Für einen Fremdsprachenlerner sind nicht nur sprachliche Kenntnisse, sondern auch Informationen über den kulturellen Kontext der Situation, der Sprecher etc. wichtig. Wenn wir uns nicht vor Augen halten, dass kulturelle Kontexte komplex sind und sich stetig ändern, besteht die Gefahr, in Stereotype zu verfallen.
Stereotype sind Verallgemeinerungen, die durch einfache Kategorien die komplexe Welt reduzieren und ordnen helfen. Bei ihnen handelt es sich um so genannte soziale Konzepte, das heißt, dass sie in einer Gemeinschaft weit verbreitet sind, weil die Mitglieder der Gemeinschaft sie als Alltagswissen erworben haben. Sie müssen aber nicht automatisch von allen Mitgliedern akzeptiert sein. Ein Stereotyp wie „Alle Spanier sind Machos“ wird vermutlich nur von wenigen Mitgliedern der deutschen Sprachgemeinschaft als richtig benannt werden. Auch müssen Stereotype nicht von allen Mitgliedern einer Sprachgruppe geteilt werden.
Stereotype finden sich in Form von Wörtern („Krauts“ für Deutsche aus britischer Sicht), Aussagen („Die Deutschen reservieren im Urlaub morgens ihre Liegestühle mit dem Handtuch.“), Sprichwörtern, Rätseln oder Witzen. Sie beziehen sich auf Regionen, Kulturen, Religionen, Altersgruppen, Berufsgruppen, soziale Schichten und so fort.
Es gibt zwei Arten von Stereotypen, die allerdings eng zusammenhängen:
Autostereotype | Heterostereotype |
die eigene Gruppe betreffend | eine andere Gruppe betreffend |
differenzierter | weniger differenziert |
eher positiv konnotiert | eher negativ konnotiert |
Stand: 2010
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