Niobium

Eigenschaften des Elements

Einordnung in das Periodensystem
der Elemente und Eigenschaften
Atombau
Ordnungszahl: 4141 Protonen
41 Elektronen
5. Periode5 besetzte Elektronenschalen
V. Nebengruppe5 Außenelektronen
Elektronenkonfiguration im GrundzustandKr 5s14d4
Elektronegativität1,6
Ionisierungsenergie in eV6,88
häufigste OxidationszahlenV
Atommasse des Elements in u92,91
Atomradius in 10- 1 0m1,429
Ionenradius in 10- 1 0m0,69 (+5)
Aggregatzustand im Normalzustandfest

Stoffkonstanten und Häufigkeit des Vorkommens in der Natur

Dichte in Bild bei 25 °C8,55
Härte nach Mohs und Brinell4; 73,5 · 107
Schallgeschwindigkeit in Bild3480
Schmelztemperatur in °C2420
spezifische Schmelzwärme in Bild392,78
Siedetemperatur in °C4900
spezifische Verdampfungswärme in Bild7498,4
Standardentropie S0 in Bild
Wärmeleitfähigkeit in Bild bei 27 °C53,7
spezifische Wärmekapazität in Bild0,265
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 Bild
spez. elektrischer Widerstand in Bild12,80
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre,
Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe)
0,001 9

Bild
Niobiumspäne

Isotope des Elements

Niobium ist ein anisotopes Element, es kommt in der Natur nur in Form eines einzigen stabilen Isotops vor. Daneben sind 28 radioaktive, kurzlebige Isotope hergestellt worden. Einige sind beispielhaft in der folgenden Tabelle mit aufgeführt.

Ordnungszahl ZMassenzahl AAtommasse in uHäufigkeit
in %
Art der Strahlung
und Energie in MeV
Halbwertszeit
419357,935 342100%
9459,930 787künstlichβ Bild: 0,52 · 104a
9560,931 056künstlichβ Bild: 0,235 d
9661,928 342künstlichβ Bild: 0,724 h

Energieniveauschema

Bild

Weitere Eigenschaften

Niobium ist ein ziemlich weiches, gut schmied- und walzbares Schwermetall. In reinem Zustand glänzt es hellgrau. Durch geringe Verunreinigungen mit Sauerstoff, Kohlenstoff oder Stickstoff wird es sehr hart und spröde und kann dann nur noch bei Rotglut bearbeitet werden. Es hat eine sehr hohe Schmelz- und Siedetemperatur. Niobium gehört zur Vanadiumgruppe, ist elektropositiv und gilt aufgrund seiner negativen Normalpotenziale als unedles Element. Infolge von Passivierung durch Bildung einer dünnen, aber dichten Oxidschicht, ist es dennoch chemisch sehr beständig und wird von den meisten Säuren, einschließlich Königswasser, bei Raumtemperatur nicht angegriffen. Oberhalb von 200 °C löst sich die Oxidschicht auf und wird dann von allen Säuren angegriffen. In Pulverform kann Niobium sich spontan entzünden. Mit den meisten Nichtmetallen reagiert Niobium bei höheren Temperaturen, eine Ausnahme bildet Fluor, welches es schon bei Raumtemperatur angreift.

Entdeckung

Der englische Chemiker CHARLES HATCHETT (1765-1847) entdeckte 1801 im Mineral Columbit das Oxid eines bis dahin unbekannten Elements und nannte es Columbium. HEINRICH ROSE (1795-1864) wies 1844 nach, dass es sich bei dem Element Columbium um zwei Elemente handelte, das eine, Tantal, war von ANDREAS GUSTAF EKEBERG (1767-1813) bereits entdeckt worden, dem anderen gab er den Namen Niob, wegen seiner engen Verwandtschaft zu Tantal. 1866 gelang es G. de MARIGNAC erstmals, die beiden Elemente durch fraktionierte Kristallisation der Alkali-Doppelfluoride voneinander zu trennen. Durch die Reduktion des Niobium(V)-chlorids mit Wasserstoff erhielt BLOMSTRAND (1826-1897) im selben Jahr elementares Niobium. WERNER von BOLTON (1826-1912) erhielt reines Niobium 1907 durch die Reduktion von Kaliumpentafluorooxoniobat(V) mit Natrium.

Vorkommen/Herstellung

Niobium steht an 34. Stelle der Elementhäufigkeit und gehört damit zu den seltenen Elementen auf der Erde. In der Natur tritt Niobium nie elementar auf. Es kommt in sehr geringen Konzentrationen und immer zusammen mit Tantal in Erzen vor (z. B. in Form isomorpher Niobate und Tantalate). Die größten Niobiumreserven befinden sich in Brasilien, hier wird auch die größte Menge produziert. Andere wichtige Vorkommen befinden sich in Kanada, den GUS-Staaten, Mittelafrika, Malaysia und Australien. Columbit ist das Ausgangsmaterial für die technische Herstellung von Niobium. Die Abtrennung des Metalls erfolgt in einer Flüssig-Flüssig-Extraktion. Niobium wird nach der Überführung in Niobium(V)-oxid durch Reduktion mit Kohlenstoff bei ca. 2 000 °C in Pulverform gewonnen. Danach wird es zu Barren gesintert. Auch bei der Zinngewinnung fallen größere Niobiummengen an. Durch Elektronenstrahlschmelzen erhält man hochreines Niobium.

Verwendung

Niobium wird vorwiegend als Legierungskomponente für rostfreie Stähle verwendet, z. B. Ferro Niobium und Ferro Niobiumtantal. Hochtemperaturlegierungen mit außergewöhnlicher Verschleiß- und Korrosionsfestigkeit setzt man zur Herstellung von Gasturbinen sowie im Flugzeug- und Raketenbau ein. Hochreines tantalfreies Niobium wird auch als Hüllenmaterial für Kernbrennstäbe benutzt.

Wichtige Verbindungen

Dazu sind besonders zu zählen das Oxid Nb2O5 und die Pentahalogenide NbXBild.

Bau

Niob kristallisiert in einem kubisch-raumzentrierten Metallgitter.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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