Das Sharpeville Massaker (1960)

Der im Jahr 1912 gegründete African National Congress (ANC) organisierte einen zunächst gewaltfreien Widerstand gegen die sich immer weiter verschärfende Apartheidpolitik der von den weißen Buren geführten Regierung. Auf diesen Widerstand antworteten die Regierung und ihre Organe mit einer Fülle repressiver Maßnahmen. Daraufhin spaltete sich 1959 der militante Panafrican Congress (PAC) vom ANC ab. Für den 21. März 1960 rief der PAC seine Anhänger zu einer Demonstration gegen die diskriminierenden Passgesetze auf.

Gemäß dem 1952 erlassenen Natives (Abolition of Passes and Co-ordination of Documents) Act mussten sich die männlichen schwarzen Bürger Südafrikas jederzeit ausweisen können. Im Ausweis waren neben Lichtbild, Geburtsort und anderen persönlichen Daten auch Arbeitsnachweis, Steuerzahlungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei vermerkt. Der Aufenthalt in Städten war schwarzen Bürgern nur mit Erlaubnis der lokalen Behörden gestattet.
1960 plante die südafrikanische Regierung die Ausdehnung des Passgesetzes auf die schwarzen Frauen.
Allein am Tag der Demonstration waren etwa 1.000 Verfahren wegen Verstößen gegen die Passgesetze anhängig. Schwarze, die ihren Pass auf Anforderung nicht vorzeigten, konnten bis zu 30 Tage inhaftiert werden.

Zur Demonstration, die in Sharpeville (im Süden von Johannesburg) stattfand, versammelten sich zwischen 10.000 und 20.000 Afrikaner. Die Protestkundgebung endete in einem Blutbad. Die Polizei schoss wahllos in die Menge und tötete 69 Menschen; mehr als 200 wurden verletzt. Das Massaker führte zu Streiks und Unruhen im ganzen Land. Die Regierung verbot in der Folge sowohl den PAC als auch den ANC. Auf die massiven internationalen Proteste und den drohenden Ausschluss aus dem Commonwealth reagierte Südafrika mit dem Austritt aus dem Staatenbund und der Ausrufung der Republic of South Africa.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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