Die Götter Griechenlands

Die Götter der Griechen haben menschliche Eigenschaften. Sie unterstanden wie die Menschen dem Schicksal, hatten mit alltäglichen Problemen zu kämpfen, lebten ihre Schwächen aus. Von den Menschen unterschied sie lediglich, dass sie unsterblich waren.

Griechische Götterwelt

Die wichtigsten griechischen Götter sind:

  • Aiolos – Gott der Winde
  • Amphitrite – Beherrscherin des Meeres; Gattin des Poseidon
  • Aphrodite – Göttin der Liebe und der Schöheit; Gattin des Ares
  • Apollon – Gott des Lichtes, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Gemäßigkeit, der Musik, des Gesanges, der Dichtkunst und der Weissagung; Beschützer der Herden; Helfer im Krieg
  • Ares – Gott des Krieges; auch Gott des Feldes
  • Artemis – Göttin der Jagd, des Wachstums, der Geburt und der freien Natur; Zwillingsschwester des Apollon
  • Athene – Göttin der Weisheit; Schirmherrin von Kunst und Wissenschaft; Schützerin der kämpfenden Helden; Tochter des Zeus
  • Demeter – Göttin des Ackerbaus
  • Dionysos – Gott des Weines und der triebhaften Naturkraft
  • Eos – Göttin der Morgenröte; Schwester von Helios und Selene
  • Erinnyen – Rachegöttinnen (Alektro, Megära, Tisiphone)
  • Ganymedes – Mundschenk der Götter
  • Hades – Gott der Unterwelt und des Erdsegens
  • Hebe – Göttin der ewigen Jugend; Mundschenkin im Olymp; Gattin des Herakles
  • Hekate – Göttin der Geister und Gespenster; Genossin der Erinnyen
  • Helios – Gott des Feuers und der Schmiedekunst
  • Hera – Göttin der Ehe und der Familie; Gattin und Schwester des Zeus
  • Herakles – unter die Götter aufgenommener Sagenheld; Gott der Athletik (des Sports) und der Reise
  • Hermes – Gott der Fruchtbarkeit, der Herden und der Weiden, der Gymnastik und der Rede; Beschützer der Diebe und Kaufleute; Förderer von Handel und Verkehr; Götterbote und Begleiter der Toten in die Unterwelt
  • Hestia – Göttin des Herdes und Herdfeuers
  • Kybele – Göttermutter; Natur- und Kulturgöttin
  • Moiren – Schicksalsgöttinnen (Klotho, Lachesis, Atropos)
  • Nereus – Meergott und Vater der 50 Nereiden (Meernymphen)
  • Okeanos – die Erde umfließender Weltstrom
  • Olymp – höchster Berg Griechenlands (2911 m); galt als Sitz der Götter
  • Pan – Wald und Weidegott; Beschützer der Herden, der Hirten und der Jäger
  • Persephone – Gattin des Hades; Tochter der Demeter
  • Poseidon – Gott der Gewässer, vor allem des Meeres; Erreger der Erdbeben; Bruder des Zeus
  • Priapos – Gott der Fruchtbarkeit und der Geschlechtslust
  • Rhea – Kybele
  • Selene – Mondgöttin; Schwester des Helios und der Eos
  • Silenos – Quellgott; Erzieher und Begleiter des Dionysos
  • Zeus – oberster Gott; Gott des Himmels, des Lichtes und des Blitzes
     

Zeus' Geburt und Rettung

Oberster griechischer Gott ist Zeus (röm. Iupiter), er ist der Vater der Götter und Menschen. Die Sage um die Geburt und Rettung von Zeus ist folgende:
Zeus ist der jüngste Sohn von Kronos und Rhea und Bruder von Hera, Hades, Demeter, Poseidon und Hestia.
Zeus' Vater Kronos hatte seinen Vater Uranos entthront. Nun fürchtete er, seine Kinder könnten ihn entmachten. Deshalb verschlang er Poseidon, Hades, Hestia, Demeter und Hera. Rhea, die mit Zeus schwanger war, fürchtete, Kronos könnte auch den Neugeborenen verschlingen. Darum bat sie ihre Eltern Uranos und Gaia um Hilfe, um Zeus zu retten. Sie schickten die werdende Mutter nach Lyktos auf der Insel Kreta, wo Rhea das Kind in einer Höhle auf dem Idagebirge gebar. Damit Kronos nicht argwöhnisch wurde, reichte Rhea ihm einen in Windeln gewickelten Stein, den Abadir, den sie mit ihrer Milch beträufelte. Die Tropfen, die daneben gingen, bilden heute die Milchstraße (Galaxia). Kronos, den Stein für Zeus haltend, verschlang ihn auf dem Berg Thaumasium in Arkadien. Jedoch war er so unbekömmlich, dass Kronos ihn wieder auswürgte. Der Stein gelangte nach Delphi, wo er täglich mit Öl begossen wurde.

Der junge Zeus

Der junge Zeus wurde von den Nymphen Amaltheia und Melissa aufgezogen und diese nährten ihn mit dem Honig der Nymphe Melissa. Nach anderen Quellen nahm Amaltheia die Gestalt einer Ziege an und versorgte Zeus mit der Ziegenmilch. Nach einer weiteren Version fütterten ihn die Nymphen mit der Milch einer ihnen beigestellten Ziege. Aus Dankbarkeit hat der erwachsene Zeus die Ziege als Stern Capella (lat., „Ziege“) an den Himmel versetzt.
Amaltheia und Melissa versteckten Zeus in einer Höhle auf Kreta. Damit Kronos den Säugling nicht fand, wickelte Amaltheia ihn in ein Wolltuch und hängte das Bündel an einen Ast. So war Zeus weder auf der Erde, noch im Wasser, noch im Himmel, wo er von seinem Vater hätte gefunden werden können. Von den Kureten, Nachkommen der Titanen, wurde Zeus behütet und in Wissenschaften und Künsten ausgebildet. Stets, wenn der Säugling zu schreien anfing, begannen die Kureten ihren kriegerischen Tanz, damit ihr Lärm den des Kindes übertönte.

Der erwachsene Zeus

Der erwachsene Zeus wollte die Herrschaft an sich reißen, dazu benötigte er jedoch die Hilfe seiner Geschwister. Einem Rat Gaias und Metis folgend, flößte Zeus seinem Vater Kronos eine Droge ein, die jenen veranlasste, die verschlungenen Kinder wieder auszuspeien.
Viele Jahre kämpfte Zeus mit seinen Geschwistern gegen Kronos und die Titanen um die Macht. Erst, nachdem Zeus gemäß des Ratschlages seiner Mutter Gaia die Kyklopen (das sind Söhne des Uranos und der Gaia; die bekanntesten Kyklopen sind Arges oder Argos, Brontes und Steropes) und die Hekatoncheiren (das sind die drei Söhne des Uranos und der Gaia: Briareos, Gyes und Kottos) aus dem Gefängnis im Erdinnern befreite, gelang es ihm, die Titanen zu besiegen. Seinen Vater verbannte der Olympier in den Hades. Dort lebte Kronos auf der Insel der Seligen, Elysion, bei ewigem Frühling weiter.
Die Titanen wurden in den Tartaros gestürzt, einen finsteren Ort in der Unterwelt. Atlas, Sohn des Iapetos, wurde dazu verurteilt, für ewig das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern zu tragen. Seine Töchter, die Hesperiden, folgten ihm in die Einsamkeit am Okeanosfluss.
Zeus teilte sich mit seinen Geschwistern das Erbe:

  • Poseidon bekam das Meer,
  • Hades die Unterwelt und
  • Zeus beanspruchte für sich den Himmel und alle himmlischen Erscheinungen.
  • Die Erde gehörte allen zu gleichen Teilen.

Mit der Herrschaft des Zeus endete das „Goldene Zeitalter“ und das „Silberne Zeitalter“ begann. Die Menschen des „Goldenen Zeitalters“ verwandelte Zeus in Schutzgeister der Sterblichen.

Göttersitz

Zum Göttersitz erkoren die Götter sich den Berg Olymp, weshalb man die griechischen Götter auch Olympier nennt. Der Olymp ist ein Bergmassiv zwischen Makedonien und Thessalien. Er liegt ca. 20 km vom Meer entfernt und ist bis zu 2917 m hoch.

Erkennungsmerkmale der griechischen Götter in bildlichen Darstellungen

Ganz bestimmte Erkennungsmerkmale der griechischen Götter ermöglichen es, die einzelnen Götter in bildlichen Darstellungen zu unterscheiden:

  • Aphrodite (röm. Venus): Spiegel, Salbgefäß o. ä., Blumen, Taubenpaar, meist mit Sohn Eros (röm. Amor)
  • Apollon (röm. Apollo): Pfeil, Bogen, Köcher, Lorbeerkranz, Kithara oder andere Saiteninstrumente
  • Ares (röm. Mars): Rüstung und Schwert
  • Artemis (röm. Diana): Pfeil, Bogen, Köcher, Hirsch, Hund
  • Athene (röm. Minerva): Schild, Helm, Lanze, Eule
  • Demeter (röm. Ceres): oft in Erdspalten, Kornähren
  • Dionysos, auch Bakchos (röm. Bacchus): mit Efeu oder Weinlaub umwundener Stab, Wein, Trinkgefäß, Löwe, Panther, in Gesellschaft von Satyrn (Faunen) und Mänaden
  • Hades (röm. Pluto): Granatapfel, ernst, bärtig
  • Hephaistos (röm. Vulcanus): Hammer, Zange, Herdfeuer
  • Hera (röm. Juno): Zepter, Diadem, Pfau, Kuh
  • Hermes (röm. Merkur): Heroldsstab, Flügelhut und -schuhe
  • Hestia (röm. Vesta): Herd mit Feuer
  • Poseidon (röm. Neptun): Dreizack, Fische, bärtig
  • Zeus (röm. Jupiter): Blitz, Adler, Eichenkranz, Zepter, bärtig
Die Götter Griechenlands.

Die Götter Griechenlands.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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