Brom

Eigenschaften des Elements

Einordnung in das Periodensystem
der Elemente und Eigenschaften
Atombau
Ordnungszahl: 3535 Protonen
35 Elektronen
4. Periode4 besetzte Elektronenschalen
VII. Hauptgruppe7 Außenelektronen
Elektronenkonfiguration im Grundzustand

Ar 3d1 04s24p5

Elektronegativität2,8
Ionisierungsenergie in eV11,814
häufigste Oxidationszahlen

V, III, I, -I

Atommasse des Elements in u79,90
Atomradius in 10- 1 0m1,14
Ionenradius in 10- 1 0m1,95 (-1)
Aggregatzustand im Normalzustandflüssig

Stoffkonstanten und Häufigkeit des Vorkommens in der Natur

Dichte in Bild bei 25 °C3,12
Härte nach Mohs 
Schallgeschwindigkeit in Bild 
Schmelztemperatur in °C-7
spezifische Schmelzwärme in Bild132,3
Siedetemperatur in °C58
spezifische Verdampfungswärme in Bild369,95
Standardentropie S0 in Bild152
Wärmeleitfähigkeit in Bild bei 27°C0,122
spezifische Wärmekapazität in Bild bei 25 °C0,4381
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 Bild 
spez. elektrischer Widerstand in Bild 
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre,
Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe)
0,0006

Bild
Brom

Isotope des Elements

Brom kommt in zwei stabilen Isotopen in der Natur vor, die sich um 2 Massenzahlen unterscheiden (79 und 81). Außergewöhnlich ist, dass die beiden stabilen Isotope mit nahezu gleicher Häufigkeit (ca. 50 %) auftreten. Daneben sind noch 24 weitere künstliche, radioaktive Isotope bekannt, die alle mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten zerfallen (79 ms bis 35,5 h).

Ordnungszahl ZMassenzahl AAtommasse in uHäufigkeit
in %
Art der Strahlung
und Energie in MeV
Halbwertszeit
357978,981 32950,7 %  
 8180,916 29249,3%  
 8281,916 802künstlichβ Bild: 3,135,5 h

Energieniveauschema

Bild

Weitere Eigenschaften

Brom weist eine dunkelrote bis braune Färbung auf. Es ist neben Quecksilber das einzige Element, das bei Normalbedingungen flüssig ist. Seine Siedetemperatur liegt bei 58 °C und die Schmelztemperatur bei -7 °C. Schon bei Zimmertemperatur bilden sich jedoch Dämpfe. Der Stoff riecht erstickend und stechend und ist giftig und ätzend. Brom löst sich relativ schlecht in Wasser, trotzdem lässt sich sogenanntes Bromwasser herstellen, das für Nachweisreaktionen genutzt wird. Brom ist chemisch sehr aktiv und greift viele Stoffe an. Deshalb muss Brom auch in besonderen Flaschen (Kappenflaschen, die zudem spezielle Schliffstopfen besitzen) aufbewahrt werden. Es reagiert nur wenig heftiger als Chlor und verbindet sich mit allen Elementen außer Sauerstoff, den Edelgasen und Kohlenstoff. Insbesondere mit unedlen Metallen reagiert Brom sehr gut, z. T. sogar explosionsartig. Feuchtes Brom greift sogar Gold an.

Entdeckung

Brom wurde erst relativ spät entdeckt und als Element erkannt. 1826 fand der französische Chemiker ANTOINE JEROME-BALARD (1802-1876) bei Experimenten mit Meeresalgen ein neues Element und bezeichnete es zuerst als «Muride» (abgeleitet vom französischen Wort für Sole). Da man jedoch befürchtete, dass es Verwechslungen mit den Salzen der Chlorwasserstoffsäure geben könnte, nannte man das neue Element «Brome». Diese Bezeichnung geht auf das griechische Wort für Gestank zurück («bromos»).

Vorkommen/Herstellung

Brom steht hinsichtlich der Elementhäufigkeit an 43. Stelle und ist somit relativ selten. Da es sehr reaktionsfreudig ist, kommt es in der Natur nie elementar vor. Hauptsächlich ist Brom in Form von salzartigen Verbindungen zu finden. Der Hauptanteil ist im Meerwasser gelöst. Einige Bromminerale sind im Zusammenhang mit Silbererzen zu finden. Nutzbare Vorkommen finden sich auch in den Salzseen, z. B. in Kalifornien und Michigan, in Tunesien und im Toten Meer. In einigen Organismen hat man Bromverbindungen nachgewiesen. Industriell wird Brom aus Bromiden durch die Reaktion mit Chlor gewonnen. Dazu werden häufig die Nebenprodukte der Kalidüngerproduktion genutzt. Aber auch die Bromide aus Salzseen und dem Meerwasser werden als Ausgangsstoffe verwendet.

Verwendung

Brom wird hauptsächlich als Ausgangsstoff für Bromverbindungen genutzt und dient zur Herstellung von Beruhigungsmitteln, Treibstoffzusätzen und Farbstoffen. Elementares Brom wird ähnlich wie Chlor als Bleichmittel eingesetzt. Bromwasser dient zum Nachweis von Mehrfachbindungen in Molekülen.

Wichtige Verbindungen

- Silberbromid (AgBr - als Silberbromidgelatine zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht auf Filmmaterial nötig)
- Methylbromid (CH3Br - Nervengift)
- organische Bromverbindungen (Flammschutzmittel, Narkosemittel, Pflanzenschutzmittel)
- Eosin (organische Bromverbindung - Farbstoff, u. a. für Lippenstifte)

Bau

Brom besteht aus zweiatomigen Molekülen.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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