Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 48 | 48 Protonen 48 Elektronen |
5. Periode | 5 besetzte Elektronenschalen |
II. Nebengruppe | 12 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | Kr 5s24d1 0 |
Elektronegativität | 1,7 |
Ionisierungsenergie in eV | 8,993 |
häufigste Oxidationszahlen | II |
Atommasse des Elements in u | 112,41 |
Atomradius in 10- 1 0m | 1,489 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 1,3 (+2) |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Dichte in bei 25 °C | 8,65 |
Härte nach Mohs und Brinell | 2; 19,6 · 107 |
Schallgeschwindigkeit in | 2310 |
Schmelztemperatur in °C | 321 |
spezifische Schmelzwärme in | 56,93 |
Siedetemperatur in °C | 765 |
spezifische Verdampfungswärme in | 888,5 |
Standardentropie S0 in | 52 |
Wärmeleitfähigkeit in bei 27°C | 96,8 |
spezifische Wärmekapazität in bei 25 °C | 0,232 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 0,0750 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 0,00003 |
Cadmium
In der Natur kommt Cadmium als Gemisch von sechs stabilen und zwei radioaktiven und sehr langlebigen Isotopen vor. Außerdem sind noch 26 weitere radioaktive Isotope künstlich hergestellt worden.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % | Art der Strahlung und Energie in MeV | Halbwertszeit |
48 | 106 | 105,906 463 | 1,2% | ||
108 | 107,904 187 | 0,9% | |||
110 | 109,903 012 | 12,4% | |||
111 | 110,904 188 | 12,8% | |||
112 | 111,902 762 | 24,1% | |||
113 | 112,904 408 | 12,3% | β , γ | 9 x 101 5a | |
114 | 113,903 360 | 28,7% | |||
115 | 114,905 43 | künstlich | β : 1,6 | 53,5 h | |
116 | 115,904 762 | 7,6% | 2,6 x 101 9a | ||
117 | 116,907 24 | künstlich | β : 0,7 | 50 min. |
Cadmium ist ein silberweißes Schwermetall. Es läuft an Luft sehr schnell an (gelblich graue Farbe). Cadmium ist weich und lässt sich leicht verformen (mit einem Messer schneiden, zu Drähten ziehen oder Blechen walzen). Es hat eine niedrige Schmelz- und Siedetemperatur und leitet Wärme und elektrischen Strom gut. Cadmium gehört zur Zinkgruppe. In seinen Verbindungen bildet Cadmium fast ausschließlich die Oxidationsstufe II, in selteneren Fällen tritt es auch in der Stufe I auf. An der Luft ist Cadmium beständig, doch nach einigen Tagen verliert es seinen Glanz, da es von einer grauweißen carbonathaltigen Schicht überzogen wird. Wird es stark erhitzt, entzündet es sich und verbrennt zu Cadmium(II)-oxid. In der Hitze verbindet es sich auch mit den Halogenen zu Cd(II)-Halogeniden. Cadmium ist ein unedles, elektropositives Metall. In oxidierenden Säuren löst sich Cadmium leicht, während es sich in nichtoxidierenden Säuren weniger leicht löst. Fast alle Cadmiumverbindungen sind sehr giftig.
1817 entdeckte der deutsche Apotheker CARL SAMUEL HEREMANN (1765 - 1846) in Schönbeck Cadmium im Zinkoxid. Im gleichen Jahr entdeckte der deutsche Chemiker FRIEDRICH STROHMEYER (1776 - 1835) es im Zinkcarbonat und isolierte es. STROHMEYER schlug den Namen Cadmium und das Symbol «Cd» vor.
Cadmium gehört zu den selteneren Elementen auf der Erde, es steht an 63. Stelle der Elementhäufigkeit. In der Natur kommt es nie gediegen vor, nur in Form von Verbindungen, meist mit Zink. In Zinkblende und im Zinkspat ist es enthalten. Die Hauptvorkommen an Cadmium liegen in den USA, Kanada, Australien und den GUS-Staaten. Cadmium wird großtechnisch als Nebenprodukt der Zink-, Kupfer- und Bleiverhüttung gewonnen. Dem Recycling von cadmiumhaltigen Industrieabfällen kommt immer mehr Bedeutung zu. Cadmium fällt auch bei der Zinkproduktion an. Bei der trockenen Zink-Herstellung wird das leichter flüchtige Cadmium bei der Röstreduktion der Zinkblende abdestilliert und verbrennt zu Cadmiumoxid. Nach Anreicherung der Zinkstäube mit Cadmiumoxid werden diese elektrolytisch und unter Kokszusatz reduziert und nochmals abdestilliert, bis man Cadmium in einem Reinheitsgrad von 99 % erhält. Bei der nassen Zink-Herstellung wird das edlere Cadmium aus der Zinkerzlauge durch Zinkstaub reduziert. Der erhaltene Cadmiumschwamm wird zu Cadmiumoxid oxidiert und in Schwefelsäure gelöst. Durch Elektrolyse der Cadmiumsulfat-Lösung erhält man 99.7 % Cadmium. Durch das Zonenschmelzverfahren erhält man anschließend Cadmium in einem sehr hohen Reinheitsgrad. Gehandelt wird Cadmium in Form von Granalien, Kugeln, Stangen oder Platten. Die wichtigsten Produktionsländer sind die GUS-Staaten, Japan, die USA, Kanada, Belgien und Deutschland.
Die größte Menge des produzierten Cadmiums wird als Rostschutz für Eisen verwendet. Es dient weiterhin als Elektrodenmaterial in Ni-Cd- und Ag-Cd-Akkumulatoren, in «Weston-Normalelementen» und in weiteren Verbindungen für Halbleiterzwecke. Cadmium wird in Form von Cadmium-Seifen auch als Stabilisator von Kunststoffen und in Farbpigmenten verwendet. Es ist auch Bestandteil vieler Legierungen mit Kupfer, Nickel und Silber als Lagermetall, mit Zinn, Blei und Bismut als Lote und niedrig schmelzende Legierungen.
Die Cadmiumchalkogenide CdS und CdSe sind als anorganische Farbpigmente von Bedeutung. Es werden sowohl normale (CdO) als auch Peroxide (CdO2) gebildet.
Die Cadmiumatome kristallisieren in einer hexagonal-dichtesten Kugelpackung.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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