JOHANN FRIEDRICH BÖTTGER wurde am 4. Februar 1682 in Schleiz geboren. Er war der Sohn eines Münzmeisters.
BÖTTGER und die Alchemisten
BÖTTGER wuchs in Magdeburg auf und begab sich 1696 nach Berlin, wo er eine Apothekerlehre absolvierte. Während dieser Ausbildung bekam er Kontakt zu verschiedenen Alchemisten und arbeitete fortan an der Transmutation von Metallen. BÖTTGER war schon in der Lehre beim Berliner Apotheker Zorn als achtzehnjähriger junger Mann mit seinem ungewöhnlichen Wissen und großer Begabung aufgefallen. Die Arbeit eines Apothekers begeisterte den jungen BÖTTGER. Er war ein fleißiger Experimentator. Man munkelte, dass er den Stein der Weisen gefunden hätte. Der preußische König erfuhr davon.
Da BÖTTGER wenig Lust hatte, irgendwo in einem dunklen Kerker eingeschlossen nach Gold zu suchen, floh er 1701 vor dem preußischen König in das sächsische Wittenberg und schrieb sich dort als Student ein.
Aber auch der sächsische König war erpicht auf einen „Goldmacher“ und stellte BÖTTGER unter Aufsicht. Auf Befehl des sächsischen Kurfürsten wurde BÖTTGER zunächst auf der Festung Königstein und später in Dresden festgehalten. Ein hoher Bergbeamter Sachsens, der BERGRAT PAPST VON OHAIN aus Freiberg, betreute ihn. Eine 1703 versuchte Flucht nach Prag misslingt. Wieder kam er auf die Festung Königstein und wurde später auf die Albrechtsburg in Meißen gebracht.
BÖTTGERs Experimente zur Porzellanherstellung
AUGUST DER STARKE forderte Gold von ihm. Warum ihm das nicht gelingt, wissen wir heute. Weshalb er aber etwa zu dieser Zeit mit Experimenten zur Porzellanherstellung beginnt, ist nicht bekannt.
1704 widerrief der sächsische König seinen Auftrag zur Goldherstellung und unterstellte BÖTTGER der Aufsicht Tschirnhaus', der bereits seit 1693 damit beschäftigt war, Porzellan herzustellen. In der Folgezeit arbeitete BÖTTGER mit Tschirnhaus, Barthelmei und von Ohain zusammen.
1705 wird ihm in Meißen ein Laboratorium eingerichtet. BÖTTGER und seine Mitarbeiter arbeiten unter den denkbar schlechtesten Bedingungen als Gefangene und unter ständiger Aufsicht. 1707 zieht die gesamte Arbeitsgruppe nach Dresden um. Sie erhält unter den Brühlschen Terrassen Laboratoriumsräume.
Ihnen gelangen 1706 zunächst die Herstellung eines braunen Porzellans, das sogenannte Böttgersteinzeug oder auch Jaspisporzellan. Später ersetzte man den hier verwendeten eisenhaltigen Ton durch reines Kaolin, welches aus Schneeberg im Erzgebirge kam. Diese neue Mischung ergab am 15. Januar 1708 erstmals weißes Porzellan. Die sächsische Hofkanzlei erfuhr jedoch erst am 28. März 1709 in einem Bericht BÖTTGERs davon, nachdem Tschirnhaus am 10. Oktober 1708 in Dresden verstorben war.