Historische Entwicklung
Um 3200–2800 v. Chr. siedelten die Sumerer im Süden Mesopotamiens (= Land zwischen den Flüssen). Ihre Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Eventuell stammten sie aus dem Osten und sind mit den Schöpfern der Induskultur verwandt.
Das Land der Sumerer war in Stadtstaaten aufgeteilt. Im Zentrum der Städte befanden sich auf Hochterrassen aus Ziegeln errichtete Tempel. An der Spitze der Priesterschaft und der Stadt stand der Stadtfürst (Lugal = großer Mann) als Träger der Staatsgewalt und als oberster Priester. Im Dienste der Tempelverwaltung stand die dafür erfundene Schrift, die zuerst eine Bilderschrift war und später mit der Phonetisierung abstrakte Zeichen enthielt. Diese Zeichen wurden in weichen Ton geritzt und ergaben die Keilschrift.
Mit einem stärker werdenden Bedürfnis nach dauerhafter Fixierung von Verträgen, Berichten usw. stieg der Schriftverkehr stark an. So entwickelten die Sumerer ein System von Zeichen, welches nicht mehr von der Geschicklichkeit des Schreibers abhängig war (die Bilderschrift setzte sehr große Fertigkeit voraus) und schneller benutzt werden konnte. Sie nutzten den phonetischen Klang eines Zeichens und kombinierten daraus neue Wörter. So wurde z. B. das Zeichen () für alle Wörter, die das Phonem (kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit) „Ei“ beinhalten, verwendet (Flüsterei, Eimer, weich usw.). Dadurch konnten die piktografischen/ideografischen Zeichen so weit zusammengefasst werden, dass bereits 600 Zeichen genügten, den erforderlichen Wortschatz auszudrücken.
Mithilfe eines Stichels oder dreikantigen Metallstabs wurden die Zeichen in feuchte Tontafeln gedrückt und damit haltbar und transportierbar gemacht. Das Schreiben auf Tontafeln wurde von vielen anderen Völkern übernommen. Lange nach dem Untergang der sumerischen Kultur wurden noch heilige Texte zusätzlich in sumerischer Keilschrift verfasst (ähnlich unserem Brauch, auf Grabstätten lateinische Inschriften zu verwenden).
Die Perser vervollkommneten später die Keilschrift, sodass sie mit 41 Zeichen
in der Lage waren zu schreiben.
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Stand: 2010
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