Einordnung in das Periodensystem der Elemente und Eigenschaften | Atombau |
Ordnungszahl: 33 | 33 Protonen 33 Elektronen |
4. Periode | 4 besetzte Elektronenschalen |
V. Hauptgruppe | 5 Außenelektronen |
Elektronenkonfiguration im Grundzustand | Ar 4s23d1 04p3 |
Elektronegativität | 2,0 |
Ionisierungsenergie in eV | 9,81 |
häufigste Oxidationszahlen | 5, 3, -3 |
Atommasse des Elements in u | 5,72 |
Atomradius in 10- 1 0m | 1,25 |
Ionenradius in 10- 1 0m | 0,69 (+3); 0,46 (+5) |
Aggregatzustand im Normalzustand | fest |
Dichte in | 5,72 |
Härte nach Mohs | 3 - 4 |
Schallgeschwindigkeit in | |
Schmelztemperatur in °C bei 2,75 mPa | 817 p |
spezifische Schmelzwärme in | 369,72 |
Siedetemperatur in °C | 613 subl. |
spezifische Verdampfungswärme in | 425,78 |
Standardentropie S0 in | 35 |
Wärmeleitfähigkeit in | 50,0 |
spezifische Wärmekapazität in | 0,3285 |
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 | |
spez. elektrischer Widerstand in | 0,3355 |
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre, Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe) | 0,000 55 |
Schwarzes Arsen.
Ordnungszahl Z | Massenzahl A | Atommasse in u | Häufigkeit in % | Art der Strahlung und Energie in MeV | Halbwertszeit |
33 | 74 | 73,923 933 | künstlich | β : 0,9, β: 1,4 | 18 d |
75 | 74,921 596 | 100 % | |||
76 | 75,922 40 | künstlich | β : 3,0 | 26,8 h | |
77 | 76,920 65 | künstlich | β : 0,7 | 38,8 h |
Arsen tritt in mehreren Modifikationen auf:
Als Farbstoffe, Schminke oder als Haarentfernungsmittel waren Arsenverbindungen schon in der Antike bekannt. Das rote Arsensulfid wurde schon von THEOPHRAST (um 372 - 288 v. Chr.) erwähnt (er nannte es «Realgar»), und das gelbe Arsensulfid bezeichnete PLINIUS der Ältere (23 - 79 n. Chr.) als «Auripigment» (das bedeutet «das Goldfarbene»). 1250 beschrieb ALBERTUS MAGNUS (um 1193 - 1280) die Herstellung des Arsens, daher gilt er als der eigentliche Entdecker des Arsens. Auch PARACELSUS (16. Jh.) verwendete Arsenpräparate für medizinische Zwecke. Der Name Arsen stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie «kühn» oder «männlich». 1814 gab BERZELIUS dem Arsen das chemische Symbol As.
Arsen steht an 47. Stelle der Elementhäufigkeit und gehört daher zu den selteneren Elementen der Erde. Arsen kommt z. B. spurenweise in Vulkangasen, Steinkohlen, Mineralwässern vor. Gediegen findet man Arsen nur in geringen Mengen in der Natur, z. B. als Scherbenkobalt oder Fliegenstein. Es tritt auch vergesellschaftet mit Antimon als Allemonit auf. In Form seiner Salze kommt es hauptsächlich vor, u. a. in den GUS-Staaten, in China, Schweden, Mexiko. Die technische Herstellung von metallischem Arsen erfolgt durch Erhitzen von Arsenkies oder Arsenikalkies unter Luftabschluss in liegenden Tonröhren. Arsen, das dabei sublimiert, wird in gekühlten tönernen Vorlagen aufgefangen und kondensiert. Durch Rösten an Luft werden die im Sulfidrückstand verbleibenden Arsenreste in Arsen(III)-oxid überführt. Das Trioxid wird anschließend durch Reduktion mit Aktivkohle in metallisches Arsen überführt. Hochreines Arsen, was man für die Halbleitertechnik benötigt, erhält man durch Kristallisation aus geschmolzenem Arsen oder durch Umwandlung in Arsenhydrid und dessen Zersetzung in Arsen und Wasserstoff bei hoher Temperatur. Für die Industrie ist die wichtigste Arsenquelle derzeit Arsenik, das in großen Mengen im Flugstaub beim Rösten anderer Erze wie Zinkblende, Kupferkies, Eisenkies etc. entsteht. Arsenik ist die wichtigste Ausgangssubstanz zur Herstellung aller weiteren Arsenverbindungen.
Metallisches Arsen findet hauptsächlich Verwendung als Legierungsbestandteil für Blei- und Kupferlegierungen. Durch Arsenzugabe steigt die Härte der Legierungen drastisch. In der Halbleitertechnologie verwendet man hochreines Arsen zur Dotierung von Silicium und Germanium sowie zur Herstellung von intermetallischen Verbindungen mit Aluminium, Gallium und Indium. Als Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel im großen Umfang in der Landwirtschaft kommen Arsenverbindungen u.a. noch in den USA zum Einsatz. Arsenverbindungen werden auch zur Herstellung von Farben verwendet, wobei die Arsensäure H3AsO4 als Trockenmittel genutzt wird. Andere Verbindungen des Arsens werden als Badezusatz zur Entfernung von Ungeziefer bei Rindern und Schafen benutzt. Wegen ihrer Giftigkeit finden Arsenverbindungen eine nicht unbedeutende Anwendung auch als Rattengift oder bei der Glaserzeugung zum Klären des Glasflusses und zur Konservierung von tierischen und pflanzlichen Stoffen.
Ähnlich wie beim Antimon sind unter den vielen bekannten anorganischen Verbindungen hervorhebenswert Arsen(III und V)-halogenide. Die wichtigsten Oxide sind As2O3 und As2O5. As2O3, Arsenik, war im Mittelalter ein beliebtes Gift, da es bis zum Eintreten des langsamen Todes die typischen Symptome einer langwierigen Krankheit hervorruft. In kleinen Dosen aufgenommen, wirkt es stimulierend, ruft aber Spätfolgen hervor. Die Säuren der Oxide, H3AsO3 und H3AsO4, sind bekannt, haben aber keine besondere praktische Bedeutung. Die anderen Arsenchalkogenide, As2S3, As2Se3 sind von untergeordneter praktischer Bedeutung. AsH3 ist beständiger als das Anrimonhydrid, aber ebenfalls extrem giftig. So wird Antimonweiß für hitzebeständige Anstriche, Goldschwefel und Antimonzinnober als Rohpigment für Kautschukwaren verwendet. Das Hydrid, SbH3, ist außerordentlich giftig und nicht sehr beständig.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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