Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 7 | 7 Protonen 7 Elektronen |
2. Periode | 2 besetzte Elektronenschalen |
V. Hauptgruppe | 5 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | He 2s22p3 |
Elektronegativität | 3,0 |
Ionisierungsenergie in eV | 14,534 |
häufigste Oxidationszahlen | +5, +3, -3 |
Atommasse des Elements in u | 14,007 |
Atomradius in 10- 1 0m | 0,70 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 1,71 (-3) |
Aggregatzustand im Normalzustand | gasförmig |
Dichte in bei 0 °C | 1,251 |
Härte nach Mohs | |
Schallgeschwindigkeit in | 334 |
Schmelztemperatur in °C | -210 |
spezifische Schmelzwärme in | 51,48 |
Siedetemperatur in °C | -195,8 |
spezifische Verdampfungswärme in | 398,35 |
Standardentropie S0 in | 192 |
Wärmeleitfähigkeit in bei 27 °C | 0,02598 |
spezifische Wärmekapazität in | 1,0383 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 0,03 |
Umfüllen von flüssigem Stickstoff in einen Transportbehälter für die Aufbewahrung organischen Materials
Periode: 2 (L)
Hauptgruppe: V
Außenelektronen: 5
Ordnungs- zahl Z | Massen- zahl A | Atommas- se in u | Häufigkeit in % | Art der Strahlung und Energie in MeV | Halbwerts- zeit |
7 | 13 | 13,005 738 | künstlich | β : 1,2 | 10 min. |
14 | 14,003 074 | 99,635% | |||
15 | 15,000108 | 0,365% |
Stickstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Seine Siedetemperatur liegt bei -196 °C, seine Schmelztemperatur bei -210 °C. Stickstoff löst sich nur halb so gut in Wasser wie Sauerstoff (bei 20 °C 0,016 Liter Stickstoffgas in 1 Liter Wasser). Unter Normalbedingungen ist Stickstoff aufgrund seines Molekülbaus ein reaktionsträges Gas, das kaum mit anderen Stoffe reagiert. Deshalb ist es auch nicht brennbar. Bei Einfluss von Strom (elektrische Entladungen, z. B. Blitze) können die Moleküle jedoch in zwei sehr reaktionsfreudige Stickstoffradikale gespalten werden. Dann bilden sich mit dem Luftsauerstoff Oxide. Ansonsten erfolgt die Reaktion mit Sauerstoff erst bei ca. 3 000 °C. Stickstoff kann mit aggressiven (sehr unedlen) Metallen zu Nitriden reagieren.
Der Chemiker DANIEL RUTHERFORD aus Schottland stieß 1772 auf das Element Stickstoff. Er erkannte, dass die «mephistische Luft» von CAVENDISH und die «verdorbene Luft» von SCHEELE nicht das Gleiche sind. Der Hauptbestandteil der «verdorbenen Luft» ist das von allen Lebewesen produzierte Kohlenstoffdioxid. «Mephistische Luft» enthält dagegen hauptsächlich Stickstoff. Später war es LAVOISIER, der den Elementcharakter von Stickstoff erkannte. Er bezeichnete es unter anderem als «Azote», abgeleitet vom griechischen «asotikos» für leblos. Der Name setzte sich allerdings nicht durch. 1814 bekam das Element von BERZELIUS die Bezeichnung «Nitrogenium» und das Elementsymbol «N», abgeleitet vom griechischen «nitros» für Salpeter und «gennao»- ich bilde. Der deutsche Name Stickstoff leitet sich von einer wesentlichen Eigenschaft des Stoffs her: er wirkt erstickend.
In der Elementhäufigkeit folgt Stickstoff auf das Element Schwefel und steht damit an 16. Stelle. In der Erdatmosphäre ist der Stickstoff in freiem Zustand, also ungebunden, das häufigste Element. In Form von Nitraten kann man Stickstoff in der Erdkruste bis in eine Tiefe von 16 Kilometer finden. Unter den Mineralien sind die stickstoffhaltigen eher selten. In Nordchile wurden schon im 16. Jahrhundert die einzigen Fundstätten größeren Ausmaßes entdeckt. Diese Salzvorkommen, als «Caliche» bezeichnet, bestehen hauptsächlich aus Natronsalpeter, auch Chilesalpeter genannt (Natriumnitrat - NaNO3). In der Natur, genauer gesagt in der lebenden Natur, findet man Stickstoff als Bestandteil verschiedener biochemischer Substanzen, die von großer Wichtigkeit sind. Stickstoff ist hier chemisch gebunden. Zu diesen Substanzen, die in allen Organismen vorhanden sind, gehören alle Eiweiße (Aminosäuren enthalten die Aminogruppe), Nucleinsäuren und andere. Daher gehört der Stickstoffkreislauf zu den grundlegenden Stoffkreisläufen. Aufgrund des hohen Anteils von Stickstoff in der Luft wird dieses Gas durch Luftverflüssigung und anschließende fraktionierte Destillation gewonnen. Möglich ist auch die Gewinnung durch Verbrennung von Luft mit Kohlenstoff (Kohle) und die Entfernung von Kohlenstoffdioxid nach der Reaktion. Im Labor erhitzt man konzentrierte Ammoniumnitritlösung auf 70 °C und zersetzt sie thermisch.
Großtechnisch wird Stickstoff als Ausgangsstoff zur Synthese verschiedenster Stickstoffverbindungen (Nitrite, Ammoniak, Salpetersäure) verwendet. Zur Herstellung verschiedener Düngemittel werden etwa 85 % der gesamten Stickstoffproduktion verbraucht. Stickstoff ist ein sehr reaktionsträges (inertes) Element und eignet sich deshalb gut als Schutzgas. Einsatzgebiete sind hier die Elektro- und Metallindustrie. Des Weiteren ist es Füllgas in Glühlampen, Treibmittel in Sprays, findet Einsatz bei der Aufbewahrung leicht entzündlicher Flüssigkeiten oder zum Verdünnen leicht brennbarer Gase. In der Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie in der Medizin verwendet man flüssigen Stickstoff, weil sich dieser zum Schockgefrieren bzw. zur Gefriertrocknung eignet. Das spielt z. B. eine Rolle für die Konservierung von Geweben, Seren, Blut, Impfstoffen, Gewebekulturen oder Medikamenten. Auch können mit ihm Gewebeteile, die für Operationen benötigt werden, für einen begrenzten Zeitraum schnell eingefroren werden. Auch Spermien in sogenannten Samenbanken, die dann je nach Bedarf aufgetaut und zur künstlichen Befruchtung herangezogen werden, werden durch Einfrieren konserviert, ebenfalls befruchtete Eizellen.
- Nitrate und Ammoniumsalze (Düngemittel - werden von fast allen Pflanzen zum Aufbau von Eiweißen benötigt).
- Salpetersäure (HNO3 - wichtige technische Säure)
- Cyanverbindungen (Blausäure und deren Salze wie Cyankali KCN - bekanntes Gift)
- Stickstoffoxide (Luftschadstoffe)
- Harnstoff (bei vielen Tieren Abbauprodukt von Eiweißen)
- Aminosäuren (Bausteine der Eiweiße - aus diesen bestehen alle Zellen, egal ob von Tieren, Pflanzen, Pilzen oder Einzellern)
- organische Basen, die am Aufbau der Erbsubstanz beteiligt sind
Stickstoff besteht aus zweiatomigen Molekülen.
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