Insbesondere beim Interpretieren von Gleichungen (z. B. Reaktionsgleichungen) und Diagrammen wird den Zeichen und Symbolen sowie den dargestellten Sachverhalten eine inhaltliche Bedeutung zugeordnet. Beim Interpretieren von Messwerten geht es häufig darum, Zusammenhänge zu erkennen oder die Messwerte zu deuten.
Interpretieren von Gleichungen (Reaktionsgleichungen)
Häufig sind gegebene Gleichungen (auch Reaktionsgleichungen) zu interpretieren. Dabei geht es darum, den Inhalt der Gleichung zu erfassen und eventuell auch Folgerungen daraus abzuleiten.
Zweckmäßig ist es, beim Interpretieren einer Gleichung in folgenden Schritten vorzugehen:
Beispiel:
Für eine chemische Reaktion wird folgende Gleichung angegeben:
Interpretiere diese Gleichung!
qualitative Aussage:
Diese Gleichung beschreibt die chemische Reaktion von Eisen mit Kupfer(II)-oxid, bei der Kupfer und Eisen(II)-oxid entstehen.
quantitative Aussage:
Ein Mol Eisen reagiert mit einem Mol Kupfer(II)-oxid und es entstehen jeweils ein Mol Kupfer und Eisen(II)-oxid.
Diese Reaktion ist eine Redoxreaktion. Reduktionsmittel geben Elektronen ab. Eisen ist ein unedles Metall. Unedle Metalle sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Atome leicht Elektronen abgeben und bei der Reaktion oxidiert werden.
Kupfer ist ein im Vergleich edleres Metall. Edle Metalle sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Ionen leicht Elektronen aufnehmen und dabei reduziert werden.
Bei der Beispielreaktion geben die Eisenatome demnach Elektronen an die Kupfer(II)-Ionen ab.
In der Chemie werden Zusammenhänge in Form von Diagrammen dargestellt. Beim Interpretieren von Diagrammen kommt es vor allem darauf an, den Zusammenhang zwischen den beiden auf den Achsen aufgetragenen Größen zu erfassen. Zweckmäßig ist es, beim Interpretieren eines Diagramms in folgenden Schritten vorzugehen:
Beispiel:
Erläutere den Zusammenhang zwischen den Konzentrationen der reagierenden Stoffe und der Zeit bei einer chemischen Reaktion, der im Diagramm dargestellt ist!
Das Diagramm zeigt den Zusammenhang zwischen der Konzentration c der Ausgangsstoffe und der Reaktionsprodukte einerseits sowie der Zeit t andererseits.
Das Diagramm (Bild 1) zeigt, dass zu Beginn der chemischen Reaktion die Konzentration der Ausgangsstoffe hoch ist. Da sich noch keine Reaktionsprodukte gebildet haben, ist die Konzentration der Reaktionsprodukte null. Mit fortschreitender Zeit reagieren immer mehr Teilchen der Ausgangsstoffe miteinander, ihre Konzentration nimmt ab.
Gleichzeitig entstehen immer mehr Teilchen der Reaktionsprodukte, ihre Konzentration nimmt zu.
Sobald sich die Teilchen der Reaktionsprodukte gebildet haben, läuft die Rückreaktion ab, das heißt, aus den Teilchen der Reaktionsprodukte bilden sich wieder die Teilchen der Ausgangsstoffe. Nach einer gewissen Zeit stellt sich ein Gleichgewicht ein. Die Hinreaktion und die Rückreaktion laufen mit gleicher Reaktionsgeschwindigkeit ab und deshalb ändert sich die Konzentration der Ausgangsstoffe und der Reaktionsprodukte nicht mehr.
In der Praxis kann man aus diesen Diagrammen (Beispiel) ableiten, in welcher Zeit sich das Gleichgewicht eingestellt hat und welche Lage es besitzt. Damit kann man ermitteln, wie groß die Aubeute an gewünschten Produkten bei den herrschenden Bedingungen ist.
Zusammenhang zwischen Konzentrationen der Ausgangsstoffe und Reaktionsprodukte und der Zeit
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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