Karl Verner

KARL ADOLF VERNER war ein dänischer Sprachwissenschaftler, dessen Verdienst in der Weiterentwicklung des von JACOB GRIMM erkannten Gesetzes der ersten Lautverschiebung bestand. Nach ihm ist das vernersche Gesetz benannt, dem Untersuchungen zum Akzent in den indogermanischen Sprachen zugrunde lagen.

Über KARL ADOLF VERNER ist wenig bekannt. Er hieß eigentlich CARL ADOLF WERNER, wurde am 07.03.1846 in Arhus geboren und starb am 05.11.1896 in Kopenhagen.
Es ist belegt, dass VERNER als Bibliothekar an der Universität in Halle tätig war. 1883 bewarb er sich um eine Stelle als Philologe an der Universität in Kopenhagen, die er auch antrat. Hier arbeitete er ab 1888 als Professor für slawische Sprachen.
Man sagt VERNER große Bescheidenheit und die Fähigkeit zur Selbstkritik nach. Dass seine bedeutsame sprachwissenschaftliche Entdeckung veröffentlicht wurde, ist wohl vor allem der Beharrlichkeit seines Zeitgenossen WILHELM THOMSON zu danken. VERNER hat insgesamt nur wenig publiziert.
Die wenigen veröffentlichten Arbeiten fanden allerdings eine sehr hohe Wertschätzung, weil sie brillant geschrieben und von hoher wissenschaftlicher Qualität waren.

Das vernersche Gesetz

KARL ADOLF VERNER entdeckte die Ausnahmeregel zur ersten Lautverschiebung, womit das grimmsche Gesetz in einigen wichtigen Punkten ergänzt und modifiziert wurde, im Jahr 1875.
Nach GRIMM verschoben sich die indogermanischen Laute p, t und k der Ursprache in den germanischen Sprachen zu f, th und h, und die indogermanischen Laute b, d und g wurden zu p, t und k.
VERNER entdeckte nun, dass dies nur dann eintritt, wenn der Wortakzent auf die Stammsilbe fällt. Und wenn der Wortakzent auf einer anderen Silbe liegt, werden die indogermanischen Laute p, t und k im Germanischen zu b, d und g.
VERNER hatte diese Regel auch auf die Konsonanten s und r angewandt.

Die grundlegende Bedeutung seiner Arbeit für das Studium der Sprachen liegt in der Erkenntnis, dass Sprachwandel entwicklungsbedingt auftritt und phonetische Gesetze keine Ausnahmen oder Lücken aufweisen.

Germanische Sprachen

Germanische Sprachen

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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