Die Lebensgeschichte von ERNST JANDL beginnt in Wien. Hier wurde er am 1. August 1925 geboren. Während seines Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.
1946 begann er Germanistik und Anglistik in Wien zu studieren und legte 1949 die Lehramtsprüfung ab. 1950 promovierte er über die Novellen von ARTHUR SCHNITZLER. Seit 1950 arbeitete er als Gymnasiallehrer in Wien.
1952 kam es zu ersten literarischen Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Neue Wege“ .
Im Jahr 1954 knüpfte JANDL Kontakte zu GERHARD RÜHM, H.C. ARTMANN und FRIEDERIKE MAYRÖCKER – Vertretern der sogenannten „Wiener Gruppe“.
Neben seiner Arbeit als Lyriker war JANDL als Übersetzer und Grafiker tätig. 1973 war er Mitbegründer, ab 1975 Vizepräsident und von 1983 bis 1987 Präsident der Grazer Autorenversammlung. Von 1979 bis 1985 war er Vizepräsident der IG Autoren.
1971 war JANDL Gastprofessor an der Universität of Texas in Austin. Von Oktober bis Dezember 1984 hielt er als Gastprofessor an der Frankfurter Universität Poetikvorlesungen.
Am 9. Juni 2000 starb JANDL 74-jährig in Wien an Herzversagen.
Das literarische Schaffen JANDLs umfasst Lyrik, Prosa, Dramen und Hörspiele. Seine Werke zeichnen sich durch einen stark avantgardistischen Sprachverlauf aus, indem lautliche und optische Aspekte (akustische Dichtung/visuelle Dichtung = Formen der konreten Dichtung) in den Mittelpunkt des Dichtungsverständnisses rücken. Dies wird in Werken wie der Gedichtsammlung „Laut und Luise“ (1966), mit der ihm sein Durchbruch gelang, oder in seinen Hörspielen „Der Gigant“ (1969), „Spaltungen“ (1970) und „Gemeinsame Kindheit“ (1970) deutlich.
JANDL entwickelte sich über Jahrzehnte zu einem der populärsten und massenwirksamsten deutschsprachigen Dichter der Nachkriegszeit. Seine Arbeiten weisen eine inhaltliche und thematische Bandbreite auf und bieten neben klassischer „konkreter Poesie“ eine Vielfalt experimenteller Laut- und visueller Gedichte.
JANDLs Kunst der Verknappung, Verschiebung und Verdichtung drückte schon im Wortspiel und Sprachmaterial „buchstäblich“ aus, wofür andere Lyriker tausend Worte und Bilder brauchten. Er sagte: „so kann der experimentelle text vollziehen, was das gedicht in konventionell verwendeter sprache nur berichten kann.“
Wenn JANDL Grammatik, Syntax und Semantik misshandelte, sprach daraus nie purer Übermut, das leere Sprachspiel, sondern eine anarchische Lust an der Dekonstruktion von Sinnhubern und Sprachautoritäten.
Die „Tageszeitung“ „verjandelte“ ihm zu Ehren einmal ihre ganze Frontseite: „mit Huckepack und 5 Plozent ins Palrament“.
JANDL wurden viele Preise verliehen, so
Zitat von ERNST JANDL (1925–2000)
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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