Entdeckung Australiens und Neuseelands

Dieser Gedanke nährte sich zum Teil aus dem Glauben, dass zwischen den Landmassen der Erdteile ein Gleichgewicht herrschen müsse, um ein Umkippen der Erde zu verhindern. Die Spanier QUEIROS und TORRES sowie der Niederländer ABEL TASMAN waren Australien schon sehr nahegekommen. ABEL TASMAN war im Auftrag des niederländischen Gouverneurs des Kolonialzentrums Batavia (heutiges Djakarta), VAN DIEMEN, unterwegs, als er 1642 die Küsten Tasmaniens (von ihm Van-Diemens-Land genannt) und Neuseelands entdeckte. Die Existenz des großen unbekannten Kontinents war durch diese Seefahrten auf ein Gebiet südlich des 50. Breitengrades begrenzt. Außerdem war klar, dass er im Südpazifik zwischen Südamerika im Osten und Afrika im Westen liegen musste.

JAMES COOK

JAMES COOK belegte mit drei wissenschaftlichen Seereisen endgültig die Existenz Australiens als Inselkontinent. Die Vorstellung von einem bis zum Südpol reichenden Kontinent erwies sich damit als Illusion.
JAMES COOK wuchs als Sohn eines Arbeiters in Yorkshire auf. Als Junge entschied er sich für den Seemannsberuf und erlernte auf kleinen Nordseeschiffen selbstständig die Navigation und Vermessungskunde. 1755 wurde er Mitglied der englischen Kriegsmarine. Er wirkte bei der Vermessung des St. Lorenz-Stromes in Kanada mit. Er erwarb einen ausgezeichneten Ruf in seiner Genauigkeit als Vermesser und Kartograf.
COOK wurde von den Wissenschaftlern der Royal Society beauftragt, 1769 im Südpazifik ein sehr seltenes Ereignis zu beobachten: die Bewegung der Venus über die Sonne. Aus COOKs Beobachtungen hoffte man, die Entfernung zwischen Sonne und Erde genauer berechnen zu können. Außerdem erhielt er die geheime Anweisung, nach dem südlichen Kontinent zu suchen.
Auf seine erste Reise (1768-1771) ging COOK 1768 mit dem Schiff Endeavour. Über den Atlantik segelte er nach Südwesten, die südamerikanische Küste entlang, um Kap Horn, um dann die Tierwelt und die Lebensweise der Bewohner Feuerlands zu beobachten und aufzuzeichnen. Er setzte die Reise fort, um auf Tahiti die Beobachtungen der Sonne und der Venus durchzuführen. Zu diesem Zweck ließ er eine befestigte Beobachtungsstation, Point Venus, auf Tahiti bauen.
Bei der Wiederaufnahme des Kurses nach Westen stieß er auf Neuseeland und Australien. Er zeichnete alle seine Beobachtungen sorgfältig auf (zum Beispiel eine Beschreibung des Kängurus und seiner Fortbewegung) und fertigte genaue Karten der Küsten Neuseelands und der Ostküste Australiens an. Für biologische Forschungsarbeit hatte er Flaschen mit Spiritus an Bord, die es ermöglichten, neu entdeckte Meerestiere, Pflanzen und Insekten zu konservieren und nach England zu bringen.
Die zweite Reise (1772-1775) brachte COOK mit den Schiffen Resolution und Adventure bis zur Antarktis. Hinter dem Packeis, das er sah, vermutete er Land. Seine Reise bewies, dass es keinen zusammenhängenden Kontinent gab, der bis zum Südpol hinabreichte, sondern vielmehr den von ihm entdeckten Inselkontinent Australien. Während der zweiten Reise erforschte er die Inseln des Pazifik, u. a. die Osterinseln und die Neuen Hebriden.
Der Auftrag seiner dritten Reise (1776-1779) lautete, vom nördlichen Pazifik aus einen Seeweg an der nördlichen Küste Nordamerikas vorbei zu finden. COOK segelte mit der Resolution und der Discovery um das Kap der Guten Hoffnung in den Pazifik bis nach Tahiti. Er untersuchte die Küste Alaskas und die Bering-Straße, in der das Eis den Schiffen schließlich die Weiterfahrt versperrte. COOK segelte wieder zurück in südliche Richtung nach Hawaii. Hier kam er 1779 bei einer Auseinandersetzung mit Eingeborenen ums Leben.
COOK unterschied sich durch seine Genauigkeit und sein wissenschaftliches Vorgehen von früheren Entdeckern. Mit seinen Fähigkeiten als Vermesser und Kartograf brachte er selbst die besten Voraussetzungen für eine ertragreiche Forschungsarbeit mit. Seine Schiffe waren für wissenschaftliche Zwecke mit den besten Geräten ausgerüstet. Eine Gruppe botanischer Zeichner zählte mit zur Expedition und hielt neu entdeckte Pflanzen im Bild fest.
COOK behandelte seine Mannschaft mit großem Verantwortungsgefühl. Mit besonderen Diätvorschriften schaffte er es, Skorbut, eine typische Vitaminmangelkrankheit unter Seeleuten, zu verhindern.

MATTHEW FLINDERS

Der englische Seefahrer MATTHEW FLINDERS führte 1801 bis 1803 eine vollständige Umsegelung Australiens durch und fertigte Karten der bisher unbekannten Küstengebiete an. Nach ihm sind das Flinders-Gebirge in Südaustralien und der Flinders-Fluss in Queensland benannt.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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