Mehrteiliges Prädikat

Bestandteile des mehrteiligen Prädikats
Das mehrteilige Prädikat besteht aus mindestens zwei Teilen.
Ein Teil ist immer die finite Verbform.

Die anderen Prädikatsteile können sein:
A) verbale Teile

1. Infinites Verb
a) bei temporalen und modalen Hilfsverben:

Wir werden das Problem gemeinsam lösen. (werden = temporales Hilfsverb)
Wir wollen das Problem gemeinsam lösen. (wollen = modales Hilfsverb)

b) bei finitem Vollverb:
Ich höre das Meer rauschen.
Die Kinder gehen auf den Hof spielen.

c) bei Umschreibungen mit würde:
Boris würde gern den Auftrag übernehmen.

2. Partizip II des Verbs

Jenny hat (jetzt) ihre Hausarbeit beendet.
Jenny hatte (vor drei Monaten) ihre Hausarbeit beendet.
Jenny wird (in drei Monaten) ihre Hausarbeit beendet haben.

Das Partizip II des Verbs dient der Bildung der drei zusammengesetzten, vollendeten Zeitformen:
• Perfekt (hat beendet),
• Plusquamperfekt (hatte beendet) und
• Futur II (wird beendet haben).

Das verfallene Schloss wird wieder aufgebaut.
Die Tür ist geöffnet.
Außerdem bildet das Partizip II des Verbs das Passiv.
Vorgangspassiv: wird gebaut (werden + Partizip II)
Zustandspassiv: ist geöffnet (sein + Partizip II)

3. Infinitiv mit zu (bei Verben, die im Gebrauch den Modalverben sehr ähnlich sind, wie brauchen, glauben, scheinen)
Ich brauche dir die Aufgabe nicht erst zu erklären.
Ich glaube zu träumen.

B) nichtverbale Teile

1. Kleine Wörter als Bestandteile von trennbar zusammengesetzten Verben
Er hört mit dem Leistungssport auf.
Wir schauten vom Felsen in die Tiefe hinab.

2. Adjektive (bei Hilfsverben)
Die junge Sängerin ist sehr begabt.
Sicher wird sie einmal sehr berühmt.

3. Substantive/Nomen (bei Hilfsverben)
Paul ist Torwart.
Florian wird später einmal Pilot.

Im Aussagesatz steht die finite Verbform auch beim mehrteiligen Prädikat immer an zweiter Stelle. Der andere Prädikatsteil schließt den Satz in der Regel ab. Wie eine Klammer umschließen die beiden Teile des Prädikats alle anderen Satzglieder. Man spricht darum auch von der Satzklammer oder dem prädikativen Rahmen (finite Verbform und nichtfiniter bzw. nichtverbaler Prädikatsteil rahmen die übrigen Satzglieder ein).

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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