Das Chiasmus (Kreuzstellung, von griechisch χιασμός, chiasmós, „das Überkreuzen“, vom griechischen Buchstaben Chi) gehört als rhetorische Figur zu den Positionsfiguren, d.h. dieser Terminus sagt etwas aus über die Stellung der Wörter bzw. Satzglieder im Satz.
Beispiele:
Wagner in GOETHEs Faust sagt:
„Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben“ (GOETHE: Faust Erster Teil, Vers 558 f.).
Als Bild sieht dies so aus:
Mephistopheles gebraucht im Studierzimmer eine ähnliche Formel:
„Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang.“
„Jung bin mit ihr ich, mit dem König alt“ (WILHELM LEHMANN: Atemholen).
Der Duden, Die deutsche Rechtschreibung, gibt als Beispiel an:
„der Einsatz war groß, gering war der Gewinn“.
„Die Waffe der Kritik kann ... die Kritik der Waffen nicht ersetzen“ (KARL MARX: „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung“).