Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 88 | 88 Protonen 88 Elektronen |
7. Periode | 7 besetzte Elektronenschalen |
II. Hauptgruppe | 2 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | Rn 7s2 |
Elektronegativität | 0,9 |
Ionisierungsenergie in eV | 5,279 |
häufigste Oxidationszahlen | 2 |
Atommasse des Elements in u | 226 |
Atomradius in 10- 1 0m | 2,23 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 1,52 |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Dichte in bei 25 °C | 5,0 |
Härte nach Mohs und Brinell | |
Schallgeschwindigkeit in | |
Schmelztemperatur in °C | 700 |
spezifische Schmelzwärme in | 31,65 |
Siedetemperatur in °C | 1530 |
spezifische Verdampfungswärme in | 605,3 |
Standardentropie S0 in | |
Wärmeleitfähigkeit in bei 27 °C | 18,5 |
spezifische Wärmekapazität in | |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 1,00 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 9,5 · 10- 1 1 |
Alle Isotope sind radioaktiv.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % | Art der Strahlung und Energie in MeV | Halbwertszeit |
88 | 223 | 223,018 | α: 5,716 | 11,4 d | |
224 | 224,020 | α: 5,685 | 3,6 d | ||
226 | 226,025 | 100% | α: 4,784 | 1,6 · 103 a | |
228 | 228,031 | β : 0,04 | 5,8 a |
Radium ist ein bläulichweiß glänzendes, weiches und radioaktives Schwermetall. An Luft bildet es eine Nitridschicht und läuft dadurch rasch schwarz an. Es besitzt eine relativ niedrige Schmelz- und Siedetemperatur. Im Dunkeln leuchten Radium und seine Verbindungen. Radium gehört zu den Erdalkalimetallen. In seinen Verbindungen bildet es die Oxidationsstufe +II aus. Es ist ein sehr unedles und reaktionsfreudiges Metall. Mit Säuren und Wasser reagiert es heftig unter Wasserstoffentwicklung. Die flüchtigen Verbindungen des Radiums zeigen eine intensive karminrote Flammenfärbung.
Bei der Untersuchung St. Joachimsthaler Pechblende entdeckten die Eheleute Curie 1898 Radium aufgrund seiner intensiven Strahlung und wiesen es auch spektroskopisch nach. Sie isolierten aus mehreren Tonnen Pechblende-Rückstände etwa 100 mg Radiumbromid. Da das Element radioaktiv war, gaben sie ihm den Namen «Radium» mit dem chemischen Symbol «Ra». Durch Elektrolyse einer Radiumchlorid-Lösung unter Verwendung einer Quecksilberkathode über Amalgam wurde 1910 von den Wissenschaftlern M.CURIE und ANDRÉ LOUIS DEBIERNE erstmals reines Radium hergestellt. Im gleichen Jahr bestimmte Otto Hönigschmid (1878-1945) die Atommasse des Elements.
Radium steht an 84. Stelle der Elementhäufigkeit und gehört zu den seltensten Elementen. Radium tritt in geringen Spuren als Zwischenprodukt der natürlichen Zerfallsreihen in allen Uran- und Thoriumerzen auf. Die Pechblende oder Uranpecherz enthalten das meiste Radium. Daher wird reines Radium ausschließlich aus Pechblende hergestellt. Allerdings sind in einer Tonne Erz nur etwa 0,20 g Radium enthalten. Um reines Radium herzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Durch Schmelzflusselektrolyse der Halogenide (wurden vorher in einem extra Schritt gebildet) erhält man das reine Metall, wobei sich Radium an einer Quecksilberkathode unter Bildung von Amalgam abscheidet. Durch Reduktion des Oxids mit Aluminium oder auch aluminothermisch kann Radium ebenfalls hergestellt werden. Radium fällt heute hauptsächlich als Nebenprodukt der Uranerzeugung an.
Wurde Radium früher zur Behandlung von Gicht, Gelenk- und Muskelrheumatismus als Trinkkur verordnet und zur Behandlung krebsartiger Geschwülste eingesetzt, besitzt es heute keinerlei technische Bedeutung mehr.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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