Das Dach beherbergte auch die ersten Maschinen, mit denen die Akteure durch die Luft fliegen konnten. „Deus ex machina“ nennt man seither diese Art Konfliktlösung. Wenn der Held keinen Ausweg mehr sah, griff Gott ein, und rettete ihn somit.
Das Publikum setzte sich aus jedem freien männlichen Bürger zusammen, Minderbegüterten wurde der Eintritt vom Staat gezahlt. Man spielte an einem Tag 5 Komödien und an 3 Tagen eine Tetralogie, d.h, eine Abfolge von 3 Tragödien und einem Satyrspiel oft mit inhaltlichem Zusammenhang. Die Reihenfolge wurde durch das Los bestimmt. Die Inszenierungen leitete der Dichter. Dem Siegerdichter winkte ein Preis in Naturalien.
Schauspieler durften nur Männer sein. Sie genossen ein hohes Ansehen und wurden vom Kriegsdienst befreit. Jeder der meistens 3 Schauspieler hatte 3-4 Rollen zu spielen.
Man trat in der Tragödie in lang herabwallenden, farbigen Gewändern mit reicher Verzierung,
in der Komödie in kurzen Gewändern mit umfangreichen
Lederpolstern am Körper, sowie mit überdimensionierter Maske auf und trug Stiefel mit extra dicker Sohle, damit man auch im letzten Rang noch gesehen wurde.
Die Maske, durch die hindurch antike Schauspieler beim Auftritt sprachen, hieß Persona, daher das Wort Person.
Das aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammende Theater von Epidauros fasste etwa 14 000 Zuschauer. Seine Größe ist bis heute noch faszinierend. Auf der obersten Sitzreihe versteht man immer noch jedes in der Orchestra gesprochene Wort.
In Athen ist das Theater seit dem Ende des 6. Jh. v. Chr. nachgewiesen. Das Athener Theater gilt auch als Ursprung der Tragödie.
Die klassischen Tragöden und ihre Leistungen
Das klassische 5. Jh. v. Chr. stellte die herausragendsten altgriechischen Tragöden
AISCHYLOS führte den zweiten Schauspieler, SOPHOKLES den dritten Schauspieler, EURIPIDES den „Deus ex Machina“ ein. Bei EURIPIDES handeln erstmals menschliche Figuren in ihrer leidenschaftlichen Widersprüchlichkeit. Seine Themen sind unter anderem:
SOPHOKLES entwickelte die analytische Tragödie, die das Geschehen von rückwärts aufrollt, und stellte das nach Wahrheit und Selbsterkenntnis suchende Individuum in den Mittelpunkt. Beispielhaft für diese Herangehensweise ist sein Stück „Antigone“.
Die antike Komödie verhöhnte politische Missstände der Zeit. Die mittlere Komödie (Mese), die sich mit der privaten Sphäre und dem Kurtisanenmilieu befasste, ist mit den Namen ANTIPHANES (ca. 407/4–330 v. Chr.) und ANAXANDRIDES (1.H.4. Jh. v. Chr.) verbunden. Der Meister der neuen attischen Komödie (Nea), ist MENANDER (MENANDROS, 342–291 v. Chr.). Sie hat kein politisches Interesse und auch kein politisiertes Publikum mehr. Ihre Themen sind die Welt der Familie, die Konflikte zwischen den Generationen und natürlich die Liebesabenteuer.
Um 240 v. Chr. begann die Entwicklung der Komödie in Italien. Die römischen Dichter übernahmen im Prinzip das erfolgreiche Konzept und die Motivik der Nea, und es prägte auch die Komödie der Neuzeit: MOLIÉRE, KLEIST u. a. Die größten römischen Komödiendichter der römischen Archaik waren PLAUTUS und TERENZ. Die Werke des TERENZ wurden bis ins hohe Mittelalter hinein rezipiert. HROTHSVITH VON GANDERSHEIM bearbeitete seine Stücke.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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