Althochdeutsche Dichtungen

Merseburger Zaubersprüche

I
eiris sazun idisiBildsazun her duoder
suma hapt heptidunBildsuma heri lezidun
suma clubodunBildumbi cuoniouuidi
insprinc haptbandunBildinuar uigandun

II
phol ende uuodanBilduuorun zi holza
du uuart demo balderes uolonBildsin uuoz birenkit
thu biguol en sinthguntBildsunna era suister
thu biguol en friiaBilduolla era suister
thu biguol en uuodanBildso he uuola conda
sose benrenkiBildsose bluotrenki sose lidirenki
„ben zi benaBildbluot zi bluoda
lid zi gelidenBildsose gelimida sin“.

Übersetzung

I
Einst saßen Idise, saßen nieder hier und dort.
Die hefteten Hafte, die hemmten das Heer,
die entflochten Gliedern die Fesseln:
„Entspring den Banden, entfleuch den Feinden!“

II
Phol und Wodan fuhren zu Walde
Da ward dem Fohlen Balders sein Fuß verrenkt.
Da besprachen ihn Sindgunt und Sunna, ihre Schwester,
da besprachen ihn Frija und Volla, ihre Schwester,
da besprach ihn Wodan, wie er's wohl verstand:
So Beinverrenkung wie Blutverrenkung wie Gliedverrenkung:
„Bein zu Beine, Blut zu Blute
Glied zu Glieden, als wenn sie geleimet wären.“

Mûspili
…sîn tac piqueme, daz er touuan scal.
Uuanta sâr sô sih sêla in den sin arhevit,
enti si den lîhhamun likkan lâzzit,
sô quimit ein heri fona himilzungalon,
daz andar fona pehhe: dâe pâgant siu umpi,
Sorgên mac diu sêla, unzi diu suona argêt,
za uuederemo herie si gihalôt uuerde.

Übersetzung:
… sein Tag komme, dass er sterben soll.
Sogleich wenn sich die Seele auf den Weg erhebt
Und sie den Leib liegen lässt,
so kommt ein Heer von den Himmelsgestirnen,
das andere aus dem Höllenfeuer, dort kämpfen sie darum.
Sorgen macht sich die Seele, bis das Urteil ergeht,
von welchem Heer sie geholt werde.

Das Ludwigslied

  Einan kuning uueiz ih, Heizsit her Hluduig,
Ther gerno gode thionot: Ih uueiz her imos lonot.
Kind uuarth her faterlos, Thes uuarth imo sar buoz:
Holoda inan truhtin, Magaczogo uuarth her sin.
5 Gab her imo dugidi, Fronisc githigini,
Stuol hier in Urankon. So bruche her es lango!
Thaz gideilder thanne Sar mit Karlemanne,
Bruoder sinemo, Thia czala uuuniono.
So thaz uuarth al gendiot, Koron uuolda sin god,
10 Ob her arbeidi So iung tholon mahti.
Lietz her heidine man Obar seo lidan,
Thiot Urankono Manon sundiono.
Sume sar uerlorane Uuurdun sum erkorane.
Haranskara tholata Ther er misselebeta.
15 Ther ther thanne thiob uuas, Ind er thanana ginas,
Nam sina uaston: Sidh uuarth her guot man.
Sum uuas luginari, Sum skachari,
Sum fol loses, Ind er gibuozta sih thes.
Kuning uuas eruirrit, Thaz richi al girrit,
20 Uuas erbolgan Krist: Leidhor, thes ingald iz!
Thoh erbarmedes got, Uuisser alla thia not,
Hiez her Hluduigan Tharot sar ritan:
„Hluduig, kuning min, Hilph minan liutin!
Heigun sa Northman Harto biduuungan.“
25 Thanne sprah Hluduig „Herro, so duon ih,
Dot ni rette mir iz, Al thaz thu gibiudist.“
Tho nam her godes urlub, Huob her gundfanon uf,
Reit her thara in Urankon Ingagan Northmannon.
Gode thancodun The sin beidodun,
30 Qhadhun al: „fro min, So lango beidon uuir thin.“
Thanne sprah luto Hluduig ther guoto:
„Trostet hiu, gisellion, Mine notstallon!
Hera santa mih god Ioh mir selbo gibod,
Ob hiu rat thuhti, Thaz ih hier geuuhti.
35 Mih selbon ni sparoti, Uncih hiu gineriti.
Nu uuillih, thaz mir uolgon Alle godes holdon.
Giskerit ist thiu hieruuist So lango uuili Krist.
Uuili her unsa hinauarth, Thero habet her giuualt.
So uuer so hier in ellian Giduot godes uuillion,
40 Quimit he gisund uz, Ih gilonon imoz,
Bilibit her thar inne, Sinemo kunnie.“
Tho nam er skild indi sper, Ellianlicho reit her,
Uuolder uuar errahchon Sinan uuidarsahchon.
Tho ni uuas iz burolang, Fand her thia Northman.
45 Gode lob sageda, Her sihit thes her gereda.
Ther kuning reit kuono, Sang lioth frono,
Ioh alle saman sungun: „Kyrrieleison.“
Sang uuas gisungan, Uuig uuas bigunnan.
Bluot skein in uuangon, Spilodun ther Urankon.
50 Thar uaht thegeno gelih, Nichein soso Hluduig:
Snel indi kuoni, Thaz uuas imo gekunni.
Suman thuruhskluog her, Suman thuruhstah her.
Her skancta cehanton Sinan fianton
Bitteres lides. So uue hin hio thes libes!
55 Gilobot si thiu godes kraft: Hluduig uuarth sigihaft;
Ioh allen heiligon thanc! Sin uuarth ther sigikamf.
Uuolar abur Hluduig, Kuning uuigsalig!
So garo soser hio uuas, So uuar soses thurft uuas,
Gihalde inan truhtin Bi sinan ergrehtin.

Übersetzung :

Ich kenne einen König: Ludwig ist sein Name, er dient Gott mit ganzem Herzen. Ich bin gewiss, er wird es ihm lohnen. Den Vater verlor er [schon] in jungen Jahren, doch erhielt er sogleich Ersatz: Der Herr selbst nahm sich seiner an und wurde sein Erzieher.
(5) Er übergab ihm eine Mannschaft, ein herrscherliches Gefolge, [schenkte ihm] hier im Frankenland den Thron. Noch lange möge er sich dieser Gaben erfreuen! – Die Herrschaft hat er bald mit Karlmann, seinem Bruder, geteilt, die Summe der Freuden. Als das vollzogen war, wollte Gott ihn prüfen,
(10) ob er jung [noch] an Jahren, Gefahren zu bestehen vermöchte. Er ließ Heiden über See kommen, um das Volk der Franken seiner Sünden wegen zu mahnen. Die einen gingen sofort verloren, die andern wurden [zum ewigen Heil] auserwählt. Harte Strafe mußte jetzt erleiden, wer bis dahin in Sünden gelebt hatte.
(15) Der vormals ein Dieb gewesen war, begann zu fasten: dadurch rettete er sich und wurde noch ein guter Mensch. Der eine war ein Betrüger, der andere ein Räuber, ein dritter lebte ohne jede Beherrschung. Doch auch er befreite sich von diesem Makel durch Buße. – Der König war in der Ferne, das Reich war von Wirren erschüttert.
(20) Voll Zorn war da der heilige Christus. Wehe, das Reich mußte dafür büßen! Doch Gott war [auch] voll Erbarmen, er kannte ja ganz die gefährliche Lage, und so gebot er Ludwig, ohne Zögern dorthin zu reiten: „Ludwig, mein König, hilf du meinen Leuten! Die Normannen haben sie so sehr bedrängt.“
(25) Da erwiderte Ludwig: „Herr, ich werde, wenn mich der Tod nicht daran hindert, alles tun, was du befiehlst.“ Er empfahl sich seinem Gott, erhob das Kriegsbanner und ritt gegen die Normannen ins Frankenland. Da dankten Gott, die ihn erwartet hatten.
(30) Alle sprachen: „Herr, wir warten [schon so] lange auf dich.“ Mit lauter Stimme aber sagte Ludwig der Gute: „Faßt euch, Freunde, ihr meine Kampfgefährten! Gott hat mich hergesandt und gebot mir selbst, wenn es euch eine Hilfe wäre, hier zu kämpfen
(35) und mich nicht zu schonen, bis ich euch retten würde. Nun ist es mein Wunsch, dass alle mir folgen, die in Gottes Gnade stehen. Unser irdisches Sein ist nach dem Willen des heiligen Christus bemessen. Will er unseren Tod, so hat er dazu die Macht. Wer tapfer hier Gottes Willen vollbringt,
(40) dem werde ich es lohnen, wenn er lebend den Kampf übersteht. Bleibt er aber im Kampf, [vergelte ich es] seinen Verwandten.“ Darauf nahm er den Schild und den Speer. Mutig ritt er [allen voran]. Er wollte mit seinen Feinden eine deutliche Sprache sprechen. Nach nicht allzulanger Zeit stieß er auf die Normannen.
(45) Er lobte Gott; nun soll er sehen, was er gewünscht hat! Kühn sprengte der König voran, ein heiliges Lied auf den Lippen, und alle fielen ein mit «Kyrie eleison». Der Gesang war [kaum] verklungen, da tobte schon die Schlacht los. Das Blut schien durch die Wangen, froh jagten da die Franken.
(50) Es focht ein jeder Krieger, doch keiner so wie Ludwig, so mutig und so kühn? es war ihm angeboren. Den einen, den durchschlug er, den andern durchbohrte er. Er kredenzte ohne Pause seinen Feinden wahrlich bitteren Trank. Wehe immer über ihr Leben! –
(55) Gottes Allmacht sei gepriesen: Ludwig wurde Sieger. Dank sei gleichfalls allen Heiligen! Seinem Kampf wurde der Sieg zuteil. Dir aber, Ludwig, Heil, du unser König, im Kampf voll Glück! – Er war stets zur Stelle, wo seine Hilfe vonnöten war. Gott der Herr erhalte ihn stets in seiner Gnade!

Wiener Hundesegen
christ uuart gaboren er uuolf ode diob do uuas sce marti christas hirti
der heiligo christ unta sce marti der gauuerdo uualten hiuta dero hunto dero zohono daz in uuolf noh uulpa za scedin uuerdan ne megi se uuara se gloufan uualdes ode uueges ode heido
der heiligo christ unta sce marti de frumma mir sa hiuto alla hera heim gasunta

Übersetzung:
Christ wurde geboren eher als Wolf oder Dieb
Da war Sankt Martin Christus Hirte.
Der heilige Christ und Sankt Martin der möge beschützen
Heute die Hunde, die Hündinnen,
dass ihnen weder Wolf noch Wölfin schaden können,
wohin sie auch immer laufen, sei es Wald oder Weg oder Heide.
Der heilige Christ und Sankt Martin
Die mögen mir sie heute alle gesund nach Haus bringen.

Pferdesegen
gang uz, nesso, mit nium nessinchilinon,
uz fonna demo marge in deo adra
uonna den adrun in daz fleisk,
fonna demu fleiske in daz fel
fonna demo uelle in diz tulli !
gang ut, nesso, mid nigun nessichilinon
ut fana themo marge an that ben,
ut fan themo bene an that flesk
ut fan themo flesgke in this hud,
ut fan thera hud an thesa strala !

Übersetzung:
kriech heraus, wurm, mit neun anderen würmern,
aus dem mark in die adern, von den adern in das fleisch,
von dem fleisch in die haut, aus der haut in die hufsohle!
kriech heraus, wurm mit neun anderen würmchen,
aus dem mark in die knochen, von den knochen in das fleisch,
von dem fleisch in die haut, aus der haut auf diesen pfeil,
damit man dich fortschießen kann!

Lorscher Bienensegen
kirst imbi ist hucze Bild nu fluic du uihu minaz hera
fridu frono in godes munt Bild heim zu comonne gisunt
sizi sizi bina Bild inbot dir sancte maria
hurolob ni habe du Bild zi holce ni fluc du
noh du mir nindrinnes Bild noh du mir nintuuinnest
sizi uilu stillo Bild vuirki godes uuillon

Übersetzung:
Christ, die Bienen sind draußen! Nun flieg, Getier mein, im Frieden des Herrn, mit Gottes Schutz, gesund heimzukommen. Sitze, sitze, Biene: gebot dir die heilige Maria.

Straßburger Eide
in godes minna ind in thes christânes folches ind unsêr bêdhero gehaltnissî fon thesemo dage frammordes sô fram sô mir got geuuizci indi mahd furgibit sô haldih thesan mînan bruodher sôso man mit rehtu sînan bruodher scal in thiu thaz er mig sô sama duo indi mit ludheren in nohheiniu thing ne gegango the mînan uillon imo ce scadhen uuerdhên

oba karl then eid then er sînemo bruodher ludhuuuîge gesuor geleistit indi ludhuuuîg mîn hêrro then er imo gesuor forbrihchit ob ih inan es iruuenden ne mag noh ih noh thero nohhein then ih es iruuenden mag uuidhar karle imo ce follusti ne uuirdhit

Übersetzung:
Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil von diesem Tage an in Zukunft, soweit Gott mir wissen und Macht gibt, will ich diesem meinem Bruder helfen, wie man von Rechts wegen seinem Bruder helfen soll, unter der Voraussetzung, dass er mir dasselbe tut; und mit Lothar will ich auf keine Abmachung eingeben, die mit meinem Willen diesem meinem Bruder schaden könnte.

Wenn Karl den Eid, den er seinem Bruder Ludwig schwört, hält und Ludwig mein Herr ihn seinerseits nicht hält, wenn ich ihn davon nicht abbringen kann, werde weder ich noch irgendeiner, den ich davon abbringen kann, ihm gegen Karl irgendwelchen Beistand geben.

Älterer Physiologus
de leone
hier begin ih einna reda umbe diu tier uuaz siu gesliho bezehinen. leo bezehinet unserin trohtin. turih sine sterihchi unde bediu uuiret er ofto an heligero gescrifte genamit. tannan sagita iacob to er namæta sinen sun iudam. er choat iudas min sun ist uuelf des leuin. ter leo hebit triu dinc annimo. ti dir unserin trotinin bezeichenint. ein ist daz so ser gat in demo uualde. un er de iagere gestincit. so uertiligot er daz spor mit sinemo zagele zediu daz sien ni ne uinden. so teta unser trotin to er an der uuerilte mit menischon uuaz zediu daz ter fient nihet uerstunde daz er gotes sun uuare. tenne so der leo slafet so uuachent sinu ougen. an diu daz siu offen sint daranna bezeichenit er abir unserin trotin alser selbo quad an demo buhche cantica canticorum. ego dormio et cor meum uigilat. daz er rasta andemo menisgemo lihamin. un er uuahcheta an der gotheite. so diu leuin birit so ist daz leuinchelin tot so beuuard su iz unzin an den tritten tag. tene su chumit ter fater unde blaset ez ana so uuirdet ez erchihit. so uuahta der alemahtigo fater sinen einbornin sun uone demo tode an deme triten tage

de hyaena
eîn tîer heizzit igena un ist uuilon uuib uuîlon mân. unde durih daz ist ez uile unreine solihe uuarin di der erist crist petiton un after diu abgot beginen. daz bezeichenet di der neuuedir noh ungeloubige noh rehtegeloubige nesint. von diu chat salomon. didir zuiualtic sint in irro herzin dîe sint ôuh zuiualtic in iro uuerchin.

de elephante
So heizzit ein tier eleuas, daz ist ein helfant, ter hebit mihela uerstannussida an imo unde nehebit neheina lihhamhaftiga geruna. Tenne soser chint habin uuile, so uerit er mit sinemo uuibe ze demo paradyse, dar diu mandragora uuasset, daz ist chindelina uurz: so izzit der helfant tie uurz unde sin uuib. Vnde so siu after diu gehiæn, so phaet siu. Tene so siu berin sol, gat siu in eina gruba uolla uuazzeres unde birit dar durih den drachen, der iro uaret. Ter helfant unde sin uuib bezeichenent Adam unde Euun, ti dir dirnun uuarin, er si daz obiz azzin, daz in got uerbot, unde fremede uuaren uon allen unrehlihon gerunon. Unde sar so siu daz azzin, so uurdin sio uertribin an daz ellende tes kagænuuartigen libes. Tiu gruba uolliu uuazzeres bezeichenet, daz er chat «Saluum me fac, deus».

Sprichwörter
1. tâ der ist ein funt ubelero fendingo tar nist neheiner guot unde dâr der ist ein hûs follez ubelero lîuto târ nist neheiner chustic
2. fone demo limble so beginnit tir hunt leder ezzen
3. dir argo der ist der ubelo. ter der sturzzet der vallet
4. dir scolo dir scofficit io unde dir gouh der guccot io
5. ube man alliu dîer furtin sal nehein so harto so den man
6. ube dir we ist sô nist dir aber nîeht wola
7. tune maht nîeht mit einero dohder zeuuena eidima machon. noh tune maht nîeht follen munt haben melues unde doh blasen
8. sôz regenôt so nazzênt tî bôuma sô iz uuât so uuagôt iz
9. ubilo tûo bezzeres ne wâne

Fränkisches Taufgelöbnis
forsahhistu unholdunBild ih fursahu
forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon Bildih fursahu
forsahhistu allem them bluostrum indi den gelton indi den gotum thie im heidene man zi bluostrum indi zi geldom enti zi gotum habent Bild ih fursahu
gilaubistu in got fater almahtigan Bild ih gilaubu
gilaubistu in christ gotes sun nerienton Bild ih gilaubu
gilaubistu in heilagan geist Bild ih gilaubu
gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse inti in einisse Bild ih gilaubu
gilaubistu heilaga gotes chirichun Bildih gilaubu
gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessiBildih gilaubu
gilaubistu lib after todeBildih gilaubu

St. Galler Paternoster
fater unseer thu pist in himile uuihi namun dinan qhueme rihhi din uuerde uuillo din so in himile sosa in erdu. prooth unseer emezzihic kip uns hiutu oblaz uns sculdi unseero so uuir oblazem uns sculdikem enti ni unsih firleiti in khorunka uzzer losi unsih fona ubile

Wessobrunner Gebet
dat gafregin ih mit firahimBildfiriuuizzo meista
dat ero ni uuasBildnoh ufhimil
noh paum ...Bildnoh pereg ni uuas
ni ... nohheinigBildnoh sunna ni scein
noh mano ni liuhtaBildnoh der mareo seo
do dar niuuiht ni uuasBildenteo ni uuenteo
enti do uuas der einoBildalmahtico cot
manno miltistoBildenti dar uuarun auh manake mit inan
cootlihhe geistaBildenti cot heilac ...Bildcot almahtico du himil enti erda gauuorahtos enti du mannun so manac coot forgapi forgip mir in dino ganada rehta galaupa enti cotan uuilleon uuistom enti spahida enti craft tiuflun za uuidarstantanne enti arc za piuuisanne enti dinan uuilleon za gauurchanne

Übersetzung:
Das erfuhr ich unter den Menschen als der Wunder größtes,
dass Erde nicht war, noch oben der Himmel,
nicht Baum ..., noch Berg nicht war,
noch ... irgend etwas,
noch die Sonne nicht schien,
noch der Mond nicht leuchtete,
noch das herrliche Meer.
Als da nicht war an Enden und Wenden,
da war der eine allmächtige Gott, der Wesen gnädigstes,
und da waren mit ihm auch viele herrliche Geister.
Und Gott der heilige ...
Gott allmächtiger, der du Himmel und Erde wirktest und der du den Menschen so mannigfach Gutes gegeben, gib mir in deiner Gnade rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und Kraft, den Teufeln zu widerstehen und das Böse (Arge) zurückzuweisen und deinen Willen zu tun (wirken).

Die literarischen Beispiele sind entnommen dem Band: Älteste deutsche Dichtung und Prosa. Ausgewählte Texte. Althochdeutsch - neuhochdeutsch. Hrsg. u. übertragen von Heinz Mettke u.a. Mit 8 Faksimiles. 1. Aufl. Leipzig: Reclam, 1976. 307 S. )

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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