Erörterung

Arbeitsschritte bei Erörterungen

Um eine Erörterung nachvollziehbar und überzeugend formulieren zu können, ist es sinnvoll, bestimmte Arbeitsschritte bei Erörterungen einzuhalten:

  1. Erstellen einer Stoffsammlung
    Mit dem Durchdringen des Themas und dem Erkennen der verschiedenen Aspekte, die die Fragestellung einschließt, wird als erster Schritt eine Stoffsammlung angelegt, die sich auf die einzelnen Bestandteile der Fragestellung bezieht. Geeignet für eine solche Stoffsammlung sind Beispiele, Belege, Fakten, Zahlen, Zitate und Beobachtungen.
     
  2. Planung des Aufbaus
    Einleitung:
    Der Leser soll an das Thema herangeführt und sein Interesse dafür geweckt werden (persönliche Erfahrungen, Fakten, aktuelle Bezüge). Es sollten bereits Schlüsselbegriffe geklärt werden.
    Hauptteil:
    Im Hauptteil werden die Argumente nach einer vorher festgelegten Reihenfolge miteinander verbunden, in einer Argumentationskette (These, Argument, Beweis oder Beispiel, Folgerung) dargelegt und die eigene These zur Fragestellung formuliert.
    Schluss:
    Im Schlussteil wird die zusammenfassende und abschließende Meinung formuliert und ein Ausblick, eine Prognose, Hoffnung usw. gegeben.

Arten von Erörterungen: Unterscheidung nach der Form

Eine lineare Erörterung bzw. steigernde Erörterung baut die Argumente der Wichtigkeit nach sinnvoll aufeinander auf, sodass der Adressat durch die Argumente zu einer fundierten Meinung gelangt.

Die dialektische Erörterung (kontroverse Erörterung bzw. Pro-Kontra-Erörterung) wägt zwei Meinungen bzw. Standpunkte gegeneinander ab.

Arten von Erörterungen: Unterscheidung nach der Vorlage

Man unterscheidet freie und textgebundene Erörterung.

  • textgebundene Erörterung:
    Der Autor setzt sich argumentativ mit den Inhalten eines oder mehrerer Texte auseinander. Dabei wird die Textvorlage erschlossen, und der Schreiber der Erörterung betrachtet kritisch den vorliegenden Text, setzt sich mit ihm auseinander und stützt bzw. entkräftet vorgegebene Meinungen bzw. Behauptungen. Dabei ist sowohl eine lineare als auch eine dialektische Erörterung möglich.
  • freie Erörterung:
    In der freien Erörterung wird ein Thema unabhängig von einer Textvorlage behandelt. Es geht um die Aneinanderreihung von Argumenten und die Begründung der eigenen Meinung.

Arten von Erörterungen: Unterscheidung nach dem Inhalt

  • Problemerörterung:
    Bei der Problemerörterung handelt es sich um die Auseinandersetzung mit einem Problem, das meist als Entscheidungsfrage formuliert werden kann.
    In der Einleitung werden die beiden gegensätzlichen Positionen benannt, und im Hauptteil der Argumentation werden diese erst nacheinander und anschließend gegeneinander abgewogen, dazu Thesen formuliert, diese mit Argumenten unterstrichen und im folgenden Abschnitt des Hauptteiles Gegenthesen erstellt und diese ebenfalls mit Argumenten belegt. Der Schreiber wägt im Schlussteil die Fakten und Argumente ab und entscheidet sich für ein Ergebnis. Dabei kann ein Kompromiss formuliert oder die Erkenntnis vermittelt werden, dass es keine Lösung gibt.
    Die Problemerörterung wird der Form nach immer als dialektische Erörterung (Pro-Kontra-Erörterung) geführt.
    Beispielthemen:
    „Computer – Spielzeug oder Arbeitsmittel?“
    „Zigaretten – gesünder als harte Drogen?“
  • Sacherörterung:
    Bei einer Sacherörterung werden passende Thesen zu einem Thema entwickelt und ihr Für und Wider genannt. In der Einleitung werden das Thema durchdringende Ergänzungsfragen formuliert, im Hauptteil wird der Problemgehalt einer Sache in Thesen erschlossen. Argumente (angeordnet in einer Argumentationskette), die mit Beispielen und/oder Belegen untermauert werden, klären den Sachverhalt, und es wird für den Leser nachvollziehbar, wie der Schreiber im Schlussteil zu seinem formulierten Ergebnis kommt. Er kann seine persönliche Stellungnahme zum Ausdruck bringen oder das Thema für weitergehende Fragestellungen öffnen. In diesem Falle handelt es sich um einen offenen Schluss.
    Auch die Sacherörterung kann in Form einer dialektischen Erörterung geführt werden.
    Widersprüche sollten aber nicht „an den Haaren herbeigezogen“ werden. Meist ist es sinnvoller, Argumente aufeinander aufzubauen, also die Erörterung als lineare Erörterung zu führen.
    Beispielthemen:
    „Die Rolle des Computers im Mathematikunterricht“
    „Jeder kann der Umwelt helfen“
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