Symptome: Erste Anzeichen der Kraut- und Knollenfäule sind gelblich-grüne ölige Flecken auf den untersten Blättern. Bei feuchtwarmem Wetter verfärbt sich deren Zentrum schnell braun und stirbt schließlich ab. Dabei vergrößern sich aber die Flecken. Auf der Blattunterseite wird ein grau-weißlicher Flaum von Pilzfäden (Myzelflaum) sichtbar.
Vorkommen: Der Pilz Phytophthora infestans befällt vorwiegend Kraut und Knollen der Kartoffelpflanze, vor allem in niederschlagsreichen Gebieten der gemäßigten Zonen, und führt zu deren Fäule. Es ist eine der wichtigsten Kartoffelkrankheiten. In der Mitte des 19. Jahrhunderts führte sie zu großen Hungerepidemien, weil durch diese Pilzerkrankung ganze Ernten vernichtet wurden.
Der Pilz breitet sich bei anhaltend günstigen Bedingungen rasch im Bestand aus, sodass das gesamte Blattwerk in kurzer Zeit zerstört wird. Sind die Knollen befallen, kann man unregelmäßige, eingefallene Flecken von blaugrauer Farbe sehen. Das darunter liegende Gewebe ist oft bis ins Knolleninnere braun und trockenfaulig (Braunfäule). Während der Lagerung können sich die Faulstellen im Knolleninnern ausbreiten. Der Pilz überdauert als Myzel in befallenen Knollen, dabei übersteht er Temperaturen bis 0 ºC.
Bekämpfung: Vorbeugend sollte man u. a. weniger anfällige Sorten wählen, krankes Saatgut vernichten, nach der Auslegung der Knollen gut häufeln und Durchwuchskartoffeln in Folgekulturen beseitigen. Wenn Kartoffelpflanzen befallen sind, dann sollte man Pflanzenschutzmittel (z. B. Kontaktfungizid) einsetzen, aber sehr kontrolliert.
(Erysiphe graminis)
Symptome: Sind Pflanzen, z. B. Getreide, Wein, von Mehltau befallen, findet man auf den Blättern, Stängeln, Stacheln und zum Teil auch auf den Blütenblättern und Früchten einen weißen, mehlartigen Belag. Dieser breitet sich flächenartig aus. Manchmal ist auch die Blattunterseite betroffen. Folge dieses Befalls sind u. a. Wachstumsstörungen und Verkrümmungen der befallenen Teile. Im Extremfall sterben diese Teile ab. Ursache dafür ist das weiße Pilzmyzel, welches sich netzartig über die Pflanze ausbreitet und mit seinen Saugfortsätzen die Oberhautzellen der Pflanze anzapft. Das führt zum Nährstoffverlust in der Pflanze. Echter Mehltau ist ein Außenpilz. Das bedeutet, dass er nicht in tiefere Gewebeschichten eindringt.
Vorkommen: Mehltau kann auf fast allen Kulturpflanzen auftreten, auf Obst, Gemüse oder Zierpflanzen. Der Apfel-Mehltau befällt hauptsächlich die Knospen und Blätter, Früchte selten. Aber er kann die sogenannte Berostung der Früchte bewirken. Dadurch tritt eine geringe Qualitätsverminderung ein.
Bekämpfung: Zur Bekämpfung von Mehltau gibt es eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln. Hier sollte man sich vom Fachmann beraten lassen.
(Puccinia graminis)
Symptome: Auf Blättern, Blattscheiden, Halmen und Spelzen der Getreidesorten zeigen sich rostbraune bis ockerfarbene, strichförmige Pusteln. Das sind die Sommersporenlager des Pilzes. Wenn sehr große Teile der Blattscheiden und Halme besetzt sind, kann der Halm brechen. Kurz vor der Getreidereife werden an denselben Pflanzenteilen lang gestreckte Pusteln gebildet. Sie enthalten in großer Zahl die Wintersporen.
Vorkommen: Schwarzrost kommt an Weizen, Gerste, Roggen und Hafer vor. Schwarzrost tritt erst spät in der Vegetation am Getreide auf, dadurch ist das Sommergetreide gefährdet. Der Erreger breitet sich jedoch sehr schnell aus. Der Befall der oberen Blätter und der ährennahen Halmpartien führt dann zu Ertragsverlusten durch Kümmerkornbildung und damit zu verminderter Backqualität der Getreidekörner. Sehr stark kann sich der Pilz in trockenen Anbaugebieten oder wärmeren Jahren ausbreiten.
Bekämpfung: Die wirksamste Bekämpfungsmethode ist bei Rostkrankheiten mit obligatem Wirtswechsel die Bekämpfung des Zwischenwirtes. Vorbeugend sollte man u. a. Ernterückstände beseitigen, die Saat früh einbringen, frühreife Sorten anbauen. In besonders gefährdeten Gebieten ist es empfehlenswert, resistente Sorten anzubauen.
Symptome: Der Pilz des Apfelschorfs befällt zunächst die Blätter und später die Früchte. An der Blattoberseite erscheinen hell-olivgrüne, später dunkle Flecken. Auf den Früchten sind kreisförmige, sich schwarz färbende Flecken zu sehen. Die Flecken verursachen mit der Zeit Risse in der Epidermis der Frucht. Die Qualität der Früchte wird gemindert, die Assimilationsfläche (Blätter) verringert.
Vorkommen: Diese Pilzkrankheit gehört zu der wichtigsten Krankheit in allen Apfelanbaugebieten der gemäßigten Zone. Anfällig sind auch Birnen. In Jahren mit kühlen, feuchten Frühjahren und Sommern kann der Ernteverlust durch Apfelschorf bis zu 70 % betragen. Schorfige Äpfel sind schlecht lagerfähig.
Bekämpfung: Weniger anfällige Sorten pflanzen, die Bäume gut pflegen durch regelmäßigen Schnitt und das Anlegen großer Baumscheiben, befallenes Laub sofort einsammeln und vernichten. Bei starkem Befall können Netzschwefel- oder Kupferkalk-Mittel gespritzt werden. Diese schädigen aber auch Bodenlebewesen. Schorfige Äpfel und Birnen sind nach dem Schälen ohne Bedenken genießbar.
(Cercospora beticola)
Symptome: Die Blattfleckenkrankheit wird durch den Pilz Cercospora beticola verursacht. Symptome sind zahlreiche kleine, runde, graue Flecken mit rotem oder braunem Rand auf der Blattspreite. Mit zunehmendem Befall vertrocknen die Blätter. Der Erreger breitet sich von zunächst wenigen Pflanzen als Ausgangsherd innerhalb eines Bestandes aus.
Vorkommen: Die Krankheit tritt vor allem in warmen, niederschlagsreichen Gebieten auf. Die Pilzsporen werden durch Regen auf die Nachbarpflanzen übertragen. Durch Verlust an Assimilationsfläche und verstärkte Blattneubildung kommt es zu erheblichen Ertragsverlusten.
Bekämpfung: Pflanzenschutzmittel (Fungizide) sowie geeignete Sortenwahl.
(Phytophthora cryptogea)
Symptome: Die Wurzel- und Stängelfäule macht sich am Stängelgrund durch braune und weichfaule Stellen bemerkbar. Die Krankheit breitet sich in alle Richtungen aus, sowohl in die Wurzel als auch in den Stängel. Die befallenen Stängel welken relativ schnell, neigen sich nach außen und fallen um.
Vorkommen: Wurzel- und Stängelfäule befällt z. B. Begonien und die unter dem Namen „Flammendes Kätchen“ bekannte Zimmerpflanze.
Bekämpfung: Man sollte einen Fachmann aufsuchen und entsprechende Pflanzenschutzmittel auf seinen Rat hin anwenden.
Stand: 2010
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