- Lexikon
- Englisch
- 5 Umgang mit Texten und Medien
- 5.2 Sachtexte
- 5.2.4 Die Sprache
- Analyse der Sprachebene
Unter der Sprachebene versteht man die von der Gesprächssituation oder Textsorte abhängige Sprachverwendung, d. h. die charakteristische Wortwahl, Satzstruktur und Ausdrucksweise. Die Sprachebene wird von den Kommunikationspartnern, dem Kommunikationszweck sowie dem Kommunikationsinhalt bestimmt.
Handlungsrahmen (relationship between the persons who communicate) | Kommunikationszweck (purpose of communication) | Kommunikationsinhalt (subject matter) |
eng, vertraut, freundlich, distanziert, formell, feindlich (close, familiar, friendly, distant, official, hostile…) | Unterhaltung, Weitergabe von Informationen, Argumentation, Instruktion, Überzeugung (enter-tainment, providing information, instruction, argumentation,persu-asion) | Werbung, Handel, Wirtschaft, Rechtssprechung, Literatur, Religion, Wissenschaft (advertisement, commerce economy, jurisdiction, literature, religion, science) |
Die formelle Sprachebene (formal register/style) findet Anwendung in Gesetzestexten, Urkunden, Nachschlagewerken oder Schriftstücken an bzw. von Behörden oder Institutionen. Sie wird auch bei offiziellen Anlässen, wie Ansprachen von Regierungschefs, eingesetzt. Oft liegen diese Texte in geschriebener Form vor. Sie zeichnen sich durch spezielle Begriffe und Wortwahl aus. Manchmal werden Redewendungen gebraucht, die nur einem begrenzten Kreis von Empfängern verständlich sind. Zudem beherrschen komplexe Strukturen die Satzbauweise der Mitteilungen, sodass ihr Verständnis bei dem Leser oder Hörer einen hohen Grad an Sprachbeherrschung voraussetzt. Auf den Gebrauch von verkürzten Verbformen wird ebenso verzichtet wie auf emotionale Ausdrücke. Das verleiht den Texten zwar eine korrekte, jedoch gleichzeitig sehr distanzierte und kühle Ausdrucksweise.
Im alltäglichen Sprachgebrauch treffen wir kaum auf formelle Texte. Aber es gibt Situationen, in denen ein ziemlich förmlicher Grad der Sprachverwendung notwendig ist, z. B. in offiziellen Briefen bzw. Mitteilungen an staatliche Behörden oder öffentliche Institutionen. Dann wird die neutrale Sprachebene (neutral register/style) verwendet. Die Wortwahl orientiert sich am gebräuchlichen Wortschatz der modernen Alltagssprache und wird grammatikalisch sowie syntaktisch korrekt gebraucht. Dadurch wird gewährleistet, dass der Textgegenstand bzw. die Fakten verständlich, präzise und eindeutig mitgeteilt werden. Anwendungsbeispiele sind Bewerbungsschreiben, Leser- und Beschwerdebriefe.
In Alltagssituationen trifft man häufig auf Sachtexte, die der informellen Sprachebene (informal register/style) zuzuordnen sind.
Die informelle Sprachebene umfasst folgende Stufen:
formelle Sprachebene | neutrale Sprachebene | informelle Sprachebene |
äußerst förmlicher Sprachgebrauch unter Verwendung eines besonderen, gehobenen Wortschatzes, mit Begriffen aus Spezialgebieten oder Wörtern lateinischen Ursprungs; komplexe Strukturen im Satzbau unterstützen die präzise, aber gleichzeitig distanziert wirkende Mitteilungsform; offizielle, unpersönliche Beziehung zwischen den Kommunikations-partnern | der neutrale Sprachgebrauch unter Verwendung von Wortschatz, der dem durchschnittlich gebildeten (muttersprachlichen) Leser oder Hörer verständlich ist; in der Regel einfach strukturierte Sätze; typisch sind Satzreihen, die übersichtlich und daher gut zu erfassen sind; gehobene Umgangssprache, lockere Kommunikations-situation | im Allgemeinen korrekter Sprachgebrauch, ergänzt mit z. T. umgangssprachli-chen Begriffen oder besonderem Vokabular, das nur Sprechern der selben regionalen und sozialen Herkunft verständlich ist; einfach strukturierte Sätze mit verkürzten Verbformen, Frageanhängsel und Verb-Präposition/Adverb - Verbindungen; enge Beziehung zwischen Kommunikations-partnern |
Ein Angebot von