ihre erzählerische Perspektive oder Erzählhaltung, am besten zu vergleichen mit der Kameraeinstellung bei einem Film. Hier gibt es, wie bei der Erzählhaltung auch, die unterschiedlichsten Abstände und Blickwinkel auf das Dargestellte. So bestimmt eine Erzählhaltung immer auch die Form, die ein narrativer Text aus einer ganz individuellen Komposition von zeitlichen und kausalen Aspekten bzw. deren Verneinung annimmt.
Manche narrativen Texte wählen Akteure für ihre Handlungen aus, andere wiederum konzentrieren sich auf eine rein subjektive Schilderung von Erlebnissen.
Im Alltag kommen narrative Texte in den unterschiedlichsten Formen vor. Ein gesellschaftspolitisches Magazin bringt z. B. einen Bericht über einen derzeit andauernden Krieg. Hier werden dann die verschiedenen Stationen nacherzählt und Erlebnisberichte von Augenzeugen eingebunden. Im literarischen Bereich ist der Roman eine klassische Erzählform, wie auch das Märchen und die Kurzgeschichte.
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