Sprechwerkzeuge

Entwicklung von Körperbau und Gehirn

Zur Lautbildung ist das Vorhandensein von Sprechwerkzeugen erforderlich. Vor etwa 2 Millionen Jahren setzte mit der Veränderung des Körperbaus und der Zunahme des Hirnvolumens die weitere Ausbildung der Sprechorgane ein.
Die durch die klimatischen Veränderungen (Eiszeiten des Pleistozäns) hervorgerufenen neuen Anpassungen im Zusammenleben der Frühmenschen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Veränderungen des Körperbaus und des Gehirns. Das Anfertigen von komplizierter werdenden Jagdgeräten zum Beispiel erforderte den geschickteren Einsatz der rechten Hand. Für die Steuerung der rechten Hand ist das Zentrum der linken Gehirnhälfte zuständig, welche sich durch die wachsenden Anforderungen stärker entwickeln konnte. Beide Gehirnhälften arbeiteten also nicht mehr, wie bisher, gleich. Das hatte wiederum zur Folge, dass sich das Sprachzentrum in der hinteren linken Gehirnhälfte stärker entwickeln konnte. Bei Linkshändern liegt das Sprachzentrum in der rechten Gehirnhälfte.

Die Sprechwerkzeuge

Die Sprechwerkzeuge

Sprechwerkzeuge zur Bildung von Lauten

Sprache wird gesprochen und gehört oder geschrieben und gelesen. Beim Sprechen wird ein Strom von Lauten gebildet. Die meisten Laute werden bei der Ausatmung erzeugt. Die wesentlichen Organe, die der Luftstrom bei der Ausatmung passiert, sind der Kehlkopf mit der Stimmritze und den Stimmbändern, der Mund-Nasen-Rachen-Raum mit dem Zäpfchen, der Zunge, dem Gaumen, den Zähnen und schließlich die Lippen.
Der Luftstrom, der die Lunge verlässt, wird durch den Kehlkopf mit Stimmritze und den Stimmbändern gepresst. Dabei gerät der Luftstrom in Schwingungen. Diese Schwingungen werden im Nasen-Rachen-Raum ausgeformt. Der Luftstrom erfährt hier mithilfe der Zunge, die an die Zähne oder den Gaumen gepresst wird, oder mit den Lippen charakteristische Veränderungen. Wenn der Luftstrom dann den Mund- oder/und Nasenraum verlassen hat, breiten sich die Schwingungen aus und gelangen als Laute an das Ohr.

Im Vergleich zum Schimpansen hat der moderne Mensch einen größeren Rachen und einen tiefer gelegenen Kehlkopf, der durch die gewölbte Schädelbasis niedergedrückt wurde. Diese Anatomie ermöglicht eine größere Lautmodulation.
Die Entwicklung der Sprechwerkzeuge ist in der Entwicklungsphase des Säuglings zum Teil noch zu erkennen. Der Kehlkopf als das vor allem stimmbildende Organ senkt sich erst etwa 10 Monate nach der Geburt so weit ab, dass an den Stimmbändern die Grundschwingungen des Luftstroms erzeugt werden können.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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