PERCY BYSSHE SHELLEY entstammte einer reichen Adelsfamilie und wurde sehr konservativ erzogen und ausgebildet. Bereits während seiner Schulzeit in Eton (1804–1810) schrieb er Gedichte und einen Schauerroman. Die klösterlich strenge Erziehung stachelte seinen Widerspruchsgeist an. Sein Studium in Oxford musste SHELLEY abbrechen, als er wegen seiner Streitschrift „The Necessity of Atheism“ 1811 von der Universität verwiesen wurde. Kurz darauf setzte sich SHELLEY mit der Gastwirtstochter HARRIET WESTBROOK, seiner ersten Frau, nach Schottland ab. Diese Heirat führte zum endgültigen Bruch mit seiner Familie.
SHELLEY verließ HARRIET WESTBROOK, als er sich in MARY WOLLSTONECRAFT, die Tochter von MARY und WILLIAM GODWIN, verliebte. MARY ist vor allem mit ihrem 1818 verfassten Schauerroman „Frankenstein, or The Modern Prometheus“ (dt. „Frankenstein, oder Der moderne Prometheus“) bekannt geworden.
Das Paar reiste 1814 in die Schweiz, wo es mit LORD BYRON Freundschaft schloss. Zwei Jahre nach ihrer Heirat 1816 übersiedelten PERCY BYSSHE SHELLEY und MARY WOLLSTONECRAFT-SHELLEY endgültig nach Italien. Dort führten sie im Kreise englischer Freunde ein bewegtes Leben, das harte Schicksalsschläge bereithielt: Nur eines ihrer Kinder, die geboren wurden, überlebte das Kleinkindalter. SHELLEY selbst ertrank am 8. Juli 1822 im Golf von Spezia bei einem Segelunfall, als er von einem Besuch bei LORD BYRON aus Livorno zurückkehrte.
SHELLEY gehört zu den Hauptvertretern der englischen Romantik, einer Bewegung, die etwa 1800 um die Dichter
entstanden war, denn auch diese begeisterten sich für die Ideale der Französischen Revolution und suchten in der Natur Impulse für ihre Werke. Allerdings gehört SHELLEY zusammen mit JOHN KEATS und LORD BYRON bereits der zweiten Generation an, die sich kritisch mit WORDSWORTH auseinandersetzte. Von SOUTHEY wurde diese Generation gar alssatanic school gebrandmarkt, da sie ein recht unbürgerliches Leben führten.
Von Jugend an hatte SHELLEY eine tiefe Abneigung gegen Unterdrückung und war erfüllt von einer leidenschaftlichen Sehnsucht nach einer besseren Welt, einem Leben in Freiheit und im Einklang mit der Natur. Schon früh beeinflussten ihn die sozialrevolutionären Ideen und anarchistisch-atheistischen Gedanken des englischen Philosophen WILLIAM GODWIN. Diese Geisteshaltung fand unter anderem Eingang in SHELLEYS philosophisches Lehrgedicht „Queen Mab“ (1813, dt. „Königin Mab“). In seiner unerbittlichen Gesellschaftskritik wandte er sich
SHELLEY verfasste zahlreiche Natur- und Liebesgedichte. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Gedichte „Ode to the West Wind“ und „To a Skylark“ (1820, dt. „Ode an eine Lerche“, vgl. PDF "Percy Bysshe Shelley - Dichtungen"), in denen er das Einssein mit der Natur beschreibt. Vor allem „Ode to the West Wind“ ist ein Gedicht in vollendeter Verssprache, das von großer Schönheit und gedanklicher Tiefe zeugt.
SHELLEY kleidet seine Sehnsucht nach revolutionärer Veränderung in das Bild des Windes als ungezähmter Naturgewalt. Diese durchdringt nicht nur Jahreszeiten und Lebensalter, sondern auch Imagination und Wirklichkeit, bis hin zur Verbindung von Leben und Tod.
In Italien entstand 1820 auch das Hauptwerk SHELLEYs, das lyrische Versdrama „Prometheus Unbound“ (dt. „Der entfesselte Prometheus“, siehe PDF "Percy Bysshe Shelley - Der entfesselte Prometheus"), in dem er in gewaltiger Sprache ein Zukunftsbild der Menschheit entwirft. Am Ende findet der Mensch Erlösung durch die alles verzeihende Liebe. In Italien schrieb SHELLEY außerdem die politischen Protestgesänge „The Mask of Anarchy“ (1819), die ein gewaltloses Aufbegehren gegen politische Unterdrückung fordern.
Zu den bedeutenden Werken SHELLEYs gehören auch:
SHELLEYs poetisch-philosophisches Werk gehört zu den bedeutendsten Leistungen der englischen Romantik.
Stand: 2010
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